Stark, Frau Merkel!

Weil man auch mal loben muss:
Angela Merkel bekommt den Abraham-Geiger-Preis für Verdienste um das Judentum verliehen – und findet genau die richtigen Worte.



Gegen die Hysterie: Zentralratspräsident Josef Schuster wird vorgeworfen, rassistisch reagiert zu haben. Wohl kaum, stellt die Bundeskanzlerin klar, und springt ihm zur Seite.

Als die Bundeskanzlerin vorgestern in Berlin mit dem Abraham-Geiger-Preis für Verdienste um das Judentum ausgezeichnet wurde, sagte sie, an Josef Schuster gerichtet, den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland: „Wir brauchen wahrlich nicht immer einig darin sein, welche konkreten Maßnahmen wir für unser Handeln auch in der aktuellen Flüchtlingsfrage als notwendig und richtig erachten und welche nicht. Aber ich werde es immer ernst nehmen, wenn Sie Ihre Sorgen vor Antisemitismus zum Ausdruck bringen – auch die, die Sie in diesen Wochen mit Blick auf die vielen Menschen aus anderen Ländern äußern, in denen Antisemitismus und Hass auf Israel Teil des öffentlichen Lebens sind und von Kindesbeinen an vermittelt werden.“
Die Kanzlerin hat damit nicht nur „die Absage an jede Form von Antisemitismus“ als „unsere staatliche und bürgerschaftliche Pflicht“ unterstrichen. Sie hat damit auch die hysterischen Reaktionen auf einen Zeitungsartikel bloßgestellt, in welchem Schuster mit dem Satz zitiert worden war: „Viele der Flüchtlinge fliehen vor dem Terror des ,Islamischen Staates‘ und wollen in Frieden und Freiheit leben; gleichzeitig aber entstammen sie Kulturen, in denen der Hass auf Juden und die Intoleranz ein fester Bestandteil sind.“
Sorge zu artikulieren schließt keine Unterstützung aus

Weder hatte Schuster hier „rassistisch“ argumentiert, wie ihm vorgehalten wurde, noch die Flüchtlinge unter antisemitischen Generalverdacht gestellt. Der Zentralratsvorsitzende hatte lediglich jene in der jüdischen Gemeinschaft früher schon mehrmals artikulierten Befürchtungen aufgenommen, wonach Flüchtlinge die Judenfeindlichkeit mitbringen könnten, welche in einigen ihrer Heimatländer zum Alltag gehört. „Diese Sorge zu artikulieren schließt in keiner Weise die Unterstützung für die Flüchtlinge aus“, ergänzte er.

[Links nur für registrierte Nutzer]

Hat Frau Merkel auch schon mal einen Preis für das Verdienste um das Deutschtum erhalten ???