Zitat von
Heinrich_Kraemer
Salve,
in den sozialdemokratischen Staatsmedien und von Politik/Bürokratie hierzulande wird die RKK mal als das blödes, williges Lasttier bei der Umsetzung von mehr bürokratischer Wohlfahrtsstaatsumverteilung (und damit mehr Macht für den Staat) gebraucht, andererseits bei Bedarf vom Staat als Kinder**ckerinstitution, weltfremde Protzorganisation mit Profitwillen und Hokuspokus usw. dargestellt, schränkt die Kirche die totale Staatsmacht in der Realität ein.
Probleme:
1. Kontinentaleuropäische Geistesgeschichte des Rationalismus pflanzte sich über den Kulturmarxismus der Frankfurter Schule in alle staatliche Institutionen fort (Gang durch die Isntanzen), v.a. das gesamte staatliche Bildungswesen ist damit verseucht, möglich weil staatlich.
Rationalismus geht davon aus, daß die Welt aus Gesetzmäßigkeiten besteht (apriori), die der Vernunft entsprechen und über Vernunftleistung erkennbar sind. Kultur, Staat usw. sind bewußte menschliche Erzeugnisse, die ein ganz bestimmtes Ziel verfolgen.
D.h. es gilt das Ursache-Wirkungsprinzip.
Diese Ideologie mündet in der totalen allmachtsphantastischen Planung allen menschlichen Lebens, verwirklicht dann im Sozialismus. Jegliche Kultur, Religion wird durchrationalisiert, mit dem Effekt daß Nichtrationales verschwindet gegenüber Durchrationalisierung, bzw. der Beleibigkeit preisgegeben wird, weil nicht durch Ursache-Wirkung beweisbar. (Weber analysierte dies schon um 1900).
Diese Entwicklung hat sich spätestens seit 68 hierzulande durchgesetzt, es gibt soweit kein zurück mehr. Stichwort Spaßgesellschaft mit hohen Forderungen an den jeweils anderen, Ausbau staatlicher Macht unter irgendwelchen hohlen apriori-Zielen, Religion als Spaßveranstaltung usw. Die Kirche hierzulande selbst besteht z.T. aus zeitgeistgeprägter Generation von 68er Privilegierten.
2. Der angelsächsische Raum funktioniert hier anders, sofern Tradition des Empirismus mit dessen Entsprechung Liberalismus. Empirismus läßt Bewußtseinsinhalte nur gelten aufgrund der Erfahrung. D.h. der Mensch spielt sich hier nicht als Gott auf, wie die Rationalisten mit ihrer allmächtigen Planung nach ewigen Vernunftgesetzen, sondern erkennt die Zufälligkeit des Individuums aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen. Die ganzen Gesetzmäßigkeiten der Natur sind somit über ein willkürliches Zeichensystem beschriebene Wahrscheinlichkeiten.
Das darauf aufbauende liberalistische Gesellschaftsbild ist zudem realistisch, indem der Mensch nicht idealisiert wird, sondern so genommen wie er ist, als Individuum. Die beste Definition des Liberalimus: "Nicht Gott spielen zu wollen".
Das ist jetzt auch nicht unbedingt religiös besonders schön, läßt aber eine friedliche Koexistenz von Religion und Wissenschaft zu, indem nicht alles einem Kausalitätsprinzip unterzogen wird mit verheerenden Folgen von ständigem social engineering, und die freie Entfaltung des Indivduums zugelassen wird.
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plausible Chance um der Wertvernichtung und dem totalitären Allmachtsstaat der 68er zu begegnen sehe ich einzig in einer liberalen Gesellschaft, indem das Bildungswesen privatisiert wird, die Umverteilung aufhört und der mächtige Beamtenstaat zurechtgestutzt wird. Die Indoktrination staatlicher ideologischer Pädagogik darf nicht noch mehrere Generationen verderben, verdummen, zu Abhängigen machen, soweit es einen neuen Menschen staatlich zu erschaffen gilt (die geschichte hat gezeigt was das bedeutet, von rot bis braun, mittlerweile auch grün)
Und genau hier müsste RKK doch wieder anknüpfen, um ihre ureigensten Aufgaben, ihre Rechtfertigung, ihren gottgefälligen Auftrag zu verwirklichen.
Nämlich das selbstverantwortliche (!!!) Karitative für wirklich Bedürftige wieder als Grundverhalten einzuführen (hier ist nicht die verbeamtete Verwaltung und das dazugehörige Dampfplaudern gemeint, journalistisches Moralgeseire, sondern die gottgewollte eigene (!) gute Tat am anderen), wobei ich hier große Hoffnung in den heiligen Vater setze. Den Menschen also zu helfen, wieder selbstbetimmt frei leben zu können.
Dazu dann die seelsorgerischen Aufgaben wieder wirklich ernst zu nehmen, indem eben jeder als Individuum aufgefaßt wird und nicht als zu indoktrinierende Masse um guter Staatsbürger zu sein, sondern um ein selbstverantwortliches, selbstbestimmtes, gottgefälliges Leben führen zu können.
Und nicht zu vergessen die Verkündigung des Wortes, die missionierend den Menschen den richtigen Weg zeigt.
Die Bildungsaufgaben würden bei Privatisierung des staatlichen Bildungswesens großteils wieder von Mutter Kirche wahrgenommen werden, mit dem Effekt die genauen Folgen katholischer Bildung und Chrakterbildung wieder in die Welt hinazulassen, die sich im Wettbewerb behaupten müssten. Ich glaube nicht, daß hier RKK schlecht abschneiden würde.
Bitte die etwas unschöne Form der Darbietung zu entschuldigen, hab ich jetzt mehr oder minder aus dem Stegreif hingeschmissen, hoffe aber daß die Argumentation schlüssig ist und die Inhalte klar.
Beste Grüße Euer HK