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Thema: Klassische Musik

  1. #2021
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    Standard AW: Klassische Musik




    Dem totalen und wie schon bei Roosevelt auf allen Ebenen geführten und gegen Europa gerichteten Ausrottungs- und Vernichtungskrieg der USA sollte man, ebenfalls auf allen Ebenen, etwas entgegensetzen.
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  2. #2022
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    Standard AW: Klassische Musik

    Bei Pepe Escobar gefunden:



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    Ich finde es sehr bezeichnend und auch deprimierend, daß der Brasilianer Pepe Escobar eine spontanere Beziehung zu Europäischem hat als die meisten Deutschen, für die es nur die USA zu geben scheint, die doch wirklich das Abartigste und Ekelhafteste sind, was diese geschundene Welt jemals ertragen mußte.
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  3. #2023
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    Standard AW: Klassische Musik

    Amerikanisches endet immer in Unterwerfungspropaganda oder hat zum Ziel, durch Pop, Rock und Rap das Publikum dahingehend zu konditionieren, daß es das per Kino, Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften, Geschichtsschreibung und Wissenschaft verbreitete Gift der Knechtschaftsmentalität unreflektiert und willenlos schluckt.

    Den Geist der Revolution wird man nur in Europa finden, dem Scherzo aus Beethovens 9. (15:12)

    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  4. #2024
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    Alexander Shirokorad

    Die Zerstörung Dresdens: Eine Warnung an Stalin, ein Ultimatum an Europa. Vor 78 Jahren zerstörte die anglo-amerikanische Luftwaffe die alte deutsche Stadt Dresden in drei Tagen, vom 13. bis 15. Februar 1945, praktisch. Obwohl ihre Größe mit der anderer deutscher Großstädte vergleichbar ist, unterscheidet sie sich beispielsweise nicht , Essen, Hamburg und anderen total bombardierten Städten gab es keine Schwerindustriebetriebe. Aber sie galt zu Recht als eine der Kulturhauptstädte Deutschlands, berühmt für ihre Baudenkmäler, Museen und Theater.

    Février 1945 – Tempête d’enfer et holocauste à Dresde
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    1789 in Dresden uraufgeführt, mit Mozart an der Bratsche:





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  5. #2025
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    Standard AW: Klassische Musik

    Bruno Bertez: "Und genau das ist der Plan der Yankees: die Kluft zwischen den europäischen Mächten immer weiter zu vertiefen, damit der Yankee-Imperialismus nach dem Ende des militärischen Konflikts eine unangefochtene Machtposition einnehmen kann und Berlin durch die teuren Energielieferungen, die die deutsche Wettbewerbsfähigkeit zugunsten der der USA untergraben werden, vollständig Washington unterworfen ist."
    Ihr werdet, ohne daß Euch das bewußt wird, die Mentalität der Unterwerfung auch inhalieren, wenn Ihr Euch kritiklos dem GB- und US-Entertainment ausliefert und nicht einmal den Versuch unternehmt, wie Frundsberg und Makkabäus ein theoretisches oder kulturelles Gegengewicht zu schaffen.

    Hier geht's zu Volksaufstand und Revolution. Ab 27:16 wird zum Angriff auf die Soldaten der napoleonischen Besatzer geblasen, denen heute die GIs und ihre Militärbasen entsprechen.



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    Ich hätte gesagt, es ist Europas Kunst! Ohne Beethoven wäre Kleiber nichts, und Kleiber hat das sehr genau gewußt, genau wie sein Vater Erich, der nach einer triumphalen Aufführung der 9. Sinfonie Schuberts dem Publikum die Partitur entgegengehalten hat. Er wollte damit sagen, daß der Applaus Schubert gelten sollte, nicht dem dirigierenden Diener.

    "Unter Donner und Blitz" läuft bereits im ukrainischen Theater. Bald schon europaweit?

    Geändert von Chinon (30.01.2023 um 12:38 Uhr)
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  6. #2026
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    Standard AW: Klassische Musik

    Das Streichquartett Nr. 6 f-Moll op. 80 ([Links nur für registrierte Nutzer] R 37) ist das letzte vollendete Werk des Komponisten [Links nur für registrierte Nutzer]. Er schuf es im Jahr seines Todes 1847. Es nimmt sowohl im Œuvre Mendelssohns als auch in der Gattungsgeschichte des [Links nur für registrierte Nutzer] eine einzigartige Stellung ein.

    Als der bereits seit einigen Jahren gesundheitlich angeschlagene Mendelssohn im Mai 1847 von einer Englandreise nach Leipzig zurückkehrte, erfuhr er vom unerwarteten Tod seiner Schwester und wichtigsten Bezugsperson, der Komponistin [Links nur für registrierte Nutzer]. Schwer getroffen brach er mit engsten Familienmitgliedern zu einem Erholungsurlaub nach [Links nur für registrierte Nutzer] in die Schweiz auf. Nach anfänglicher Unfähigkeit zu komponieren begab er sich schließlich an die Arbeit und schloss sie im September des Jahres in Leipzig ab.

    Das entstandene Werk stellt einen nicht vollständigen, aber bis dahin einmalig weitreichenden Bruch mit den Formvorgaben des klassischen [Links nur für registrierte Nutzer] und auch Mendelssohns eigenen bisherigen Gattungsbeiträgen dar, die bis dahin an den Strukturen etwa der prägenden [Links nur für registrierte Nutzer] orientiert waren, wenn auch bereits mit einer individuellen Note versehen. Auch der expressive und wuchtige Charakter des Werkes erstaunte das zeitgenössische Publikum aufs Äußerste, da Mendelssohns Kompositionen zuvor von großer Innerlichkeit geprägt waren.

    Der Kopfsatz wird gleich zu Beginn von zornigen, dunklen [Links nur für registrierte Nutzer] beherrscht. Sich ungezügelt Bahn brechende, ausdrucksvolle Motive tauchen auf, um dann wieder in einem ziellos wirkenden Strom zu versinken. Das Tempo wird von einem scharfen punktierten Rhythmus geprägt, der im energischen Scherzo durch [Links nur für registrierte Nutzer] und ein stures [Links nur für registrierte Nutzer] weiter vorangetrieben wird.

    Das Adagio, das nach einem harmonisch eigenwilligen Moll-Seufzer nach [Links nur für registrierte Nutzer] wechselt, scheint mit seinem lyrischen Gesang versöhnlich, bis das Finale zur düsteren Zerrissenheit der ersten beiden Sätze zurückkehrt.


    Aufgrund des Hintergrunds der Entstehungszeit wurde und wird das Werk häufig als autobiographisch betrachtet. So sei das Werk eine Hommage bzw. ein „Requiem“ für seine verstorbene Schwester und Ausdruck seiner verzweifelten Trauer.

    Ausgehend von dieser Prämisse wollen viele Rezensenten im Werk diverse Anspielungen auf die Kompositionen und musikalischen Präferenzen Fanny Hensels gefunden haben. Bei seiner Uraufführung wurde das Werk reserviert aufgenommen. Viele zeitgenössische Kritiker hielten es für unquartettmäßig, für zu symphonisch oder experimentell, wobei es oft dieselben Kritiker waren, die ihm vorgehalten hatten, seine kammermusikalischen Werke und anderen Kompositionen seien von zu viel formalistischem Oberflächenglanz.

    Zwei Monate nach Fertigstellung des Werkes verstarb Mendelssohn nach mehreren Schlaganfällen. Die oft aufgeworfene Frage, welchen Weg das Schaffen Mendelssohns nach diesem potentiell revolutionären Streichquartett genommen hätte, muss unbeantwortet bleiben.

    Die zunächst rasch verblassende Erinnerung an Mendelssohn ließ auch sein letztes Werk keinen direkten Einfluss auf das Genre des Streichquartetts nehmen und lässt es als singuläre Erscheinung dastehen. In ihrer radikalen Eigenartigkeit vergleichbare Streichquartette gab es erst mehrere Jahrzehnte später während des Übergangs von der Spätromantik zur [Links nur für registrierte Nutzer].




    Der Beginn des ersten Satzes erinnert an Schuberts Streichquartsatz c-moll, die dunkle und herbe Klanglichkeit an Beethovens op. 95 in gleicher Tonart.

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  7. #2027
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    Standard AW: Klassische Musik

    Ab 22:03 kommt der Mendelssohn-Stil, wie man ihn seit dem Sommernachtstraum kennt, Elfenmusik.



    Wenn dieser vom Leben überreich beschenkte Mann auf einmal etwas schreibt wie das Streichquartett in f-moll, muß etwas passiert sein.

    Irgendetwas muß ihn im Innersten derart getroffen und ihm eine Verletzung mitgegeben haben, die er bis zum Ende seines Lebens mit sich herumtragen wird wie Beethoven seine Ertaubung und die mit ihr verbundenen beruflichen und privaten Probleme. Ich halte die Ähnlichkeit mit Beethovens op. 95 für keine zufällige Übereinstimmung.
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  8. #2028
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    Mendelssohns Streichquartett f-moll, kann man auch anders spielen, weniger klangrauh und einem etwas stärker hervortretenden Cello. Es gibt Werke, die einen packen und nicht mehr loslassen, dieses Stück gehört dazu:




    Felix Mendelssohn, der sich zeitlebens dagegen wehrte, den Gefühlsgehalt von Musik mit Worten zu umschreiben, schuf mit dem f-Moll-Streichquartett das Musterbeispiel eines romantischen Bekenntniswerkes von so rückhaltlosem Ausdruck, daß es schwer fällt, nicht in die von ihm verachteten gefühlshaften Beschreibungen zu verfallen.

    Das Werk kann biographisch zweifelsfrei als Reaktion auf den völlig überraschenden Tod seiner geliebten Schwester Fanny im Mai 1847 bezeichnet werden. Der nervlich bereits schwer belastete Komponist verlor die Fassung: „Bis jetzt kann ich an Arbeit, ja an Musik überhaupt nicht denken, ohne die größte Leere und Wüste im Kopf und im Herzen zu fühlen.“ Um sich abzulenken, zog er sich in die Schweizer Berge zurück, wo er im Kreise der Familie und in der Natur „wieder mehr Haltung“ gewinnen wollte.

    Im Juli gestand er freilich, daß „eine rechte Grundfarbe noch nicht wieder da“ sei, „nicht einmal eine schwarze, geschweige denn eine hellere.“ Im schärfsten Kontrast zu den friedlichen Aquarellen, die er in dieser Zeit von der Schweizer Bergwelt malte, steht die „schwarze Grundfarbe“ des f-Moll-Quartetts, die sich nur an wenigen Stellen – und auch dort nur über unterschwelliger Erregung – aufhellt. Als Mendelssohn das Quartett im September 1847 beendete, hatte er nur noch zwei Monate zu leben. So ist es nicht nur eine Art „Requiem auf Fanny“, sondern auch sein eigenes geworden.

    Das Allegro vivace assai fesselt von Beginn an durch zwei Elemente: die Tremoli und die imitierenden Einsätze der Stimmen in stets unberechenbaren Intervallen. Während sich der Klang in immer neuen Tremoloflächen und wogenden Akkorden Bahn bricht, wird die Melodik von pathetischen Gesten im punktierten Rhythmus beherrscht.

    Wie man es sonst nur von Tschaikowsky kennt, hat Mendelssohn hier einmal die klassische Sonatenform völlig der Herrschaft der frei sich entfaltenden, ausdrucksvollen Geste unterworfen, gipfelnd in einer Coda, die alle Fesseln zu sprengen scheint.

    Das Scherzo ist schon dadurch bewundernswert, daß es die Erregung des ersten Satzes zu halten vermag und gleichzeitig auf die Ebene des romantisch-zwielichtigen Charakterstücks hebt. Die Punktierungen des Allegro vivace werden erst über Synkopen zu einer gewaltigen Klimax aufgebauscht, um dann in einer eleganten Walzergeste zusammenzusacken.

    Das Trio entwickelt sich in Schubertscher Manier als Quasi-Chaconne über einem unheimlichen Basso ostinato von Bratsche und Cello (9:35). [Die Stelle hat etwas Trauermarschartiges, Ch.)

    Mit dem Adagio scheint Mendelssohn endlich wieder „Haltung“ gewonnen zu haben, seine eigene Sprache zu sprechen. Der harmonisch fremden Eröffnung folgt eines jener „Lieder ohne Worte“, wie sie der Komponist als Stilisierung gebrauchte, um auch im pathetischsten Rahmen innig bleiben zu können.

    Wenn dann allerdings im Mittelteil ein großer Trauergesang aller vier Instrumente anhebt, zollt die Musik doch wieder der Ästhetik Fannys ihren Tribut. Hitzige Diskussionen über ihren allzu freien, romantischen Stil hatten Bruder und Schwester Jahre zuvor beinahe entzweit. Es scheint, als habe Mendelssohn in seinem As-Dur-Adagio den eigenen Stil und den Fannys posthum zur Synthese bringen wollen.

    Das Finale variiert einen Topos, den beide Geschwister liebten: das Feen- und Elfenstück, das hier einmal nicht schwebend-virtuos, sondern schwer lastend, von Synkopen zerrissen daher kommt und am Ende in hämmernden Triolen zum Affekt des ersten Satzes zurückkehrt. [Links nur für registrierte Nutzer]
    Felix Mendelssohn, der sich zeitlebens dagegen wehrte, den Gefühlsgehalt von Musik mit Worten zu umschreiben, ...
    Mich stört seit Langem die ausschließlich emotionale Darstellung der Klassik und sehe darin wieder den unheilvollen Einfluß Angloamerikas. Antonio Pappano gehört zu den herausragenden Vertretern dieser Richtung, die mir von Grund auf zuwider ist.

    Sehr viel besser wäre, die strukturellen Merkmale darzustellen und von dort aus dann versuchen herauszufinden, was der Komponist vielleicht gemeint haben könnte.
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  9. #2029
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    Mendelssohn, Streichquartett No. 6, f-moll

    This is usually listed as string quartet no 6, which is correct in terms of order of composition. It was written in the composer's last year.

    Naturally, it is an elegantly conceived composition. But it is also remarkable in that here the Mendelssohn's ordinary sense of emotional reserve collapses completely.

    Ordinarily showing the surface coolness of a man born into the upper classes, Mendelssohn's facade dissolves entirely, showing despair and rage.

    The reason is obvious: He returned home from Leipzig (where he was employed as conductor) in May, and learned of the death of his sister Fanny, four years his elder, an excellent musician and composer in her own right who was his closest confidante.

    He wrote this, his last great work, in July as a "Requiem for Fanny." The quartet was first heard in private in the presence of fellow composer Ignaz Moscheles, but it will take more than a year for the work to be first performed in public, which is in Leipzig, with Joseph Joachim playing the violin.

    When he returned to Leipzig, his friends found that he had changed; their description of his appearance and listlessness suggests what we would call severe depression. He took time off to visit his sister's grave in Berlin, and returned even more disturbed in mood. He could not conduct.

    At the end of October he suffered what appeared to be a small stroke. Further attacks followed and he died on November 4. There are few works in music which seem so firmly linked to the composer's death. Armed with knowledge and hindsight, the listener fancies that he can almost hear it coming.

    It is not out of bounds to say that he died of grief for his sister, and this quartet expresses that grief and pessimism so strongly that, for once, Mendelssohn reveals more of himself than even Schumann would have.

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    Ich meine tatsächlich, daß uns Werke wie dieses deutlich mehr zu sagen hätten als der US-Dreck. Sie könnten auch helfen, die Mentalität Europas zu verstehen.

    Wieso wählt Mendelssohn nicht ein Orchesterwerk oder eine wilde Klavierphantasie, um seine Trauer in Töne zu setzen und entscheidet sich für die anspruchsvolle Form eines Streichquartetts?

    Er hat uns nicht gesagt, weshalb, drum müssen wir ein wenig spekulieren.

    Ein Werk mit Orchester, vielleicht noch Chor und Gesangssolisten, das vor mehreren hundert Besuchern aufgeführt wird, wäre unangemessen gewesen. Große seelische Erschütterungen teilt man, wenn überhaupt, nur seinen engsten Freunden mit, man geht davon aus, daß sie das verstehen. Es ist eine Frage der Diskretion.

    Bliebe noch eine exzessive Klavierphantasie.

    Daß er diese Gattung nicht gewählt hat, könnte mit der Absicht zusammenhängen, die Trauer zu strukturieren und über der großen inneren Verletzung nicht die Kontrolle über sich selbst zu verlieren.

    Mendelssohn hat den Schmerz eines von ihm als Lebenskatastrophe wahrgenommenen Ereignisses auf eine andere und höhere Ebene gesetzt.

    Darin liegt etwas sehr Europäisches, das dann zu einem Ergebnis führt, bei dem man alles Autobiographische weglassen kann und es dann immer noch mit einem Kunstwerk zu tun hat, das in 176 Jahren nichts von seiner aufwühlenden Intensität verloren hat.
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  10. #2030
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Chinon Beitrag anzeigen
    Mendelssohn hat den Schmerz eines von ihm als Lebenskatastrophe wahrgenommenen Ereignisses auf eine andere und höhere Ebene gesetzt.
    Das führt dann dazu, daß dort, wo man es am wenigsten erwartet, in dem bei Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert gerne volksmusikhaft und populistisch gehaltenen Trio eines Scherzos die strenge Form einer trauermarschartigen Chaconne oder Passacaglia auftaucht, die den Satz beendet, als würde jemand vom Friedhof zurückkehren.

    Das folgende Adagio scheint mir wie bei Ravels "Pavane pour une princesse defunte" eine in hellen Farben (As-Dur) gehaltene Erinnerung an die Verstorbene zu sein, bevor zuletzt wieder die Verzweiflung losbricht.

    Mendelssohns respektvolle Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit, beispielsweise durch die Aufführung der Matthäus-Passion, wäre in unseren Zeiten revolutionär.

    Bach-Renaissance

    Der Ausdruck Bach-Renaissance bezeichnet die Entdeckung der Kompositionen [Links nur für registrierte Nutzer] durch die breitere musikinteressierte Öffentlichkeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, nachdem diese viele Jahrzehnte lang nicht mehr öffentlich aufgeführt worden waren. Damit einher ging die erneute und vermehrte Wertschätzung der Werke Bachs, die Wahrnehmung seiner Person als einer der bedeutendsten Komponisten und die musikwissenschaftliche Erforschung seiner Kompositionen.

    In der Sing-Akademie fand am 11. März 1829, etwa 100 Jahre nach ihrer Erstaufführung im Jahr 1727, die Wiederaufführung der [Links nur für registrierte Nutzer] von Johann Sebastian Bach unter dem 20-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy statt, die Bach wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit brachte und eine Bach-Renaissance breitesten Maßstabs einleitete.
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