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Thema: Armut in Deutschland

  1. #11
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Das sehe ich sehr änhlich wie Siran.

    Und aus einem Staat, der seine Staats- und Gesellschaftsform ändert oder an massiv an der Privatautonomie rüttelt, würde ich vermutlich auswandern.

    Grüße
    John

  2. #12
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    Wenn ihr das so seht, viel Spaß im Neoliberalismus und Turbokapitalismus.
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
    George Bernhard Shaw

    "Lieber tot als Sklave"
    Schlacht von Warns 1345


    Wir werden nichts beanspruchen. Wir werden um nichts bitten. Wir werden nehmen. Wir werden besetzen.

    Welche Niedrigkeit begingest du nicht, um die Niedrigkeit auszutilgen?
    Könntest du die Welt endlich verändern, wofür wärest du dir zu gut?

  3. #13
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Ich bin kein Freund des Turbokapitalismus, aber was Liberalismus angeht, bin ich ein Freund von persönlicher Verantwortung. Ich sehe die Mischung zwischen Sozialstaat und persönlicher Verantwortung momentan zu sehr in Richtung Sozialstaat verschoben, was weder dem Sozialstaat, der prinzipiell eine wunderbare Errungenschaft ist, noch dem einzelnen Bürger gut tut. Das Ergebnis muß und soll nicht Turbokapitalismus sein.

    Natürlich ist die von Dir eingangs besprochene Armut unter Kindern bzw. Familien ein wichtiges gesellschaftliches Problem. Generell ist Deutschland nicht gerade das Musterbeispiel eines kinderfreundlichen Landes. Solange Armut aber relativ definiert ist - und das ist sie -, wird es immer Arme geben. Ein wichtiger Ansatz, das Problem beispielsweise des Gehänseltwerdens zu lösen ist, die weitverbreite Ansicht, den sozialen Status eines Individuums fast ausschließlich finanziell zu bestimmen, zu durchbrechen: Man sollte nicht Designer- oder Markenklamotten tragen müssen, um in der Gesellschaft etwas zu gelten. Was absolute Armut angeht, so ist diese offiziell nahezu ausgerottet. Niemand, der sich legal in Deutschland aufhält und seine Rechte geltend macht, muß Hunger leiden. In Familien mag es traurigerweise so aussehen, daß dort teilweise das Geld, daß für elementare Lebenserhaltung gedacht ist, von den Eltern versoffen und verraucht wird (daß in sozial schwachen Schichten durchschnittlich mehr geraucht und getrunken wird, ist in zahlreichen Studien belegt). Das ist leider sehr traurig, aber hier einzugreifen ist nicht ganz ungefährlich. Man kann die Eltern, die ja erwachsene Menschen sind, schwer zwingen, ihr Geld sinnvoll auszugeben. Entbindet man sie von ihrer Vormundschaft und steckt die Kinder in ein Heim, kommen die Kinder oft vom Regen in die Traufe. Das zu lösen ist schwer...
    Richtig ist natürlich, daß wer als Kind ungebildeter, überschuldeter Eltern auf die Welt kommt, selbst mir einer großen Hypothek ins Leben startet. Die Lösung kann aber nicht sein, verantwortungsvollen Eltern die Möglichlichkeit zu verweigern, einen Teil ihres Wissens und Vermögens an ihre Nachkommen weiterzugeben.
    Was die Bildungsmisere angeht, stimme ich Dir in vollem Umfang zu.
    Was den Staat angeht, sollte es schlicht mehr dafür sorgen, daß Kinder zumindest kein so großes Armutsrisiko mehr darstellen.

    Grüße
    John

  4. #14
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Original von Amida Temudschin


    zum sozialen Staat:
    - kostenlose medizinische Versorgung
    - keine Zwei-Klassen-Medizin
    - kostenlose Hochschulbildung
    - keine Privatuniversitäten
    - kostenlose Kindergartenplätze
    - kostenlose Altersheime
    - wirkliche Hilfe für sozial Schwache
    e.
    Einen sozialen Staat muss man sich leisten koennen, d.h. es muessen Energie(Geld)ueberschuesse vorhanden sein. Auch die kommen nicht aus dem Nichts sondern mussten erst erarbeitet werden - von irgend jemand.

    Das Wort "kostenlose Sozialleistungen " ist eine illusorische Erfindung parasitischer Utopisten: Kosten = 'Energieaufwand' . Wenn etwas 'kostenlos' waere, dann gaebe es das 'Etwas' garnicht , denn 'Etwas' existiert nur durch Energiespende.

    Alle gelisteten 'kostenlosen' Services verschlingen enorme Energieaufwaende die von der Gesellschaft durch Arbeit erbracht werden = Energieaufwandskosten.

    Derjenige der Energieformen abgibt , gibt sie nur dann ab, wenn er im Gegenzug eine andere Energieform erhaelt = Energiegleichheit die zur Erhaltung einer ueberlebensfaehigen Existenz absolute Voraussetzung ist.

    Alle Energie die einer Gesellschaft zur Verfuegung steht, war/ist /wird einzig und allein nur durch Arbeit von Individuen geschaffen d.h. sie geben Energie ab .Dieser Abgabe muss eine Energiezunahme in anderer Form balancierend gegenueberstehen. Ist das nicht der Fall , implodiert der Staat an seiner negativen Energiebuchhaltung .

    'Kostenlose' Energieempfaenger gefallen sich in der Wahnvorstellung, dass eigener Energiezugewinn , also eine Energieimbalance ,dauerhaft ohne Gegenleistung aufrecht zu erhalten sei, ohne sich darueber gewahr zu sein , dass diese Energiezugewinne rechtmaessigen Energieproduzenten vorenthalten wird , wirtschaftlichen Progress proportionell verlangsamen und die Lebensqualitaet aller vermindern.

    Es ist nur eine Frage der Zeit und des Grades der Energieimbalance bevor solche sozialistische Unkonzepte flach auf die Nase umkippen.

    Sozialismus = Unrealistische Traeumerei.

    Bis dann...Heinz

  5. #15
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Original von Amida Temudschin
    Neoliberalismus und Turbokapitalismus.
    Mit freundlichem Gruss

    Bis dann...Heinz

  6. #16
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Original von John Donne
    bin ich ein Freund von persönlicher Verantwortung.
    :]
    Original von John Donne
    Ich sehe die Mischung zwischen Sozialstaat und persönlicher Verantwortung momentan zu sehr in Richtung Sozialstaat verschoben, was weder dem Sozialstaat, der prinzipiell eine wunderbare Errungenschaft ist, noch dem einzelnen Bürger gut tut.
    :] Nachweisbar!

    Original von John Donne
    Was absolute Armut angeht, so ist diese offiziell nahezu ausgerottet.
    Was ist die Definition von 'absolute Armut'?
    Original von John Donne
    Niemand, der sich legal in Deutschland aufhält und seine Rechte geltend macht, muß Hunger leiden.
    :]

    Original von John Donne
    In Familien mag es traurigerweise so aussehen, daß dort teilweise das Geld, daß für elementare Lebenserhaltung gedacht ist, von den Eltern versoffen und verraucht wird (daß in sozial schwachen Schichten durchschnittlich mehr geraucht und getrunken wird, ist in zahlreichen Studien belegt).
    Abrutsch in 's Stereotypische?
    Stereotypische Kategorisierung , i.e. ein Umstand fits all , wendet sich von Problemen ab , ohne Loesungsmodule anzubieten.

    Original von John Donne
    Die Lösung kann aber nicht sein, verantwortungsvollen Eltern die Möglichlichkeit zu verweigern, einen Teil ihres Wissens und Vermögens an ihre Nachkommen weiterzugeben.
    Das wuerde an's Kriminelle grenzen.

    Original von John Donne
    Was den Staat angeht, sollte es schlicht mehr dafür sorgen, daß Kinder zumindest kein so großes Armutsrisiko mehr darstellen.
    Eine fast schon heilige Pflicht, die aber nicht abgesondert sondern nur mit der dazugehoerigen , tragenden Infrastruktur erfuellt werden kann .

    Mit freundlichem Gruss

    Bis dann...Heinz

  7. #17
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Hallo Heinz,

    also für Armut gibt es zwei verschiedene Definitionsansätze.
    Der erste ist der absolute: Arm ist, wer sich alles Lebensnotwenige wie Wohnraum, Nahrung oder elementare Gesundheitfürsorge nicht leisten kann (Liste nicht vollständig). Demgegenüber gibt es die relative Armutsdefinition, die übrigens die am häufigsten angewandte ist. Hier gilt als Arm, wer weniger als 50% der Durchschnittsmenge monatlich an Geld zur Verfügung hat. Liegt also das Durchschnitteinkommen bei 2.800 Euro brutto, gelten alle mit einem Einkommen von weniger als 1.400 Euro als arm. Verdoppelte man nun auf einen Schlag alle Einkommen, bliebe der gleiche Prozentsatz relativ gesehen arm. Motivation dieser Definition ist, daß Konsum ein Faktor ist, gesellschaftliche Hierarchien herauszubilden und sich Armut dadurch auszeichnet, daß sie für Betroffene die Konsummöglichkeiten einschränkt. Man überlege sich dazu die Bedeutung des Adjektivs "exklusiv" im Zusammenhang mit Konsumgütern.
    Beide Definitionen haben ihre Berechtigung, elementarer scheint mir aber dennoch die absolute zu sein.

    Was das stereotypische angeht: Ich gebe zu, ich habe stark vereinfacht, vielleicht auch unverständlich. Was ich meine ist folgendes. Wenn Kinder in sozial schwachen (also vor allem einkommensschwachen) Familien aufwachsen, die beispielsweise von Sozialhilfe leben, können natürlich diese Kinder nichts dafür. Sozialhilfe ist aber vor allem zur Bekämpfung absoluter Armut (siehe oben) gedacht. Das schließt Kosten für Rauchwerk und Alkoholika wohl prinzipiell nicht mit ein. Daß Rauchen sehr teuer ist, wird niemand ernsthaft bestreiten. Wenn nun die sozialhilfebeziehenden Eltern jeder ein Päckchen Zigaretten am Tag rauchen, kostet dies die Familie schnell gut 180,- €/Monat (2 Personen x 3 Euro/Packung * 30 Packungen/(Person*Monat). Das bedeutet doch wohl, daß dieser Familie für andere, elementarere Bedürfnisse 180 € pro Monat weniger zur Verfügung stehen. Was ich schlicht behaupte ist, daß, falls Kinder in Deutschland hungern (Opfern von Menschenhandel und/oder illegaler Migration ausgenommen, das ist ein eigenes Kapitel), haben höchstwahrscheinlich ihre Eltern das ihnen zugeteilte Geld verantwortungslos ausgegeben. Ich bestreite nicht, daß absolute Kinderarmut in Deutschland ein Problem ist. Eine konkrete und überzeugende Lösung kann ich nicht anbieten, meiner Meinung nach muß sie aber zum Schutz der Kinder bei deren Erziehungsberechtigten ansetzen. Dies ist aber, wie im letzten Beitrag angesprochen, ein Schritt der massiv in deren Rechte eingreift und deshalb nicht ganz einfach sein wird. Ich bestreite allerdings, daß in sozial schwachen Familien das Einkommen bei Ausnutzung aller staatlichen Hilfen so gering ist, daß absolute Armut vorherrschen muß.

    Grüße
    John

  8. #18
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    Das Wort "kostenlose Sozialleistungen " ist eine illusorische Erfindung parasitischer Utopisten: Kosten = 'Energieaufwand' . Wenn etwas 'kostenlos' waere, dann gaebe es das 'Etwas' garnicht , denn 'Etwas' existiert nur durch Energiespende.
    Wenn ich kostenlos meinen Perso verlängern lasse, ist mir klar, daß ich über Steuern den Aufwand dafür finanziere, aber ich bezahle nicht konkret für diese Handlung.
    Und die Illusion, der Kapitalismus sei gut für die Menschen, stammt von parasitären Großindustriellen.
    'Kostenlose' Energieempfaenger gefallen sich in der Wahnvorstellung, dass eigener Energiezugewinn , also eine Energieimbalance ,dauerhaft ohne Gegenleistung aufrecht zu erhalten sei, ohne sich darueber gewahr zu sein , dass diese Energiezugewinne rechtmaessigen Energieproduzenten vorenthalten wird , wirtschaftlichen Progress proportionell verlangsamen und die Lebensqualitaet aller vermindern.
    Erst schmeißt du mit physikalischen Definitionen um dich und dann kommst du mit etwas so subjektivem wie dem Recht?
    Rechtmässig wäre es, wenn diejenigen, die etwas produzieren, tatsächlich gerechten Lohn dafür erhalten. Ein Fabrikbesitzer produziert nur scheinbar, da er nur seine Arbeiter ausbeutet, d.h. Mehrwert aus ihnen herauspresst.

    Zur Armutsdefinition: Die Aussage, daß es immer Arme geben wird, ist falsch. Wenn man die Löhne nicht einfach verdoppelt, sondern umverteilt, muß niemand mehr arm sein.
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
    George Bernhard Shaw

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  9. #19
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    Wenn ich kostenlos meinen Perso verlängern lasse, ist mir klar, daß ich über Steuern den Aufwand dafür finanziere, aber ich bezahle nicht konkret für diese Handlung.
    Und die Illusion, der Kapitalismus sei gut für die Menschen, stammt von parasitären Großindustriellen.
    nein, von adam smith - und der konnte es zu seiner zeit gar nicht besser wissen, da er die negativen auswirkungen des kapitalismus nicht mitbekam.
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  10. #20
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    nein, von adam smith - und der konnte es zu seiner zeit gar nicht besser wissen, da er die negativen auswirkungen des kapitalismus nicht mitbekam.
    Das ist klar, nur würde Smith etwas anderes schreiben, lebte er heute, während heutige Kapitalismusbefürworter entweder wirklich so realitätsfremd sind oder aber genau wissen, daß es im Kapitalismus immer Gewinner un Verlierer geben muß, dies jedoch nicht öffentlich zugeben.
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
    George Bernhard Shaw

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