Was heisst denn "dürfen"? Welcher der Beiden wäre wohl ohne den Anderen überhaupt nicht mehr lebensfähig? Wer hätte also, gesetzt den utopischen Fall dass sich Israel gegen einen solch höchstunwahrscheinlichen Wunsch der USA verwehrt, die stichhaltigeren "Argumente"?
Das ist der Klassiker, für sich genommen in der Tat ein Argument, den bringt der Doc übrigens ziemlich oft und da kann ich mich immer nur wiederholen:Dass die IDF nicht wie die Buntewehr und andere Nato-Vasallentruppen einfach so nach der US-Pfeife tanzt hat man z.b. beim Liberty-Vorfall gesehen.
Mit so einer Nummer konnten die Angelsachsen nicht nur Israel überhöhen ("Da erlaubt sich ein kleines junges Land, während des Überlebenskriegs ganz nebenbei und ungestraft den Herren der Welt in die Parade zu furzen, oho oho oho, die müssen es verdammt nochmal draufhaben!"), sondern auch einen gewissen Abstand zu Israel suggerieren, so wie es anfangs auch mehrere anti-britische Aktionen von Zionisten gab.
Wie hätte das wohl ausgesehen, wenn die angelsächsischen Philanthropen ihre Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen und beinah zeitgleich fast genauso plump und dreist wieder Hegemonialpolitik betrieben hätten, indem sie die Herrschaft über die Araber den Osmanen entreissen und dort ganz offensichtlich ihre eigene hochgerüstete Walt- und Schaltzentrale in Form eines von der UNO anerkannten Staates errichten? Dann bräuchten sie nichtmal die sentimental-romantische Gründungslegende Israels, es reicht ein: "Hier sind wir, und hier bleiben wir! Irgendjemand was dagegen? Besser isses!", eben so wie während des Kolonialismus.
Stell dir doch einfach mal vor wie das ausgesehen hätte, wenn die USA in so einer Situation von Israel aus agiert hätten!Oder beim Irak-Krieg als sich Israel zumindest offiziell rausgehalten hat und den die USA von Saudi-Arabien aus geführt haben.
Erinnerst du dich wie Saddam versuchte Israel zu Gegenschlägen zu provozieren, was besonders die arabischen Golfanrainer zwangsläufig in die Bredouille gebracht hätte? Selbstverständlich war es nötig die arabischen Lakaien miteinzubeziehen, außerdem hatten die Sauds auch einen triftigen Grund sich von den Angelsachsen beschützen zu lassen.
Dieser Krieg war die Rechnung dafür, dass Khomeini trotz westlicher Unterstützung nicht so pariert hat wie erwartet/abgesprochen und sich obendrein noch die Sache mit der Botschaftsbesetzung erlaubt hat. Da aber Saddam bei einem militärischen Erfolg zu mächtig geworden wäre, sorgte man für einen Abnutzungskrieg mit dem nicht nur die von den USA hochgerüstete iranische Militärmaschinerie wieder zurückgefahren werden sollte, sondern auch dafür, dass Saddam am Boden bleibt. Immerhin war sein Land zu der Zeit das fortschrittlichste der arabischen Welt und, wen wunderts, Saddam war Panarabist. Auch die USA unterstützten übrigens den Iran, s. Iran-Contra-Affäre.Ebenso beim Iran/Irak-Krieg wo die USA Saddam Hussein, Israel dagegen die Mullahs unterstützt hat(natürlich streng geheim, weshalb Barschel bekanntlich sterben musste)