Von einem deutschen Tenor darf man erwarten, daß er Schubert, Schumann, Brahms, Wagner und Richard Strauss bewältigt. Wenn aber einer auch noch im italienischen Fach derart Umwerfendes zustande bringt, daß selbst die in diesem Punkt sehr chauvinistischen Italiener nicht mehr anders können, als zu applaudieren, haben wir es mit einem Jahrhundert-Sänger zu tun.
Da strahlt und schwebt der Ton wie bei den besten Stradivari- und Guarneri-Geigen
Besser kann man Rossinis Jovialität kaum rüberbringen als in dieser Münchner Vorstellung.
"Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).
Man kann, wenn man nur will, nach Herzenslust an Rossinis Barbiere herumnörgeln und sehr effektvoll Mozart ins Feld führen oder auch, warum denn nicht, Richard Wagner.
Eines muß man dieser Oper aber konzedieren, einen starken Zug zur Jovialität, die mir in jedem Fall sympathischer ist als die angloamerikanische Brutalität, egal, in welcher Form sie mir entgegenkommt.
"Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).
Das erste der beiden oben verlinkten Videos ist leider unvollständig. Der Anfang des Duetts Figaro-Almaviva fehlt.
Der bis in die Haarspitzen in der deutschen Tradition, Beethoven, Schubert, Brahms und Wagner steckende Joseph Keilberth, gestorben während einer Vorstellung des Tristan, dirigiert Rossinis Barbier wie es ein Italiener nicht besser könnte."Strahlt auf mich der Blitz des Goldes", (4:50)
@michaelbeecham7853: "It's incredible how masterly Wunderlich changes the very quality of German pronunciation so that the feeling of extreme discomfort which always arises during performance of Italian operas in German almost disappears."
"Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).
Ohne die vorherigen musikalischen Genüsse zu übergehen, will ich ich doch mal wieder etwas Intstrumentales einfügen.
Johann Pachelbel hatte 2023 seinen 317 Todestag.
Gute Musik kann es nie genug geben.
Wolle.
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Steffen Heitmann (* 8. September 1944 -- † 14. April 2024. beides in Dresden):
„Ich habe mich noch nie, nicht einmal in der DDR, so fremd in meinem Land gefühlt.“
So altmodisch und lächerlich in der Inszenierung kann etwas gar nicht sein, daß ich es der angloamerikanischen Kriegs- und (Völker-)Mordverherrlichung nicht vorziehen würde.Storymakers: "1. März. Das Reichspropagandaministerium wäre entzückt darüber, wie das ZDF Kinder für die deutsche Tötungsmaschinerie begeistert. Frage: habt Ihr noch alle Tassen im Schrank?" [Links nur für registrierte Nutzer]
Dr. Markus Krall: "Das ist mit das widerlichste, was uns seit langem serviert wurde. Selbst nach den totalitär-propagandistischen Maßstäben des verrroteten Staatsfunks, diesem Kadaver ausgewogener Berichterstattung, ein neuer Tiefpunkt der Menschenverachtung. Passende Vergleiche mit der Kriegshetze anderer Regime verbieten sich, weil man sonst bald nicht mehr weiß, was dann eigentlich verharmlost wird und von wem." [Links nur für registrierte Nutzer]
"Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).
Passend zum italienischen und opernhaften Stil der Klassiker wurde diese herrliche Messe in der Mailänder Scala aufgenommen.Haydn, Paukenmesse“, Missa in Tempore Belli
Haydn komponierte diese Messe im August 1796 in Eisenstadt, zur Zeit der allgemeinen Mobilmachung Österreichs für den Krieg.
Vier Jahre nach dem europäischen Krieg, der auf die Französische Revolution folgte, schlugen sich die österreichischen Truppen gegen die Franzosen in Italien und Deutschland schlecht, und Österreich fürchtete eine Invasion.
Die unruhige Stimmung seiner Zeit spiegelt sich in Haydns kraftvoller Integration von Verweisen auf die Schlacht in den Sätzen Benedictus und Agnus Dei wider.
Die Messe wurde am 26. Dezember 1796 in der Piaristenkirche Maria Treu in Wien uraufgeführt.
Das Kyrie beginnt wie eine Sinfonie in Sonatenform, mit einer langsamen Einleitung, bevor es zum Hauptthema übergeht.
Dem "Kyrie Eleison" (Herr, erbarme dich) wird mehr Bedeutung beigemessen - das "Christe Eleison" nimmt nur vier Takte ein.
Das Gloria ist eine kleine Chorsinfonie in der Form Vivace-Adagio-Allegro (Schnell-Langsam-Schnell). Besonders schön ist die lyrische und tief empfundene Cello- und Baritonstimme im Mittelteil, der mit "Qui tollis peccata mundi" beginnt.
Das Credo ist in Abschnitte unterteilt, die im Allgemeinen den Text widerspiegeln, jedoch mit Haydns üblichem übergeordneten Sinn für Struktur. Zu Beginn, wenn jede Stimme mit einem freudigen und rhythmischen Thema einsetzt, übernimmt sie eine andere Zeile des Textes.
Das Crucifixus ist im Dreiertakt gesetzt. In der letzten Zeile beginnt eine verkürzte Fuge, die jedoch in der Mitte durch eine ausgefeilte Coda unter Verwendung des Solistenquartetts unterbrochen wird, wobei der Chor antiphonal einsetzt.
Das Sanctus beginnt langsam, steigert sich aber auf dem Text "Pleni sunt coeli" zu einem eher bedrohlichen Forte, bevor es in ein kurzes, vornehmeres "Hosanna in Excelsis" übergeht.
Das In Tempore Belli taucht erstmals im Benedictus auf. Es besteht zumeist aus kurzen, nervösen Phrasen für das Solo-Quartett, wobei die drei unteren Stimmen unter der Sopranmelodie losgelöste Noten singen, die an Pizzicato-Streicher erinnern.
Das Gefühl der Beklemmung und Vorahnung setzt sich mit bedrohlichen Trommelschlägen und Bläserfanfaren im Agnus Dei fort, das mit Paukenschlägen in Moll (daher der deutsche Spitzname Paukenmesse) beginnt, vielleicht das Schicksal selbst, das scheinbar aus der Tiefe anklopft.
Dies ist ein Vorgeschmack auf das von Paukenschlägen katalysierte Drama des Agnus Dei in Beethovens Missa Solemnis. Die Musik erhellt sich mit Trompetenfanfaren und endet mit einer fast tänzerischen Bitte und Feier des Friedens, "Dona nobis pacem" (Gib uns Frieden).
So schön und auch human uns in den Messvertonungen Haydns das Christentum entgegenkommt, das hat nichts mit der Bibel zu tun.
"Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).
Auch wir leben wieder in Zeiten des Krieges.Valérie Bugault: "US-Außenminister Lloyd Austin, Wenn die Ukraine fällt, haben die NATO-Streitkräfte keine andere Wahl, als eine direkte Konfrontation (d.h. einen Krieg auszulösen) mit Russland einzugehen." Deutlicher kann man sich nicht ausdrücken. [Links nur für registrierte Nutzer]
Im Agnus Dei (32:38) der Paukenmesse betet der Chor stellvertretend für die Bevölkerung Wiens zu Gott, während langsam und unerbittlich die demokratischen Soldaten Napoleons heranrücken, dargestellt durch Pauken und Trompeten.
Haydn verbindet Schlagzeug mit Militär, Krieg und Tod. Unter diesem Aspekt sollte man gelegentlich Pop, Rock und Rap auf sich wirken lassen. Selbst wenn eine Beziehung zu Krieg und Tod an den Haaren herbeigezogen wäre, handelt es sich in jedem Fall um Brutalismus, den man mögen kann oder auch nicht.
"Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).
Nach meinem Ausritt in die Rap-Abteilung brauche ich wieder was erbauliches.
W. A. Mozart: "Requiem" d-moll KV 626 2. Kyrie
Ahhh, das tut gut.
Wolle.
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Steffen Heitmann (* 8. September 1944 -- † 14. April 2024. beides in Dresden):
„Ich habe mich noch nie, nicht einmal in der DDR, so fremd in meinem Land gefühlt.“
Als ich geschäftlich noch aktiver sein musste, mit dem entsprechenden Stress, hörte ich im Auto MDR-Figaro um etwas runterzukommen.
Heute lasse ich Hörbücher laufen, entspannt mich auch.
"Alles Käse Genossen"
Erich Mielke
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