Groß und herrlich sind die Werke Europas! Sie zeigen uns, welche Höhen der menschliche Geist erreichen kann.
Schuberts Scherzo des Streichquartetts d-moll beginnt aggressiv und ein wenig historisierend wie manches bei Beethoven (22:12). Im Mittelteil (Trio, 23:38) spielen die Geigen zum Tanz oder Heurigen auf.
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Danach folgt wieder der ruppige Beginn im Stil Beethovens, der diesen Kontrast, klassische Stilhöhe neben Wiener Buschenschank, in seinem Streichquartett op. 95 vorweggenommen hat.
Felix Mendelssohn bringt in seinem letzten Streichquartett an einer Stelle, wo Beethoven und Schubert bei Wahrung der ihnen eigenen seelischen Noblesse populistisch werden (Mittelteil Scherzo), einen Trauermarsch in Passacaglia-Form.
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Mendelssohn verweist uns wie später Brahms im Schlußsatz seiner vierten Sinfonie durch die sehr stark mit Jean Baptiste Lully verbundene Passacaglia auf Frankreich und Versailles.
Selbst die einfachsten Sätze, Menuette oder Scherzi der europäischen Klassik, weisen eine gedankliche und seelische Tiefe auf, für die es manchmal Jahre braucht, um ein wenig auf den Grund zu kommen.