Das Anspruchsdenken vieler hier ist geradezu pervers. Sie wollen irgendwo hin kommen, andere sollen zahlen....
Der Transport von Gütern via Schiene ist ohne Steuerzuschuss möglich. Natürlich nur auf den Hauptstrecken, danach werden die Güter ohnehin auf LKW zum Endkunden transportiert. Die Personenbeförderung darf ebenfalls nur Kostenneutral geschehen. Wenn jemand aufs Land zieht muss er mit den Nachteilen leben, da er für die Vorteile auch keine Vergnügungssteuer zahlen muss.
Aber das Schmarotzertum ist ja schon aus linken Kreisen bekannt...siehe Denkmal aus der PA...
1. Serve the public trust.
2. Protect the innocent.
3. Uphold the law.
Der Denkfehler dabei ist, die Bahn oder die Politik könnten oder sollten bestimmen was wie wohin transportiert wird.
Damit waren die Kommunisten einige Jahrzehnte lang extrem erfolglos. Wen in Europa sinnlose Transporte stattfinden, und das tun sie ob es sich um das Hin und her von Milchlastern über die Alpen handelt, um Stahlrohre oder Schrott nach Genua, hat dies nicht die Ursache in lustigen Kapriolen irgendwelcher Manager sondern im subventionsirrsinn der EU.
Also genau in der politischen Lenkung die Du andenkst.
Ich gebe Dir ein Beispiel. In dem Betrieb in dem ich vor Jahrzehnten arbeitete wurde in der Produktion Propylenoxid verwendet.
Etwa fünf 200L Blechfässer pro Tag.
Wir hatten für das Zeug ein überdachtes Außenlager mit Sprinkleranlage (auch für Kühlung im Sommer) und Auffangwanne, gesteuert über eine Auer Gaswarnanlage. Dort paßte die komplette Ladung aus einem Sattelzug rein.
Aus irgendeinem Grund (ich weiß es wirklich nicht mehr, es hing aber wohl auch damit zusammen daß um uns rum ein Wohngebiet gewuchert war) bekam die Firma diese Lagerung untersagt. Wir durften uns nur noch genau den Tagesbedarf in die Produktion stellen. Ohne Auffangwanne oder Kühlung, nebenbei bemerkt.
Es wäre aber überhaupt kein Problem gewesen, rein theoretisch 20 Tonnen von dem Zeug auf einem LKW, ausgestattet mit entsprechender Warntafel und Fahrer mit ADR Lizenz die ganze Zeit rund um München herumfahren und jeden Tag 5 Fässer abladen zu lassen. Auch im Hochhsommer bei 40 Grad im Schatten. Wer weiß was Propylenoxid ist erkennt den Irrsinn an der Geschichte.
Nebenbei: solange hier die Zigeunerlaster rumfahren und die Preise kaputtmachen dürfen brauchst Du an Schienen gar nicht zu denken. Erst gestern hatte ich einen Fahrer mit einem rumänischen ADR Ausweis auf dem Hof, der war so dämlich wie drei Meter Feldweg. Sogar zu blöd um Paletten richtig abzusichern. Aber alles legal.
Und natürlich zweckmäßig. Bring mal 3 Paletten vom Ammersee nach Aschersleben mit der Bahn. Um das ganze interessanter zu gestalten mach Terminfracht daraus.
Wir liegern im Jahr so 30 nicht ganz kleine Maschinen aus. 60% davon gehen nach Asien, also aufs Schiff. Wir haben bei praktich allen Aufträgen extrem knappe Liefertermine, übrigens ein nicht unwesentlicher Punkt Aufträge überhaupt zu kriegen. Wenn wir die Dinger per Bahn nach Hamburg oder Rotterdam bringen würden entstünden neben exorbitant höheren Frachtkosten und längerer Transportdauer noch andere Risiken, die Kisten müßten mindestens 2 mal mehr umgeladen werden wofür wir jedesmal Kerzen aufstellen und beten könnten.
Schau, ihr lebt da meiner Ansicht nach in der Vergangenheit als Kohle und Erzzüge durchs Land rollten und Ladezentren mit Schwerindustriezentren verbanden. Das ist Geschichte. Unsere Wirtschaft ist sehr kleinteilig und ziemlich gleichmäßig versprenkelt. Das ist keine Aufgabenstellung für die die Bahn eine Lösung bieten könnte.
Ach ja? Weswegen ich einen 8 Mrd. Bahnhof in Stuttgart brauche um 5 Minuten schneller in Ulm zu sein?
Bezahlen den die Bahnkunden?
A propos USA. Dort wurden Bahnstrecken privat gebaut. Die Gesellschaften bekriegten sich dort um Strecken, Vanderbilt sperrte dereinst eine Eienbahnbrücke nach New York mit Waffengewalt um die Konkurrenz zu vernichten. Was ihm gelang.
Der Witz dahinter, die guckten sich an wo es lohnt waggonweise Geld zu verbuddeln weil der Bedarf da ist. Nicht wo sich ein Landrat oder Ministerpräsident oder Grünendepp auf Steuerzahlerkosten profilieren kann.
Aber auch das ist nun eben vorbei. Bahn ist Geschichte, daran ändern auch ein paar Reststrecken nichts auf denen noch Geld verdient werden könnte wenn sie vernünftig organisiert wären.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)