Also die meisten von euch werden mir wohl darin zustimmen, dass es für Moral keine objektive Wahrheit gibt. Mord ist nicht schlimm weil es schlimm ist, sondern weil man es für schlimm hält. Alles was mit Ethik und Moral zu tun hat ist rein subjektiv. Vielleicht stimmen wir da ja überein. Wenn nicht einfach bescheid sagen, dann diskutieren wir da auch noch drüber.
Was ich mich jedenfalls frage ist: Angenommen alles was Moral angeht wäre nun rein subjektiv, ist es dann nicht unangemessen jemanden für ein Verbrechen zu verurteilen ? Ich meine wenn die Wertung dass ein Mord etwas schlechtes ist rein subjektiv ist, dann ist es doch auch nicht besser wenn man einen Menschen dann einsperrt, denn die Bewertung seines Handelns und welche Strafe diesen Unwert wieder wett machen soll ist ja auch rein subjektiv. Dagegen ist es nicht rein subjektiv diese Bewertung für unzulässig zu halten wenn man davon ausgeht dass die Subjektivität von Moral eine objektive Tatsache ist.
Man kann doch objektiv sagen, dass wenn Subjektives den Tatsachen widerspricht dieses falsch ist, oder ? Wenn subjektiv 1+1=3 ist dann ist es objektiv dennoch falsch. Und wenn man subjektiv sagt ein Mord sei böse dann ist das nicht richtig wenn feststeht, dass es objektiv kein gut und böse gibt, da dies ja reine Wertungen sind. Es wäre also genauso falsch einen Mord böse zu finden wie 1+1 mit 3 gleich zu setzen. Lediglich unser Interesse am Fortbestand der Gesellschaft sowie das Interesse an unserem Leben und dem Leben unserer Familie hindert uns daran dies zuzugeben. Aber dies sind wenn wir ehrlich sind eben doch subjektive Empfindungen und wenn nun objektiv unser Leben einen Dreck wert wäre - würden wir das dann subjektiv zugeben ?? Aber lassen wir das... Was ich eigentlich sagen will ist: Gesetze und Moral, ob nun gute oder schlechte stehen im Gegensatz zur Realität. Sie haben daher keine Berechtigung.
Was will ich also vorschlagen ? Garnichts ! Ich glaube nur dass jeder der die Wahrheit ganz erkennt auf der Stelle tot umfallen würde, denn er würde nichtmal mehr im Atmen einen Sinn sehen. Natürlich atme auch ich noch. Das liegt zum einen daran dass ich die Wahrheit noch nicht voll erfasst habe, andererseits daran dass ich eben auch noch subjektive Interessen habe. Ich will atmen und leben obwohl es sinnlos ist genau wie ein Raucher der weiß, dass Rauchen ungesund und teuer ist und nichts bringt trotzdem raucht. Und deshalb gibt es auch Gesetze und ich bin froh, dass man mich nicht einfach umbringen darf. Dennoch ist es objektiv nicht richtig sowas zu bewerten. Gerechtigkeit gibt es folglich nicht und das Rechtssystem ist ein totaler Scheiß, ganz egal wie gut es auch ist. Lächerliche subjektive moralische Bewertung.