Das die Tendenz bestand leugne ich nicht. Die Bestand Dinge Antideutsch zu drehen, bestand da seit dem zweiten Weltkrieg. Nur je mehr Leute aus der Erlebnisgeneration noch lebten sogar noch beruflich und sozial aktiv waren, so schwieriger war es da die Leute zu verarschen. Deswegen war es doch auch ein gemiedenes Thema. Was die Berufsantifanten mal irgendwo gehoert hatten, deckte sich eben nicht mit erlebten der Zeitgenosse, die da auch noch Zusammenhaenge kannten. Da haette man sich blamiert, wenn man das Maul zu weit aufgemacht hatte. Das aenderte sich erst spaeter. Wo die Leute nicht viel gegen Sagen konnten waren Behauptungen ausserhalb ihres eigenen Erlebnisbereiches. Deswegen wurden die ja auch mehr und mehr beliebt.
Die Verteibung hat man doch schnell mit "Naziverbrechen" gerechtfertigt. Das war doch immer das Argument, dass dem "Dinge vorrausgegangen" waren. Das den damaligen Deutschen Handlungen und politischen Entscheidungen auch einiges vorrausgegangen ist, dass klammert man dann aber aus. Man hat bei der Vermittlung des Narratives auch drauf gesetzt, dass die Erlebnisgeneration wegstirbt und an Energie verliert. Daher hat man sich mit einigen der Prozesse auch soviel Zeit gelassen, bis in die 60er Jahre. Obwohl die Beschuldigten alle unter richtigem Namen und bekanntem Details in Deutschland wohnten und ihre Vergangenheit auch nicht extra verborgen haben. Signifikant war, dass der Auschwitzprozess und die Anklagen darin erst mal durch Presse und Rundfunk gingen und zwar vor der 68er Revolte. Sowas konnte man freilich so auch zur Diskussion bei den Geisteswissenschaftlern machen, die so etwas nicht nachpruefen koennen und auch nicht widerlegen. Der naechste Coup war die Seifenoperserie Holocaust, die im BRD-Fernsehen gezeigt wurde. Danach auch laengere oeffentliche Diskussion, die die Stimmung weiter aufheizte. NS/Holocaust thematik wurde massiv in den Unterricht eingearbeitet, wozu man die Lehrer auch vorher indoktriniert hat. Die wussten auch nichts mehr von Umerziehung und 'psychologischer Kriegsfuehrung'... Es fiel denen ja nicht mal auf, dass es teilweise auf dem Material noch draufstetht und offizielle Politik war. Schliesslich Historikerstreit, wo Ernst Nolte Revisionismus lite versucht hat und sich einer Kampagne seitens Habermas und Konsorten ausgesetzt sah. Und danach schliesslich gezielte Verfolgung von "Holocaustleugnern". Mit der Etablierung der "Erinnerungskultur", die eher an eine Religion erinnert und auch so funktioniert wars dann abgeschlossen. An den Holocaust kann man glauben ob man Atheist, Agnostiker, offener Theist, Polytheist oder eben irgendwie Monotheist ist. Es ist ja keine explizite Religion, sondern in ein weltliches Thema gekleidet, was an sich schon raffiniert ist. Dabei ist das Thema auch von den Vertretern durchaus religoes aufgeladen. "Auschwitz ist die Widerlegung Christi" (Claude Lanzmann, Produzent des Machwerkes Shoah). "In Auschwitz ist das Christentum gestorben" (Elie Wiesel)... Gibt da einiges an Theologie auch noch dazu. Fruehe Propagandisten wie Paul Tillich waren selbst Theologen. Seltsamerweise scheint Bonhoeffer, der Interesse an juedischen Themen hatte und vor allem Zugang zu Geheimdienstquellen hatte, nichts vom Holocaust gewusst zu haben. Jedenfalls findet sich da im Nachlass nichts. Aber er ist der letzte Heilige, trotzdem... Auch wenn er offiziell Protestant war. Mit dem (unverdientem) Martyrerstatus, kann man einiges durchschmuggeln, theologisch war das naemlich eine Figur, die an sich was anderes haben wollte, als das Gesamte Christentum vorher. An sich ist er da ein Vorlaeufer zur Postmoderne und damit durchaus ein historisch interessanter Autor. Hatte auch eine enge Beziehungen zu Stalinfreunden wie Karl Barth und dem Agenten und Oekumene Vorbereiter Visser't Hooft, der auch die Verbindung zum OSS hergestellt hatte. Wer genau hinschaut erkennt da, dass was anderes abging als der Anschein der vermittelt wird. Fuer viele ist das aber irgendwie im Rampenlicht versteckt. Der Deutsche Protestantismus steht mittlerweile vor dem aus. Hat mehr politische Macht als jemals zuvor, ist aber moralisch bankrott. Ist ja auch der Grund fuer die Kirchenaustritte, die trotz oder gerade wegen der Modernisierung drastisch zugenommen haben. Wenn ich an die denke, denke ich immer:"Das sind die Leute vor denen Jesus uns gewarnt hatte" (In seinen Auseinandersetzungen mit den Pharisaern und Sadduzaern, sowie anderen Schriftgelehrten). Fehlt nur noch, dass die ganz offiziell Christen verfolgen, Aussteigerprogramme gibts ja bereits und vielleicht kann man die ja Zwangspsychatrieren wie in den missverstandene Ostblocklaendern.