Der Berliner Bezirk Mitte mal wieder. Ja, das waren die lustigen Leute, die neben den Klos für Frauen und Männer jeweils ein drittes für jene aufstellen, die sich nicht entscheiden können. Und weil den Herrschaften offensichtlich langweilig ist, haben sie sich ein neues Zeitgeistprojekt ausgedacht. Der "Tagesspiegel" schreibt:
SPD will Frauenquote bei Ampelmännchen
Das Patriarchat der Berliner Ampelmänner soll gebrochen werden: Die SPD in Mitte fordert eine moderne Ampelfrau – mit Hose statt Rock!
Berlin ist eine Altherrenstadt. Überall sieht man kleine Männer mit strammem Schritt und altmodischem Hut auf dem Kopf. Seit 2005 gebietet das einstige DDR-Ampelmännchen nicht nur über die Straßen in Ost-, sondern auch Westberlin. Dieses Ampelpatriarchat soll nun enden – wenn es nach der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Mitte geht. Fraktionschefin Martina Martischok-Yesilcimen fordert in einem Antrag, dass auch „Ampelfrauen zur Regelung des Fußgänger- und Straßenverkehrs als Ampelzeichen dienen“. Am besten nicht nur in Mitte, sondern gleich in ganz Berlin.
Jetzt aber bloß keine Klischees, gelle?
„Wir wollen aber keine Frau mit Zöpfen und Walla-Walla- Rock“, sagt Martischok-Yesilcimen, „sondern eine moderne, selbstbewusste Frau.“ Sie denke da an eine Ampelfrau in Hose und Absatzschuhen.
Wie man dann bei den auf Piktogramme reduzierten Formen das Geschlecht erkennen soll... Und, natürlich klar, wer den Quatsch natürlich supitoll findet:
Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg begrüßt den Vorstoß. „Wir finden Maßnahmen gut, bei denen keine stereotypen Geschlechterbilder reproduziert werden“, sagt Geschäftsführer Jörg Steinert. Die Frage sei aber: „Wie will man Vielfalt zeigen?“
Das ist in der Tat ein Problem. Inzwischen gibt es soviele Geschlechter und sexuelle Identitäten, daß man einen kompletten Farbkreis durchhätte:
Man könne nicht alle sexuellen Orientierungen darstellen, so Martischok-Yesilcimen. „Gerade, weil nicht mehr Farben als rot und grün zur Verfügung stehen.“
Dann doch noch zumindest ansatzweise ANzeichen von Vernunft:
In der Ampelmann GmbH, die die Rechte an der Ampelmannmarke hält, verfolgt man die Diskussion. „Es ist schön, wenn etwas mit den Ampeln passiert“, sagt Sprecher Florian Heckhausen. Da es aber bei Ampeln nicht in erster Linie um die Genderproblematik gehe, sondern darum, aufzufallen, bevorzuge er die Rückkehr zur „Urampelfrau“ mit Zöpfen.
Achso, ja, es geht ja um die Sicherheit im Straßenverkehr. Aber es türmen sich noch ganz andere Klippen auf:
Neben der Darstellung ist auch die Quote ein Problem. Die Gleichstellungsbeauftragte des Bezirks Mitte, Kerstin Drobick, ist dafür, Ampelmänner und -frauen abzuwechseln, um Diskriminierung auszuschließen.
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Dieser Blödsinn ist so schräg, daß inzwischen sogar schon Medien in den USA aufmerksam geworden sind. Bei "Bloomberg" gab es einen Artikel, einer der Kommentatoren bemerkt sehr treffend: "now you will soon need three reds and three greens : one each for men, women AND transgender".
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Lesenswert wie immer dazu auch Hadmut Danisch: [Links nur für registrierte Nutzer]