Fürsprache für die deutsche Geisel Susanne Osthoff aus dem Irak: Der radikale irakische Schiitenführer Muktada al-Sadr hat die Entführer aufgefordert, ihre Geisel frei zu lassen. Die wichtigste Sunniten-Organisation schloss sich dem an.
Bagdad - "Wir fordern die Entführer der muslimischen deutschen Archäologin Susanne Osthoff auf, sie freizulassen", hieß es in einer Erklärung Sadrs, die heute veröffentlicht wurde. Osthoff war nach ARD-Informationen am vergangenen Freitag mit ihrem Fahrer in der Provinz Ninive verschleppt worden.
Gestern wandten sich die wichtigsten sunnitischen Gelehrten im Irak an die Entführer westlicher Geiseln. Diese sollten die vier gekidnappten Mitglieder einer christlichen Hilfsorganisation freilassen - Susanne Osthoff erwähnten sie dabei allerdings nicht. Bei den vier Geiseln handelt es sich um Mitglieder einer christlichen Hilfsorganisation, sie stammen aus den USA, aus Großbritannien und aus Kanada und wurden vergangenen Samstag verschleppt.
Heute rief auch das Komitee der Ulemas zur Freilassung Osthoffs auf. Die wichtigste Organisation der sunnitischen Gemeinden im Irak appellierte an die Entführer, die Geisel als Zeichen des "Respekts für die positive Haltung Deutschlands beim Irak-Krieg" freizulassen. Das Komitee verwies darauf, dass Osthoff mit einem Iraker aus Mossul im Norden des Landes verheiratet sei. Die 43-Jährige lebt allerdings von ihrem Mann getrennt. Das Komitee hatte bei Entführungen in der Vergangenheit häufig eine vermittelnde Rolle gespielt.
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