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Thema: Klassische Musik

  1. #2781
    Mitglied Benutzerbild von Chinon
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    Standard AW: Klassische Musik

    Den Charakter eines Menschen kann man sehr einfach prüfen und beurteilen: Wie verhält er sich gegenüber Armen und Schlechtergestellten, wie beurteilt er Deutschland und die Deutschen?

    Der Deutsche in der Darstellung Gioacchino Rossinis: [Links nur für registrierte Nutzer]

    "Inno tedescho": [Links nur für registrierte Nutzer]

    Rossinis Noblesse ist umso bemerkenswerter, als er von deutscher Seite aus, Kritik und Kollegen, nicht besonders gut behandelt worden ist. Trotzdem hat er sich an die Exactitude eines Robert Faurisson gehalten und im Viaggio a Reims, seinem größten und schönsten Werk, ironisch lächelnd den wahren Gehalt des Deutschland-Lieds offengelegt, dessen erste Strophe alle Besatzerhuren und -stricher am liebsten auch gesetzlich verbieten würden.

    Rossini sagt jedem, der gewillt ist, seine Mässidsch wahrzunehmen, daß die Deutschen ein bißchen plem-plem, aber keine schlechten Kerle sind.

    Von Friedrich II. bis Bismarck, Kaiser Wilhelm II. und später haben aus Paris kommende Briefe die deutsche Außenpolitik Aufregung versetzt:

    "Una lettera, venuta da Parigi"

    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  2. #2782
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    Standard AW: Klassische Musik

    Rossinis Viaggio a Reims stellt Europa und damit die ganze Welt als Irrenhaus dar. Das ist vielleicht zu stark, Kaltwasserheilanstalt paßt besser, was in der Wiener Inszenierung angedeutet wird.

    Diese Oper ist, so weit ich weiß, die einzige, in der Rossini elegisch wird wie Bellini, Donizetti und Verdi:

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    Es kann nicht schaden, zu verfolgen, wie Rossini dieses tolle Finale Concertato aufbaut und einen fast sechs Minuten langen, ununterbrochenen Faden spinnt:

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  3. #2783
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Coriolanus Beitrag anzeigen
    Der Kulturverfall Europas am Beispiel von Joe Chialo.

    Joe, wer? Joe Chialo, der amtierende Kultursenator Berlins.

    Der gute Joe absolvierte zunächst eine Ausbildung als CNC-Fräser. Danach studierte er Geschichte, Politik und wirtschaftliche Staatswissenschaften, brach das Studium aber ab. Anschließend arbeitete er als Rausschmeißer in der Nürnberger Disco „Mach 1“ und wirkte wenig später als Sänger der Heavy-Metal-Band „Blue Manner Haze“.

    „Joe Chialos Stimme variiert zwischen einschmeichelndem Soul, harten Raps und Hardcore-Geschrei – oft innerhalb der Songs. Aber das allein verhilft BMH nicht zu einer eigenständigen Note“, resultierte die Szenezeitschrift „Rock Hard“.

    Joe indessen hatte Fuß gefasst in der Musikbranche und gründete später die Plattenfirma „Air Force One“. [sic!] Airforce1 Records, als Teil von Universal [sic!], hält Künstler unter Vertrag wie Santiano, den Schauspieler Matthias Schweighöfer, The Kelly Family, Ben Zucker, Sarah Zucker und den EDM-DJ Noel Holler.

    Seine politische Karriere begann Joe bei den Grünen, später wechselte er in die CDU. Nach der Berliner Wahl im Frühjahr schließlich erhielt er den Posten als Kultursenator. Wir dürfen davon ausgehen, dass Joes Hautfarbe ihm als überaus hilfreiches Gleitmittel für seine Karriere diente.

    Über die Frage lässt sich trefflich debattieren, ob sein Vorgänger Klaus Lederer (Die Linke) als Kultursenator eine gute Wahl war? Im Gegensatz zu Joe kann er immerhin auf einen Doktortitel und 2. juristische Staatsexamen verweisen.

    Kommen wir also zur Pointe, zum Höhepunkt, was den Verfall der europäischen Kultur wie kaum etwas anderes sinnbildlich verdeutlicht: Eben jenem Joe Chialo ist die Aufgabe zugefallen, den Nachfolger für Daniel Barenboim zu bestimmen.

    Barenboim kündigte seinen krankheitsbedingten Rücktritt als Chefdirigent der Berliner Staatskapelle am 6. Januar 2023 an. Zügig wolle man einen Nachfolger finden, sagte bald darauf Klaus Lederer an und verschleppte die Sache bis zu seiner Abwahl.

    Der würdige und passendste Kandidat für die Nachfolge wäre der Berliner Dirigent Christian Thielemann, der Barenboim zuvor in seiner Abwesenheit mehrfach vertrat und Publikum und Kritik dabei uneingeschränkt begeisterte. Zudem wäre Thielemann höchstwahrscheinlich verfügbar, da er seinen Posten als Kapellmeister der sächsischen Staatskapelle Dresden spätestens 2024 aufgibt.

    Doch so einfach ist das nicht, denn Thielemann erfüllt einige Bedingungen nicht. Nicht nur ist er „biodeutsch“, sondern auch dafür bekannt, ein Querkopf zu sein, der überall aneckt. Wer stattdessen laut dem guten Joe infrage kommt: „Wenn ich eine gleichwertige Exzellenz bei zwei Kandidaten habe, würde ich immer eine Frau bevorzugen. Und wenn wir eine Frau mit Migrationshintergrund finden würden, dann wäre es natürlich noch toller.“

    Am tollsten, wenn diejenige noch lesbisch oder „queer“ wäre. Pech für Joe, dass solche Menschen hinter dem Dirigentenpult (noch?) rar gesät sind.

    Wir dürfen also sehr gespannt sein, auf wen die Wahl am Ende fällt. Nur eines ist dabei jetzt schon sicher: Die Auslese erfolgt offiziell nicht länger nach Können und Verdiensten, sondern unter ideologischen Gesichtspunkten.
    Die Nachricht ist bereits etwas älter, aber sollte hier nicht unerwähnt bleiben. Nach langer Suche fiel die Wahl als Nachfolger von Daniel Barenboim doch auf Christian Thielemann:

    "Berliner Staatsoper: Thielemann folgt auf Barenboim

    Die Berliner Staatsoper hat einen neuen Maestro: Christian Thielemann wird Nachfolger von Daniel Barenboim. Wer dirigiert, entscheidet ein Politiker für dieses renommierte Haus mit seiner bewegten Geschichte...

    "Ich stand über dreißig Jahre an der Spitze dieser so besonderen musikalischen Institutionen und bin mir sicher, dass sie unter der Leitung Christian Thielemanns ihre Ausnahmestellung im Berliner und internationalen Musikleben weiter halten und ausbauen werden", so Barenboim in dem von Joe Chialo verlesenen Statement. Er sei "voll Vorfreude auf das, was kommt". Elisabeth Sobotka bezeichnete Thielemann als "logische Nachfolge" Barenboims.

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Mit dem Rückzug Barenboims war Chialo für die international beachtete Besetzung des hochkarätigen Postens zuständig. Über die Nachfolge sprach er auch mehrmals mit der künftigen Intendantin Elisabeth Sobotka. Chialo betonte dabei, es gehe darum, "das Haus in seiner Exzellenz und Tradition zu bewahren und trotzdem Türen für eine moderne Zukunft aufzumachen".

    Die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus bezeichnete die Wahl Thielemanns als "vertane Chance". Thielemann sei zwar ein angesehener Künstler, er stehe jedoch für "altmodische, rückwärtsgewandte Strukturen", wird die kulturpolitische Sprecherin Daniela Billig in einer Mitteilung vom Mittwoch zitiert. Zudem sei das Besetzungsverfahren "intransparent" gewesen.


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    DIE STAATSKAPELLE WOLLTE THIELEMANN

    Immerhin hatten sich 80 Prozent der Mitglieder der Staatskapelle, des Orchesters der Staatsoper, in einer internen Abstimmung für den Berliner ausgesprochen. Zwar wählt das Orchester den Chef oder die Chefin nicht selbst, aber sein Votum wiegt schwer. Nun hat Christian Thielemann den Vertrag unterschrieben, Berlins Kultursenator Joe Chialo strahlt, die designierte Intendantin Sobotka freut sich – sie hatte das Vorschlagsrecht – und auf den Thielemann-Fanseiten jubeln seine Jünger.

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    In einer anderen Quelle habe ich gelesen, Chialo habe Thielemann wie folgt zitiert: *Je älter ich werde, desto toleranter und neugieriger werde ich*. Das heißt übersetzt, er wird gegenüber dem Kultursenator und der modernistisch eingestellten Intendantin Bereitschaft zu Konzessionen versichert haben.

    Robert Braunmüller von der Münchner Abendzeitung kauft Thielemann nicht ab, nicht mehr im "Kampfmodus" zu sein. Er zählt in seinem Kommentar eine ganze Reihe von Stationen auf, in denen es in der vergangenen Jahren Streit mit Thielemann gegeben hat und schreibt dann: "Wir wünschen der designierten Intendantin viel Spaß bei den ersten Konflikten mit dem streitlustigen Christian Thielemann. Wir holen schon mal das Popcorn."

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    Hier eine schöne Aufführung von Thielemann, der als einer der größten Wagner-Dirigenten unserer Zeit gilt:

    « La haine impie accroîtrait vos misères »
    ("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")


  4. #2784
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    Standard AW: Klassische Musik

    Bei Beethovens Hammerklavier-Stücken, ging es auch darum, den Begriff und Gebrauch des *Pianofortes* in Deutschland zurückzudrängen. Hammerklavier ist eine Wortschöpfung von Beethoven selbst und er hat sich den Kopf darüber zerbrochen, ob es der passende Begriff ist, um das bis dahin gültige *Pianoforte* im deutschen Sprachraum zu ersetzen. Daher hat er auch vor seinem Verleger darauf bestanden, dass die Bezeichnung für die Werke ab op. 101 übernommen wird.

    Eric Zivian spielt die 28. Klaviersonate op. 101 auf einem Hammerklavier von Franz Rausch aus dem Jahr 1841, hergestellt in Wien:

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  5. #2785
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    Standard AW: Klassische Musik

    "Ich weiß einen Scheißdreck über Musik. Ich kann keine Noten lesen, ich weiß nicht, wie Musik funktioniert, und ich bin in der Schule so ziemlich durch alle meine Musikkurse durchgefallen. Manchmal bringe ich Komponisten durcheinander, und versuch gar nicht erst, mich nach der Struktur einer Sinfonie zu fragen.

    Aber als ich ein Kind war, habe ich Barbie in Schwanensee gesehen und mich in die Musik verliebt. Meine Mutter kaufte mir danach eine riesige Schallplatte von Tschaikowsky. Sie nahm mich einmal mit zu Die Zauberflöte und Schwanensee. Als mein Englischlehrer mir sagte, ich solle mir die Last Night of the Proms als Hausaufgabe ansehen, tat ich das und versuche, sie jedes Jahr zu sehen. Auch wenn ich im Musikunterricht nichts verstand, gefiel mir die Musik, die wir hörten, und ich interessierte mich für die Komponisten, vor allem für Beethoven, und versuchte, mir Biopics anzusehen und Wikipedia-Seiten zu lesen. Vor kurzem habe ich mir eine Biografie über Händel gekauft, nachdem ich an einem Übersetzungsworkshop mit einem Autor teilgenommen hatte. Gelegentlich versuche ich, mir klassische Konzerte oder Opern im Fernsehen anzusehen. Letztes Jahr habe ich mit einem Freund ein Barockkonzert im strömenden Regen besucht, und mit demselben Freund habe ich mir das Neujahrskonzert in der Staatsoper angesehen. Ich habe eine Dirigentin gefunden, die ich sehr mag, und ich bin begeistert, wenn ich von ihr höre. Ich habe eine lange Playlist mit klassischer Musik, die ich höre, und ich habe definitiv Favoriten. Meine Mutter und ich hören oft Classic FM im Auto, sogar am Drive-In einer Fast-Food-Kette.

    Musik, auch klassische Musik, ist für alle da. Sie sollte nicht etwas Ausgefallenes sein, an dem sich nur reiche Leute erfreuen können, oder etwas, das man studiert haben muss, um es zu schätzen."
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  6. #2786
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    Standard AW: Klassische Musik

    Für mich das beeindruckendste Klavierkonzert,trifft mich tief und lässt mich nicht mehr los! Umd dann noch von einem Meister seines Faches vorgetragen!


  7. #2787
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    Standard AW: Klassische Musik

    Mal etwas von Mozart,den ich an und für sich nicht so gerne höre,nicht zu meinen Lieblingskomponisten gehört.


  8. #2788
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    Standard AW: Klassische Musik

    Äusserst bewegend.


  9. #2789
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    Standard AW: Klassische Musik

    Brahms,einer meiner klassischen Lieblingskomponisten


  10. #2790
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    Standard AW: Klassische Musik

    Brahms Sinfonien sind für mich unerreicht!


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