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Thema: Neue Studentenbewegung?

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von pavement
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    also demonstrieren dürfen beamte natürlich auch, streiken jedoch nicht.
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  2. #12
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Aber auch nur in ihrer Freizeit und als Privatperson, soweit ich das weiß.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  3. #13
    Commandante Benutzerbild von Amida Temudschin
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    Polizisten und Lehrer dürfen wirklich nicht streiken? Kann ja sein, aber ich hatte irgendwie andere Bilder im Kopf.
    Auf jeden Fall hat das nicht wirklich was mit dem Thema zu tun. Um nochmal auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Stehen wir am Beginn einer neuen Studentenbewegung? Ich würde mir das wünschen, bin aber ziemlich pessimistisch.
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
    George Bernhard Shaw

    "Lieber tot als Sklave"
    Schlacht von Warns 1345


    Wir werden nichts beanspruchen. Wir werden um nichts bitten. Wir werden nehmen. Wir werden besetzen.

    Welche Niedrigkeit begingest du nicht, um die Niedrigkeit auszutilgen?
    Könntest du die Welt endlich verändern, wofür wärest du dir zu gut?

  4. #14
    Mitglied Benutzerbild von pavement
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    Polizisten und Lehrer dürfen wirklich nicht streiken?
    nee, dürfen sie wirklich nicht - auch andere beamte nicht.

    Aber auch nur in ihrer Freizeit und als Privatperson, soweit ich das weiß.
    klar - sonst wäre ja die demo an sich schon eine arbeitsniederlegung, ein streik.
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  5. #15
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    Original von Amida Temudschin

    hat jemand schon mal studenten gegen zu lange studienzeiten demonstrieren sehen ?
    Hat jemand schon mal Soldaten gegen Rechtsradikale in der Bundeswehr demonstrieren sehen? Wie diese stellen auch Dauerstudenten eine kleine Minderheit dar.
    zugegeben, habe etwas polemisiert.
    ich glaube aber nicht, dass diese "dauerstudenten" nur eine verschwindend kleine minderheit sind...
    wer sein studium nicht schnellstmöglich durchzieht gehört weg von der uni und soll halt dann einzelhandelsverkäufer beim aldi machen...
    .

    der gott der eisen wachsen ließ, der wollte keine knechte.
    Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
    der wollte keine Knechte,
    drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
    dem Mann in seine Rechte,
    drum gab er ihm den kühnen Mut,
    den Zorn der freien Rede,
    dass er bestände bis aufs Blut,
    bis in den Tod die Fehde.


    e.-m. arndt, deutscher national-dichter


  6. #16
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    ich glaube aber nicht, dass diese "dauerstudenten" nur eine verschwindend kleine minderheit sind...
    Ich habe gerade keine genauen Zahlen da, aber ich meine mich zu erinnern, daß die irgendwo zwischen 1 und 3 % liegen.
    wer sein studium nicht schnellstmöglich durchzieht gehört weg von der uni und soll halt dann einzelhandelsverkäufer beim aldi machen...
    Das Problem ist, daß einige genau das nebenbei machen. Ich kenne Leute, die ein Semester studieren und dann ein Semester komplett arbeiten. Da sie Biologie studieren können sie nicht in den Semesterferien arbeiten, weil sie in dieser Zeit Praktika und ähnliches machen müssen. Ich denke, viele Leute haben eine falsche Vorstellung von Studenten. Natürlich gibt es welche, die ein sehr lockeres Leben haben, da sie nicht arbeiten müssen und vielleicht eine Veranstaltung pro Tag haben, aber diese Extremfälle sind nicht repräsentativ. Genauso gut könnte man die als Beispiel nehmen, die 40 Stunden pro Woche in der Uni verbringen (im Gegensatz zum Arbeiter müssen sie etwa die gleiche Zeit auch noch zu Hause arbeiten) und entweder nebenbei oder während der Semesterferien arbeiten (denn nur etwa jeder zweite bekommt Bafög (grobe Schätzung meinerseits), auch wenn jeder Anspruch darauf hat. Ich habe z.B. Anspruch auf 0 € Bafög.).
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    George Bernhard Shaw

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  7. #17
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    die frage ist immer, wie man studiert: ob man sich reinhängt oder ob man sich am arsch lecken lässt. ich hab momentan zum beispiel 16 sws, was sich nach sehr wenig anhört, aber bin trotzdem die meiste zeit am arbeiten (was mir durchaus auch spass macht), weil man einfach als germanistikstudent die wichtigsten werke der deutschen literatur (und das sind dann doch einige) und auch der außerdeutschen literatur kennen und gelesen haben sollte. in geschichte schauts ähnlich aus, da fällt auch massig an, was man nebenbei zu lesen hat.

    dazugerechnet dann noch die zeit, die man braucht, um das in den semiaren, einführungskursen und vorlesungen durchgearbeitete nachzuarbeiten.

    natürlich gibt es auch studenten, die sagen: ich mach nur das, was ich auf jeden fall machen muss. die ham dann natürlich ein lockeres leben, vor allem in den geisteswissenschaften, da bei denen ja (eigentlich) erwartet wird, dass man in selbsttätigkeit sich nebenher viele grundlagen selbst erarbeitet.

    zur regelstudienzeit: bei lagy (lehramt gymnasium) liegt die bei neun semestern, die mindeststudienzeit wären neun semester; nur is es einfach so, dass das nur die wenigsten schaffen, der durchschnitt dürfte bei zehn oder elf liegen.

    natürlich muss man verhindern, dass irgendwelche leute 25 semesterlang studieren - aber soweit ich weiß, ist das auch nicht möglich.
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    Friedrich Hölderlin

  8. #18
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    Um nochmal auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Stehen wir am Beginn einer neuen Studentenbewegung?
    Irgendeine Stellungnahme dazu? Pavement? Siran? Irgendwer?
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  9. #19
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    ich denke nicht, dass wir am beginn einer neuen studentenbewegung stehen.

    wenn man sich mal die faktoren anschaut, die die erste begünstigt haben(veraltetes universitätssystem, gegensatz profs - studenten, vietnamkrieg, nazivergangenheit der älteren generation, biedermeierliche verhältnisse in der brd der damaligen zeit, etc.), dann seh ich da nicht viel von heute auch noch gegeben.

    es ist ja eher so, dass die profs zusammen mit den studenten in sachen kürzungen einer meinung sind - außerdem besteht der gegensatz zwischen profs und studenten nicht mehr(soweit jedenfalls meine erfahrung, die meisten sind echt ziemlich nett), zwischen vietnam- und irakkrieg sind auch die ein und anderen unterschiede, vor allem die ablehnung durch den großteil der gesamten deutschen bevölkerung und die verhältnisse haben sich auch grundlegend verändert(ich weiß jetzt zwar nicht mehr genau welcher paragraph, aber soweit ich weiß war es z.B. verboten, eine person des anderen geschlechts mit auf sein zimmer zu nehmen und so scherze).

    edit: satzbau- und rechtschreibfehler bitte übersehen-->saumüde...
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  10. #20
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    Natürlich sind die Bedingungen heute andere, aber gerade die Demokratie innerhalb der Universitäten hat in den letzten Jahren einige Rückschritte gemacht. Dadurch, daß man per BVG durchgesetzt hat, daß Professoren im Senat die Mehrheit stellen müssen, kann man nicht mehr wirklich von einer Mitbestimmung sprechen. Nach dem, was ich bis jetzt gelesen habe, ist das hier in Oldenburg mit 7 von 13 Sitzen für Professoren noch relativ nett geregelt.
    Den Hauptansatzpunkt sehe ich aber im Widerstand gegen neoliberales Gedankengut. Bildung darf nicht zu einer reinen Dienstleistung verkommen, auch wenn die Regierung anderes proklamiert. Das Studium soll nicht nur Berufsausbildung sein, sondern kritisch denkende Menschen hervorbringen. Die Studentenschaft muß ihr allgemeinpolitisches Mandat wieder wahrnehmen. Das wäre wieder eine Parallele zu 68. Universitäten dürfen keine Elfenbeintürme sein, die von der Gesellschaft isoliert sind.
    Allgemein denke ich nicht, daß wir eine Kopie von 68 brauchen, sondern neue Ideen, die erst die Unis verändern und dann auf die gesamte Gesellschaft ausgedehnt werden. Die Streiks in Berlin (TU), Marburg und Göttingen kann ich inzwischen bestätigen, dazu noch Giessen und evlt. Bielefeld.
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
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