Der strenge und unnachgiebige Pazifist Romain Rolland in *Die musikalische Reise in das Land der Vergangenheit* über das Buch *Der musikalische Quacksalber* von Johannes Kuhnau, im Jahre 1700 verfasst:
"Kuhnau predigte tauben Ohren. Es genügt, daß ein »Theuer-Affe« sich Caraffa nennt und ein paar italienische Worte stammelt, um bei der musikalischen Gesellschaft Dresdens freudigsten Willkomm zu finden. »Denn sie waren auch aus der thörichten Zunfft derjenigen, welche meynen, ein Componist oder andrer Musicus, der nicht Italien gesehen, sey ein alberer Gritz-Kopff, und könne hingegen die Welsche Lufft die Leute von den vollkommensten Wissenschaften, wie etwa der Wind in einer gewissen Landschafft in Lusitania oder Portugall wie Plinius lib. 3 gedencket, die Pferde schwanger machen.«"
[Links nur für registrierte Nutzer]
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn man mir den Spiegel vorhält, sehe ich hinein und prüfe mich selbst. Das schafft wohl nicht jeder? Romain Rolland jedenfalls schrieb, mit dem Italienkult hätten die Deutschen es weit übertrieben und neben der Musik bewunderte er Kuhnau dafür, dies klar und scharfzüngig erkannt zu haben:
Wenn so viele Deutsche heute die Amerikaner nachäffen, entspricht es ganz ihrem angeborenen Naturell. Damals gab es die USA ja noch nicht, weswegen sie sich naheliegend mit Französischem oder Italienischem begnügen mussten.