Die NPD-nahe Gohliser Bürgerinitiative "Gohlis sagt Nein" war heute Morgen vor der Stadtratssitzung erschienen, um die gesammelten Unterschriften ihrer Online-Petition "Keine Moschee in Leipzig/Gohlis Bürgerinitiative: Gohlis sagt Nein!" an Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) zu übergeben. In dieser sprechen sie sich gegen den Bau der Ahmadiyya-Moschee aus und erklären:
Wir vertreten die Ansicht, daß eine Umsetzung des Bauvorhabens zu erheblichen Nachteilen für Gohlis führen wird [...] Wir sind überhaupt keine Gegner der Religionsfreiheit, aber der Meinung, daß in Leipzig bereits genug islamische Gebetshäuser existieren und vor allem Gohlis keine Moschee verträgt.
Insgesamt haben 10.000 Menschen die Petition unterschrieben - laut "Gohlis sagt Nein!" alles Bürger der Stadt Leipzig. Marina Friedrich von der Gegeninitiative "Dialoge für Gohlis" zweifelt dieses aber stark an: "Es gibt zwar diese Unterschriften, aber wir verwahren uns zum Einen auch dagegen, dass diese Unterschriften alle aus Leipzig sein sollen und zum anderen wollen wir hier ein Zeichen setzen für Toleranz, für Weltoffenheit, für Religionsfreiheit in Leipzig." Insgesamt waren mehr als 70 Gegner der Petition vor dem Stadtrat erschienen, um unter anderem mit Luftballons gegen die Übergabe zu demonstrieren.
Zumindest die etwa 20 anwesenden Vertreter der Initiative "Gohlis sagt Nein!" gaben sich mit einem Plakat eindeutig als Teil der NPD zu erkennen. Aus diesem Grund habe sich Jung verweigert, die Petition persönlich anzunehmen, wie Matthias Hasberg, Pressesprecher der Stadt Leipzig, erklärt: "Die Unterschriften sind der Stadtverwaltung übergeben worden. Die Stadt nimmt diese Petition an, wie alle anderen auch. Herr Jung selbst hat die Petition aber nicht angenommen."
Im Februar hatte Martin Meißner von der Initiative „Leipzig sagt Ja“ insgesamt 6000 Stimmen, die sich für einen Bau der Moschee in Gohlis aussprechen, persönlich an Burkhard Jung übergeben.