Was gibt es zu tun?
Lange Zeit war die antifaschistische Praxis gern bereit mit diesem bürgerlichen Protest, für die Mobilisierung vieler tausend Menschen, ihre Inhalte auf der Strecke zu lassen. Hier wird und wurde ein rassistisches Phänomen bekämpft, welches die Gesellschaft selbst produziert. In Anbetracht der erfolgreichen Blockade des Aufmarsches von Pegida am 1. Dezember, wurde deutlich, dass diese trotz stationärer Kundgebung weiter Zuwachs feiert. Während die Stadt und andere, sich selbst nennende, antifaschistische Organisationen auf einen "Sternenmarsch" setzen, wird genau hier das beschriebene Problem deutlich. Die Hoffnung das, aufgrund von bürgerlichen (Gegen-) Mobilisierungserfolgen, sich Pegida verlaufen und in Luft auflösen würde, ist dabei mehr als bedenklich. Schließlich sollte der eigene Erfolg nicht als Maßstab für antifaschistische Praxis gelten, denn Rassismus bleibt letztendlich in den Köpfen der Menschen, auch wenn an anderen Schauplätzen verlagert.
Somit scheint logisch, dass „der Antifa“ der derzeitige Kampf gegen Nazis eher im Wege steht, als das er sie weiterbringt. Das Ziel einer befreiten Gesellschaft ohne hierarchischen Strukturen und die Forderung nach dieser in allen Ebenen, darf sich nicht nur auf den Tag eines Naziaufmarsches oder auf Montage beschränken sondern ist ein fortwährender, an jedem Tag stattfindender, Prozess.
Radikale linke Kritik muss darauf basieren zu agieren und selbst in die Offensive zu drängen.
Wir müssen also die Ursache, das Kapitalistische System, aus welchem Rassismus entsteht, benennen und bekämpfen!
In der Hoffnung Pegida, Deutschland und andere Scheußlichkeiten zu überwinden,
Autonome Gruppe Dresden
(Dezember 2014)