Womöglich letzter Auschwitz-Prozess
Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen
20. April 2015, 13:21 Uhr

70 Jahre nach dem Ende der Nazi-Diktatur kommt der frühere SS-Mann Oskar Gröning vor Gericht. Die Anklage wirft dem "Buchhalter von Auschwitz" Beihilfe zum Mord vor - in mindestens 300.000 Fällen.

Es dürfte einer der letzten großen Auschwitz-Prozesse sein: Wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen muss sich ab Dienstag ein 93-jähriger früherer Angehöriger der Waffen-SS vor dem Landgericht Lüneburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft Hannover wirft Oskar Gröning vor, das systematische Tötungsgeschehen im Vernichtungslager Auschwitz indirekt unterstützt zu haben. Bis Ende Juli sind 27 Verhandlungstage angesetzt. Gröning wird Stellung zur Anklage nehmen, hat sein Anwalt angekündigt.

Die vierte große Strafkammer tritt in der Ritterakademie, einem eigens angemieteten Veranstaltungsort, als Schwurgericht zusammen. Das Medieninteresse ist groß. So wurden nach Angaben einer Sprecherin allein 23 Plätze für ausländische Journalisten reserviert. Unter den mehr als 60 Nebenklägern sind Holocaust-Überlebende und Angehörige von Opfern.....

Aus rechtlichen Gründen wurde die Anklage auf die sogenannte "Ungarn-Aktion" im Sommer 1944 beschränkt, bei der mindestens 300.000 Menschen ermordet wurden...

[Links nur für registrierte Nutzer]

Hier zum Krakauer Prozeß 1948 ein vom Bundesarchiv freigegebenes youtube-video






kd