+ Auf Thema antworten
Seite 1 von 5 1 2 3 4 5 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 10 von 42

Thema: Marx noch aktuell?

  1. #1
    Commandante Benutzerbild von Amida Temudschin
    Registriert seit
    07.10.2003
    Ort
    Nordfriesland
    Beiträge
    1.191

    Standard

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Der These, Marx sei immer noch aktuell, stimme ich natürlich zu. Daß es inzwischen falsch ist, dem Proletariat die zentrale Rolle zuzuweisen ebenfalls. Die Idee, von Stalin den Sozialismus in einem Land zu übernehmen, halte ich für interessant, während der Glaube, der Kommunismus könne nur in Verbindung mit Parlamentarismus und Demokratie funktionieren, meiner Meinung nach falsch ist.
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
    George Bernhard Shaw

    "Lieber tot als Sklave"
    Schlacht von Warns 1345


    Wir werden nichts beanspruchen. Wir werden um nichts bitten. Wir werden nehmen. Wir werden besetzen.

    Welche Niedrigkeit begingest du nicht, um die Niedrigkeit auszutilgen?
    Könntest du die Welt endlich verändern, wofür wärest du dir zu gut?

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von pavement
    Registriert seit
    15.09.2003
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    3.389

    Standard

    wie du ja weißt, amida, hab ich da eher ne andere meinung, bau da eher auf rosa luxemburg auf: sozialismus ist nur in einer demokratie zu erreichen. ob die möglichkeit dazu besteht, wurde bisher noch nicht verifziert; falsifiziert wurde jedoch durch die geschichtliche entwicklung, dass durch diktatur der übergang zum kommunismus möglich wäre.
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  3. #3
    Commandante Benutzerbild von Amida Temudschin
    Registriert seit
    07.10.2003
    Ort
    Nordfriesland
    Beiträge
    1.191

    Standard

    Aber es gibt noch viele andere Regierungsformen neben parlamentarischer Demokratie und Diktatur. Ich könnte mir irgendwas in Richtung Räterepublik/Basisdemokratie vorstellen. Da wir uns da aber sowieso nicht einig werden, sollten wir vielleicht einen anderen Punkt diskutieren, z.B. die Rolle des Proletariats. Daß die Arbeiterklasse in einer Dienstleistungsgesellschaft sicherlich nicht die Revolution anführen wird, ist klar. In dem Interview wird behauptet, es gäbe so einen Träger der Revolution garnicht. Meiner Meinung nach muß man Proletariat und Bourgeoisie einfach nur gegen die recht schwammigen Begriffe Arm und Reich ersetzen, wobei als arm neben den Arbeitern auch die meisten Angestellten und Selbstständigen gelten. Daß diese relativ konturlose Masse in der nächsten Zeit eine Einheit bildet, glaube ich nicht. Die Hinwendung zum Kommunismus wird weniger aus einem Klassenbewußtsein heraus geschehen, sondern eher eine individuelle Entscheidung sein.
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
    George Bernhard Shaw

    "Lieber tot als Sklave"
    Schlacht von Warns 1345


    Wir werden nichts beanspruchen. Wir werden um nichts bitten. Wir werden nehmen. Wir werden besetzen.

    Welche Niedrigkeit begingest du nicht, um die Niedrigkeit auszutilgen?
    Könntest du die Welt endlich verändern, wofür wärest du dir zu gut?

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von pavement
    Registriert seit
    15.09.2003
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    3.389

    Standard

    Ich könnte mir irgendwas in Richtung Räterepublik/Basisdemokratie vorstellen.
    das problem damit ist halt, dass das nur in sehr kleinen ländern pratkisch möglich ist; dass sich der großteil der bevölkerung wohl nicht langfristig politisch beschäftigt bzw. gar nicht die zeit aufbringen kann bzw. geeignet(nicht genügend informiert ist/nicht in der lage ist, sich genügend zu informieren) ist, über wichtige fragen zu entscheiden.

    Meiner Meinung nach muß man Proletariat und Bourgeoisie einfach nur gegen die recht schwammigen Begriffe Arm und Reich ersetzen, wobei als arm neben den Arbeitern auch die meisten Angestellten und Selbstständigen gelten.
    dann hast du aber keine marxistische revolution mehr.

    Die Hinwendung zum Kommunismus wird weniger aus einem Klassenbewußtsein heraus geschehen, sondern eher eine individuelle Entscheidung sein.
    das sowieso nicht; das proletariat selber ist/war ja eher an einer schrittweisen verbesserung ihrer lage interessiert, also an eher gewerkschaftlicher tätigkeit. der kommunismus wurde in großen teilen ja von der intilligenz, vom bürgertum(ironischer weise) getragen.
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  5. #5
    Unwissender Benutzerbild von Alex
    Registriert seit
    23.09.2003
    Ort
    Europa
    Beiträge
    472

    Standard

    Marx ist natürlich noch aktuell.
    Die Idee Stalins, den Kommunismus in einem Land aufzubauen, halte ich allerdings für verwerflich, weil der umgebene Kapitalismus durch seine Profitökonomie die Entwicklung dorthin, nicht oder nur sehr schwer möglich macht.
    Meiner Ansicht nach ist die Diktatur als Übergang zum Kommunismus notwendig, die sich aber nach dessen Erreichen zur Demokratie wandelt.
    Adsuesces et dicere verum et audire.

    Du wirst dich daran gewöhnen müssen, nur die Wahrheit zu sagen und zu hören.


    Seneca

  6. #6
    GESPERRT
    Registriert seit
    03.11.2003
    Ort
    NordGermanien
    Beiträge
    725

    Standard

    Alex auch du wirst in den kommende Jahren der Aufklärung noch zu der Einsicht kommen das NS durchaus seine Vorzüge besitzt.

    Die kommunistischen Flausen werden dir noch ausgehen.

    Ist nicht böse gemeint.

  7. #7
    Commandante Benutzerbild von Amida Temudschin
    Registriert seit
    07.10.2003
    Ort
    Nordfriesland
    Beiträge
    1.191

    Standard

    das problem damit ist halt, dass das nur in sehr kleinen ländern pratkisch möglich ist; dass sich der großteil der bevölkerung wohl nicht langfristig politisch beschäftigt bzw. gar nicht die zeit aufbringen kann bzw. geeignet(nicht genügend informiert ist/nicht in der lage ist, sich genügend zu informieren) ist, über wichtige fragen zu entscheiden.
    Was spricht dagegen, heutige Staaten in kleinere Einheiten aufzuteilen?
    An der Eignung und dem Informationsgrad kann man arbeiten, die Zeit wird da sein, wenn sich die Organisation der Arbeit ändert, und Desintresse an der Politik wird beim "neuen Menschen" nicht mehr vorhanden sein (Ich weiß, ein Totschlagargument).
    dann hast du aber keine marxistische revolution mehr.
    Wieso nicht? Marx hat Proletariat und Bourgeoisie ja hauptsächlich deswegen als Antagonisten gesehen, weil die einen arm waren und die anderen reich. Um nichts anderes ging es in seinem Geschichtsbild. Die Ausbeuter besitzen die Produktionsmittel und werden zwangsläufig irgendwann von den Ausgebeuteten gestürzt.
    das sowieso nicht; das proletariat selber ist/war ja eher an einer schrittweisen verbesserung ihrer lage interessiert, also an eher gewerkschaftlicher tätigkeit. der kommunismus wurde in großen teilen ja von der intilligenz, vom bürgertum(ironischer weise) getragen.
    In der Weimarer Republik war die Arbeiterschaft schon die Hauptstütze der KPD. Eigentlich meinte ich aber, daß heutige sozialistische Parteien/Bewegungen immer noch an das Klassenbewußtsein appellieren, was nicht sehr viel Aussicht auf Erfolg hat.
    Die Idee Stalins, den Kommunismus in einem Land aufzubauen, halte ich allerdings für verwerflich, weil der umgebene Kapitalismus durch seine Profitökonomie die Entwicklung dorthin, nicht oder nur sehr schwer möglich macht.
    Ich sehe genau das gleiche Problem, frage mich aber, ob die Weltrevolution auf einen Schlag unbedingt realistischer ist.
    Meiner Ansicht nach ist die Diktatur als Übergang zum Kommunismus notwendig, die sich aber nach dessen Erreichen zur Demokratie wandelt.
    Wenn damit gemeint ist, daß der Kommunismus nicht durch den Parlamentarismus, sondern nur durch die Revolution erreicht werden kann und infolgedessen eine kurze(!!!) Phase der Diktatur bis zur Errichtung der kommunistischen Gesellschaft eintritt, stimme ich zu.
    Alex auch du wirst in den kommende Jahren der Aufklärung noch zu der Einsicht kommen das NS durchaus seine Vorzüge besitzt.

    Die kommunistischen Flausen werden dir noch ausgehen.
    Werd' erstmal erwachsen, dann siehst du die Welt etwas klarer.
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
    George Bernhard Shaw

    "Lieber tot als Sklave"
    Schlacht von Warns 1345


    Wir werden nichts beanspruchen. Wir werden um nichts bitten. Wir werden nehmen. Wir werden besetzen.

    Welche Niedrigkeit begingest du nicht, um die Niedrigkeit auszutilgen?
    Könntest du die Welt endlich verändern, wofür wärest du dir zu gut?

  8. #8
    GESPERRT
    Registriert seit
    03.11.2003
    Ort
    NordGermanien
    Beiträge
    725

    Standard

    Werd' erstmal erwachsen, dann siehst du die Welt etwas klarer.
    Das mag stimmen,dennoch hat sich der NS im Gegensatz zum Kommunismus in der Geschichte bereits bewährt,und weist im Gegensatz zu der von euch propagierten Lehre keinen Friedhof von nahezu 100 milionen Toten auf.

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von pavement
    Registriert seit
    15.09.2003
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    3.389

    Standard

    Was spricht dagegen, heutige Staaten in kleinere Einheiten aufzuteilen?
    die wirtschaftliche entwicklung? marx war übrigens einer der ersten von denen, die den welthandel im heutigen stil vorausgesehen haben.

    Wieso nicht? Marx hat Proletariat und Bourgeoisie ja hauptsächlich deswegen als Antagonisten gesehen, weil die einen arm waren und die anderen reich. Um nichts anderes ging es in seinem Geschichtsbild. Die Ausbeuter besitzen die Produktionsmittel und werden zwangsläufig irgendwann von den Ausgebeuteten gestürzt.
    marx hat den proletarier klar definiert: ein proletarier ist jemand, der seine arbeitskraft verkauft.

    natürlich waren die proletarier meistens arm; aber nach der marxschen definition gabs aber auch reiche proletarier(so widersprüchlich wie das jetzt erstmal klingt!)

    der widerspruch bestand darin, dass die einen ihre arbeitskraft verkaufen, während die anderen - ohne wirkliche produktive arbeit(mancher firmenchef mag das anders sehen, aber für marx war produktive arbeit im wirtschaftlichen sinne gleich mit produktion von produkten) zu leisten - auf kosten dieser leben.

    In der Weimarer Republik war die Arbeiterschaft schon die Hauptstütze der KPD. Eigentlich meinte ich aber, daß heutige sozialistische Parteien/Bewegungen immer noch an das Klassenbewußtsein appellieren, was nicht sehr viel Aussicht auf Erfolg hat.


    also in deutschland haben wir sowieso keine größere sozialistische partei. mit dem in der weimarer republik hast du recht; ich meinte eher die führer, die theoretiker des kommunismus, die kamen nämlich eher aus der bürgerlichen ecke(bebel ist hier eine große ausnahme, aber es sei an marx, engels, kautsky erinnert).
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von pavement
    Registriert seit
    15.09.2003
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    3.389

    Standard

    Das mag stimmen,dennoch hat sich der NS im Gegensatz zum Kommunismus in der Geschichte bereits bewährt,und weist im Gegensatz zu der von euch propagierten Lehre keinen Friedhof von nahezu 100 milionen Toten auf.
    hat sich bewährt, in dem er einen krieg begonnen, zig millionen menschen auf brutalste weise das leben gekostet hat und schließlich untergegangen ist?

    seltsame bewährungsprobe...
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben