Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
Na und, was ist daran verurteilenswert, wenn man einzelne historische Details in humorvolle Sentenzen verpackt, solange der Sinn und die Bedeutung einer Szene oder einer Aktion nicht verfälscht wird?

Ich finde den zitierten Satz über Gunters leicht phlegmatischen Wunsch nach einem gemütlichen Picknick durchaus witzig, denn er beschreibt indirekt Gunters zaudernden Charakter in ironischer Form.
Fernau hat gerade in Disteln für Hagen den ewigen deutschen Spießer und Obrigkeitsdiener dermaßen frech karrikiert, daß es "Landesdienern" wie unserem Ausonius natürlich ein Dorn im Auge ist. Außerdem hat Fernau das III. Reich verharmlost, und das geht nun gar nicht. (Er hat Hitler mit Napoleon verglichen, was nur beweist, daß er, im Gegensatz zu sog. "Linken", seinen Trotzki gelesen hat.)

Ganz davon abgesehen daß "Disteln für Hagen" kein Buch über die Antike ist, sondern über den deutschen Nationalmythos "Nibelungenlied". Außer in einigen Details (bspw. an Fernaus Faible für mittelalterliche Feudalkaiser wie Otto d. Gr.) kann ich auch nach 25 Jahren an Fernau wenig aussetzen. Seine Geschichtsschreibung ist um einiges scharfsinniger (und oft auch "materialistischer", bspw. in seiner Einschätzung des 30jährigen Krieges) als das übliche Wischi-Waschi, das man als Schüler so vorgesetzt bekommt. Von den "populären" Geschichtsschreibern wird er nur von Haffner übertroffen.