Hilfsbereitschaft und Herzenswärme will der französische Bürgermeister Yves Nicolin (Die Republikaner) allein Flüchtlingen christlichen Glaubens vorbehalten. Er weigert sich, muslimische Flüchtlinge aufzunehmen. Der Bürgermeister von Roanne, einer 35.000-Einwohner-Stadt bei Lyon, ist kein Einzelfall. Viele französische Stadtväter sträuben sich dagegen, muslimische Hilfesuchende in ihrer Gemeinde anzusiedeln.
„Wer sagt uns, dass unter den muslimischen Flüchtlingen nicht Anhänger des Islamischen Staates sind?“, fragte Bürgermeister Nicolin. Bei den Christen könne man sich zumindest sicher sein, dass sie nicht mit „bösen Absichten“ nach Frankreich kämen. Ihre „christliche Herkunft“ könne mit ein paar Fragen zur Bibel geklärt werden, erläuterte Nicolin. Bei Christen bestehe keine Gefahr, dass sie Sympathien für die Terrororganisation IS hegten. Die jüngsten Terroranschläge in Frankreich gingen alle von Muslimen aus, betonte der Bürgermeister. „Das ist keine Diskriminierung, das ist Selbstschutz“, sagte er. „Es ist unverantwortlich, die Türen weit zu öffnen, ohne zu wissen, wer hereinkommt“, meinte Nicolin.
Der Bürgermeister von Belfort, Damien Meslot (Die Republikaner), plädiert ebenfalls für eine selektive Hilfsbereitschaft. Er wolle nur den verfolgten Christen aus Syrien und dem Irak Schutz in seiner Gemeinde anbieten, sagte er. Die Flüchtlinge christlichen Glaubens seien wirklich verfolgt und kämen nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen.
Die zwölf Bürgermeister des Front National (FN) weigern sich komplett, die Regierungspolitik zu unterstützen.
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