Klassische Musik

[DonauDude]

Gespielt auf der Orgel der Kathedrale von Bergamo in Italien.

Antonio Vivaldi - Der Sommer

[Chinon]

Russen-Tussi (Georgien) über Brahms: [Links nur für registrierte Nutzer]

Zwei Koreaner halten Deutschlands Fahne hoch, indem sie sich mit ganzem Einsatz dem widmen, was an Deutschlands Kultur Substanz hat.

Bei 5:23 kommt eine ganz besondere Stelle, die von Geige und Klavier hervorgehoben wird.

[Chinon]

Christine Deviers-Joncour: "Ein bisschen Atem und Schönheit! Wunderschönes Vorspiel zu Lohengrin, Wagner ...." [Links nur für registrierte Nutzer]

Die weiß, welcher Teil Deutschlands etwas taugt, die veramerikanisierten Blödhammel nicht.

[Chinon]

Wer kann heute noch etwas mit der von Arturo Toscanini hochgeschätzten Elisabeth Rethberg etwas anfangen, die aus der Nazi-Region des Erzgebirges kommt?



Eine Deutsche und der in der Nähe Roms geborene Lauri-Volpi treffen sich bei Verdi und damit auch im seelischen Kern Europas. Meine Utopie wäre, daß wir nach dem Ende des Anglo-Imperiums eine Renaissance dieser Zustände erleben.

Die Aida hat etwas von italienischem Hang zur Bella Figura und auch ein wenig zum exhibitionistischen Eindruckschinden. Das gehört eben auch zur Oper, der Vorläuferin des Showgeschäfts, und viele Wege führen nach Rom, der deutsche, wie bei Mozart extrem sachbezogene, bei Wagner oft weltferne, oder der des bodenständigen Theaterpraktikers Verdi, der genau weiß, an welcher Stelle er das Publikum kitzeln muß, damit es applaudiert und für den Eintritt bezahlt.

[Chinon]

Ambrogio Maestri, nicht nur auf der Bühne, auch privat eine Verkörperung von Verdis Falstaff, stellt die Verbindung zwischen gutem Essen, Risotti, und Operngesang her.

Mit Untertiteln und Französisch versteht man das meiste, was er in sehr gepflegtem und gut klingenden Italienisch sagt.

Dem letzten Satz kann man nur zustimmen. Wären die Deutschen durch den Amerikanismus nicht völlig versaut worden, würden sie auf Ambrogio Maestris "Viva Verdi" mit "Viva Bismarck" antworten.

[Chinon]

Die Größten, wahre animali dell' opera, haben die Tiefenschichten dieses Hollywood-Spektakels freigelegt. Es wird richtig brutal, ein Vater, der Neger Amonasro, verflucht seine mit den Feinden kollaborierende Tochter, aber neben der Härte gibt es noch sehr viel mehr.



Verdi konnte sehr autoritär sein. Sänger und Theater haben vor ihm gezittert. Nicht ausgeschlossen, daß er sich mit Amonasro und König Philipp selbst porträtiert hat wie Beethoven nach dem Zeugnis einer seiner Bekannten mit der Ouvertüre zu Coriolan.

[Chinon]

Sterben auf Italienisch. Wo Leontyne Price wenn auch tonschön drauflossingt, erteilt Carlo Bergonzi eine kleine Lektion darin, Text und Bühnensituation in Klang zu übersetzen.

Wenn es heißt "A noi si schiude il ciel", ist das auch gemeint und wird durch das vierfache (!) Piano unterstrichen.

[Chinon]

Anne-Sophie Mutter

"Es wundert mich immer wieder, wenn Politiker über Patriotismus reden und dabei hauptsächlich den Wirtschaftsstandort Deutschland meinen: Sie reden von Export, vom Wissenschaftsstandort, von Volkswagen, Mercedes und BMW. Keiner spricht von Bach, Beethoven oder Henze.

Auf den ersten Blick ist das ja auch verständlich, weil Musiker keine Patente erfinden, die sich kurzfristig zu Geld machen lassen. Aber wir bieten eine Grundlage, auf der sich ein Nationalgefühl gesund entwickeln könnte. Musik könnte einer der wichtigsten Identifikationsstifter einer Nation sein.

Daß sie nicht mehr zur Definitionsmasse der Nation Deutschland gehört, zeigt die armselige geistige Stimmung in unserem Land und macht es angreifbar für hohlen Nationalismus, der sich nicht mehr an klassischen Werten orientiert.

Wir brauchen Kultur, um uns als Menschen mit einer Tradition zu definieren und um uns gleichzeitig abzugrenzen. Mittelfristig führt Kulturlosigkeit zur geistigen Verarmung und langfristig zur Verblödung eines Landes.

Wagner hätte die "Meistersinger" nicht ohne die französische Oper schreiben können und Mozart keinen "Don Giovanni" ohne die italienische Schule. Wenn uns das Bewußtsein der Internationalität in der nationalen Debatte wegfällt, werden wir leicht verführbar und manipulierbar. Das ist zwar bequem, aber auch sehr gefährlich."

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Wagners Meistersinger beziehen sich auf Giacomo Meyerbeer; Don Carlos und Aida auch.

[Chinon]

Christine Anderson (AfD) im EU-Parlament: "Erheben Sie Ihre Stimme, um Gottes willen, hören Sie auf, sich anzupassen. Fangen Sie an zu rebellieren, sie werden Sie töten, wenn Sie sich ihnen nicht widersetzen."

Das Ende der anpäßlerischen Kriecherei und Beginn der Rebellion ist gekommen, wenn man beginnt, Angloamerikanisches zu hassen und sich Europa zuzuwenden.



Bergonzi tritt auf als handelte es sich um ein B-Movie über das alte Rom. Er legt auch ein paar tenorale Marotten an den Tag, über die sich schon Riccardo Muti lustig gemacht hat. Die Krönung ist, wenn er Spitzentöne hochstemmt und wie ein Gewichtheber mit der Hantel ein paar Schritte seitwärts macht.

Allein, was tut's? Er singt zum Niederknien schön und intelligent. Er soll auch ein sehr angenehmer und sympathischer Mensch gewesen sein, hat man mir im Pariser Bistro gesagt.

Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist der Schritt nur ein sehr kurzer. Aber die sängerische Kultiviertheit Bergonzis und vor allem Genialität Verdis sorgen dafür, daß er nur angedeutet wird, letzlich aber unterbleibt.

Gegen Ende dieses mit italienischer Berechnung meisterhaft disponierten Duetts erleben wir, wie 1871 die Praktiken der Stasi vorweggenommen werden. Von seiner Tussi Aida als Zielobjekt abgeschöpft verrät der ägyptische Feldherr Radamès die Schwachstelle seines Truppenaufmarschs (9:50) was er mit dem Leben bezahlen wird.

Im alten Europa stand auf wenn auch unbeabsichtigten Verrat die Todesstrafe. In unseren Zeiten gibt's dafür die höchsten Auszeichnungen und Orden.

Die nächste Szene nach dem Duett mit Aida.

Radamès nimmt sein Todesurteil entgegen wie die Angeklagten der Pariser Commune und Nazis beim IMT.

Fiorenza Cossotto war wie ihr Kollege Bergonzi in manchen Rollen, vor allem als Amneris, eine Jahrhundert-Sängerin.

Akt 3 und 4 der Aida sind eine ununterbrochene Kette von Duetten, bei der wie in Schnitzlers Reigen ein Element an das nächste weitergereicht wird: Aida + Amonasro, Aida + Radamès, Radamès + Amneris, Radamès + Aida.

Das Haus Europas hat viele Wohnungen, dort ist Platz für Bergonzi, Franco Corelli und Fiorenza Cossotto mit Hitler-Gruß auf offener Bühne.



Verdis dramatisches Genie schafft es, die für sich genommen nicht übermäßig aufregende Phrase "È la morte un ben supremo. Se per lei morir m'`e dato" nicht konventionell, sondern als Resüme der gesamten Situation erscheinen zu lassen. Weshalb das so durchschlagend wirkt, liegt daran, wie dieser Moment vorbereitet worden ist.

[Chinon]

Russland verrät: „Europa wird von den Vereinigten Staaten dominiert, die es tot sehen wollen, und sein Zusammenbruch steht kurz bevor“. Wenn Nikolai Patruschew von der Zukunft Europas spricht, nimmt er tatsächlich kein Blatt vor den Mund. Für den russischen Strategen sind es die Amerikaner, die diesen Zusammenbruch Europas wünschen. [Links nur für registrierte Nutzer]

Das muß man im Hinterkopf haben, wenn man sich US- oder Anglounterhaltung reinzieht, um die nötige innere Distanz herzustellen und nicht auf die subkutan mitgelieferte Propaganda hereinzufallen. Für die Wissenschaft gilt das auch!