Die DDR hatte, so lange sie dazu gewillt war, Produkte anzubieten: Werkzeugmaschinen, Traktoren, Mähdrescher, Feldhäcksler, Bodenbearbeitungsgeräte, Brecher, Ölsaatentechnik, LKW, Lokomotiven, Waggons und so weiter und so fort. Allesamt Bereiche, in denen die DDR in den 60ern und frühen 70ern Produkte auf weltmarktfähigem Niveau und darüber anbieten konnte. Nutzt nur nichts, wenn dann jemand kommt und unter der Prämisse "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" anfängt, Investitionen herunterzufahren und das eingesparte Geld für soziale Geschenke, ausufernde Entwicklungshilfe für Löcher ohne Boden und auch eine überzogene Rüstung herauswirft.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Was tut ein entwickeltes Land ohne groß Rohstoffe, sie müssen veredelte Fertigprodukte auf dem Weltmarkt anbieten um die benötigten Rohstoffe zu kaufen. Was tat die DDR ihre Produkte auf dem Weltmarkt zu verramschen, billiger als die Herstellung.
Es ist natürlich ein wirtschaftlicher Tiefschlag wenn man mit sozialistischen Bruderstaaten Tauschhandel betreiben muss, etwa Tomaten gegen Autos.
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
Die Billigproduktion für den Westen nicht zu vergessen. Der Trabantnachfolger scheiterte unter anderem daran, dass die benötigten Werkzeugbaukapazitäten für Aufträge aus dem Westen ausgebucht waren. Selbst für das Werkzeug zur Umsetzung des einfachen Facelifts des Wartburg 1,3 musste eine Maschine* belegt werden, die einer anderen Produktionskette zeitweilig entzogen werden musste.
* In den 90ern/ frühen 2000ern arbeitete ich zeitweilig an dieser Maschine. Die ist übrigens heute noch im Originalzustand von 1982 im Einsatz, was mal wieder zeigt, wie hoch die Qualität des DDR-Werkzeugbaus war. Darauf werden bis heute Präzisionsbauteile hergestellt.
Ein Preisbeispiel für diese Billigproduktion habe ich übrigens aus erster Hand erhalten: Der VEB Optima Aschersleben fertigte in den 80ern Herrenhemden für Neckermann zum Preis von 0,99 DM/Stück. Diese Handelspartner haben sich daran damals dumm und dämlich verdient...
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
In der Dokureihe "Pläne, Pech und Pleiten" wird darüber berichtet. Man fertigte die Hemden, war stolz den Termin eingehalten zu haben und musste dann im Nachgang von Hand aus allen Hemden feinsäuberlich die Etiketten, die auf eine DDR-Produktion hingewiesen hätten, wieder heraustrennen.
Ab Minute 27:51 :
Ungefähr so. Ich habe noch eine Anekdote über "Westprodukte": Einer meiner früheren Kollegen wurde von seiner Westverwandtschaft gefragt, was er sich denn zum Geburtstag wünschen würde. Da seine Kaffeemaschine schon etwas älter war und ausserdem eine Kaffeemaschine "aus dem Westen" eine tolle Sache wäre, wünschte er sich also eine neue Kaffeemaschine. Beim Auspacken wurde das Gesicht ziemlich lang, denn er bekam das selbe DDR-Modell von aka-electric, was er schon hatte. Es ist vielen Menschen aus dem Westen bis heute nicht bewusst, wieviele ihrer Produkte billig aus der DDR kamen.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
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