Auf Langstecken haben Flugzeuge Vorteile, weil sie kaum Infrastruktur brauchen und schneller sind. Auf Mittelstrecken haben Flugzeuge allerdings den Nachteil, dass man da als Fahrgast nicht einfach so einsteigen kann und viel Zeit beim Einchecken benötigt.
In den USA ist ein Personenzug von Ost- zu Westküste etwa 2 Tage unterwegs. Das ist nur noch für spezielle Touristen interessant. In Europa gibt es genug Groß- und Mittelstädte, die eine Bahn verbinden kann.
Wenn du mal den Gesetzestext hier veröffentlichst, wo steht, das der Staat eine Beförderungspflicht für jeden Deppen hat, dann glaube ich dir
Nicht einmal die Rente ist in der Grundversorgung des Staates....auch bei der KV ist nur Versicherungspflicht angesagt, nix mit Staat.
Polizei, Bundeswehr, Straßen und Gerichte, das sind Dinge, die in der Grundversorgung enthalten sind.
Aus allen anderen Bereichen hat sich der Staat mangels gesetzlicher Kompetenz nicht einzumischen. Wenn er es trotzdem tut entsteht ein Desaster.
Wenn du jetzt irgendwo hin befördert werden willst, kneif die Arschbacken zusammen, laufe oder zahl den Preis für dein Vergnügen selbst.
Vielleicht sollte man die Bahn auch hinsichtlich des reinen Transportgeschäftes und dessen Auswirkungen auf die sonstige Infrastruktur sowie die Umwelt betrachten und durch geeignete Rahmenbedingungen stärken.
Es müssen ja keine Stahlrohre aus NRW auf der Autobahn von Riesenlastern nach Berchtesgaden gekarrt, Kartoffeln zum Waschen über die Alpen nach Italien und zurück gefahren werden oder Zementsäcke von Frankfurt nach Berlin. Etc. pp.
Unsere Autobahnen - speziell hier im Süden - sind an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt und die Unfallzahlen durch übermüdete LKW-Fahrer explodieren geradezu.
Ich finde die Lethargie der BRD-Verkehrspolitik allmählich verbrecherisch. Während beispielsweise die Schweiz für viele Milliarden Franken den Gotthard auf 50 Kilometer für eine neue Bahndurchquerung zweitunnelig durchbohrt hat - immer auf die Zusage der DB für eine mitteleuropäische Transporttransversale vertrauend - ist auf deutscher Seite bisher keine einzige Zusage eingehalten worden.
Ein Großteil der (nicht eiligen) Güter gehört auf die Schiene. Mit ein bisschen mehr Planungsvorlauf ginge es. Aber so, wie jetzt die Bahn bis aufs Zahnfleisch abgestrippt wird, läuft es in die falsche Richtung.
Das hat unterschiedliche Gründe.
Einmal muß man zwischen "Eisenbahn" und "Straßenbahn" unterscheiden. "Eisenbahn"-Waggons sind wegen der Gesetzeslage wesentlich teuerer in Herstellung und Betrieb als "Straßenbahn"-Waggons.
Daß man an "modernen" Eisenbahnwaggons die Fenster nicht öffnen kann, hängt damit zusammen, daß diese modernen Waggons mit einer Klimaanlage ausgestattet sind - die also nicht nur im Winter heizen, sondern auch im Sommer kühlen kann - und die verbauten Klimaanlagen sofort wegen Überlastung zusammenbrechen würden, wenn jedes Fenster aufgerissen würde!
Außerdem müssen die Fenster an Waggons zu bleiben, wenn diese Waggons durch Tunnels fahren, in denen ihnen schnellfahrende Züge begegnen könnten - ICEs beispielsweise.
Allein diese beiden Gründe erzwingen die nicht zu öffnenden Fenster.
Wenn da keiner mit fährt wird das Projekt auch irgendwann das zeitliche segnen. Aber es gibt auch andere Beispiele:
[Links nur für registrierte Nutzer]Im Zuge der Einschränkungen auf den Nebenstrecken der Deutschen Bundesbahn fuhren zwischen Böblingen und Dettenhausen ab 29. Mai 1965 keine Personenzüge mehr. Nur ein Güterzug mit Personenbeförderung verkehrte noch bis zum 10. Januar 1967.[2] Schließlich wurde zum 28. April 1990 auch der Güterverkehr zwischen Schönaicher First und Dettenhausen endgültig eingestellt. Die Strecke wurde jedoch nicht entwidmet, sondern war fortan lediglich außer Betrieb.
Die Bevölkerung konnte sich mit dieser Entwicklung nicht abfinden. Jedoch hatten die zahlreichen Aktionsgemeinschaften, Resolutionen und Beschlüsse der Gemeinderäte der Anliegergemeinden in den Jahren 1959 bis 1986 keinen Erfolg. Erst am 30. Mai 1988 kam neue Bewegung in die Angelegenheit. Der Landkreis Böblingen und der Landkreis Tübingen beauftragten die Württembergische Eisenbahngesellschaft mit der Erstellung eines Gutachtens über die Möglichkeiten einer Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Schönbuchbahn. Dieses Gutachten prognostizierte 2500 bis 3500 Fahrgäste täglich.
Daraufhin befürwortete im Herbst 1992 das Verkehrsministerium Baden-Württemberg die Wiederinbetriebnahme und stufte das Vorhaben als förderungswürdig ein. Als Träger eines künftigen Bahnbetriebs wurde am 21. Dezember 1993 von den beteiligten Kommunen der Zweckverband Schönbuchbahn (ZVS) gegründet, der eine Woche später (am 28. Dezember 1993) die Bahntrasse zum Preis von einer D-Mark zuzüglich Mehrwertsteuer von der Deutschen Bundesbahn kaufte.
Zwei Jahre später begann die Württembergische Eisenbahngesellschaft, die mit der späteren Betriebsführung beauftragt worden war, mit Sanierungsarbeiten an der Strecke, so dass am 28. September 1996 das Eröffnungsfest stattfinden konnte. Aus technischen Gründen wurde der fahrplanmäßige Betrieb aber erst am 1. Dezember 1996 wieder aufgenommen.
[...]
Am ersten Betriebstag, am 2. Dezember 1996, wurden 3740 Fahrgäste gezählt. Zuvor waren auf der Busverbindung entlang der Strecke 2000 Fahrgäste pro Tag gezählt worden.[1] Mitte 2000 wurden durchschnittlich 5500 Fahrgäste gezählt,
[...]
Im Frühjahr 2003 wurden werktags 6800 Fahrgäste gezählt. Im April 2008 benutzten täglich über 7400 Fahrgäste die Schönbuchbahn.
[...]
Die Fahrgastzahlen steigen weiter. Heute (2012) sind es schon über 10.000 an einem Werktag. Deshalb wird seit 2009 angestrebt, die Strecke für einen 15-Minuten-Takt zu ertüchtigen.
1. Serve the public trust.
2. Protect the innocent.
3. Uphold the law.
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