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Thema: Einsame-Insel-Hypothese

  1. #1
    im Nebel wallend Benutzerbild von Prometheus
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    Standard Einsame-Insel-Hypothese

    Im Bezug auf die immer wieder aufflammenden Debatten über moderne Partnerfindung, bzw. Partnerschaft allgemein, möchte ich folgendes Gedankenkonstrukt zur Disskusion stellen.

    Ausgangssituation:
    Nehmen wir an, wir haben einen Mann und eine Frau. Beide sind ziemliche Gegenpole, also in allen erdenklichen Lebenslagen kontraher und einander unsympathisch, insofern dass noch nicht aus der Gegensätzlichkeit herrührt. Diese Beiden stranden nun, aus welchen Gründen ist irrelevant, auf einer einsamen Insel und haben, wofür die Begründung ebenfalls unwichtig ist, keine Aussicht auf Rettung.

    Annahme meinerseits:
    Ich glaube und viele, denen ich diese Situation geschildert habe, teilen diese Meinung zumindest in Ansatz, dass diese beiden Person, trotz anfänglicher Aversion gegeneinander, nach und nach zusammenfinden würden. Die Begründung kann man in der Sexualität suchen, aber auch in der allgemeinen Anlegung des Menschen als soziales Wesen. Durch zunehmendes Kommunizieren der Beiden und auch der zwangsweise gemeinschaftlichen Lebensbewältigung erscheint es mir die Paarbildung zumindest höchst wahrscheinlich.

    So warum ist die Frage nach dem Zusammenfinden zweier antipoder Personen aus meiner Sicht so interessant?
    Ganz einfach: Wenn man mir hier zustimmt, sagt man damit, dass letztlich jeder Mann und jede Frau gemeinsam ein funktionierendes Paar darstellen könnten, wenn der Findungsdruck nur hoch genug ist, egal wie wenig sie zusammenpassen. Nun kann man daraus schließen, dass, hätte die Mehrheit der Menschen eine stoischere und besonnenere Haltung im Bezug auf die Partnerschaft, Scheidungen und die daraus resultierenden Probleme dann nur noch eine unbedeutende Randerscheinung wären.

    Auf eine Hypothese heruntergebrochen: "Wenn selbst zwei völlige Antipoden in einer Extremsituation, wie dem gemeinsamen Stranden auf einer einsamen Insel, in einer stabilen harmonischen Beziehung leben können, ist die Beendigung moderner Beziehungen aufgrund von Nichtigkeiten nicht mehr nachvollziehbar und faktisch nicht nötig."

    Mich würde einfach nur mal die Meinung von anderen Menschen hier interessieren. Und ich nenne den Strang Einsame-Insel-Hypothe, weil mir kein besserer Name einfällt.
    "Ich rede von der Demokratie als von etwas Kommendem. Das, was schon jetzt so heißt, unterscheidet sich von den älteren Regierungsformen allein dadurch, dass es mit neuen Pferden fährt: Die Straßen sind noch die alten, und die Räder sind auch noch die alten."
    - Friedrich Nietzsche


  2. #2
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    Standard AW: Einsame-Insel-Hypothese

    Zitat Zitat von Prometheus Beitrag anzeigen
    Im Bezug auf die immer wieder aufflammenden Debatten über moderne Partnerfindung, bzw. Partnerschaft allgemein, möchte ich folgendes Gedankenkonstrukt zur Disskusion stellen.

    Ausgangssituation:
    Nehmen wir an, wir haben einen Mann und eine Frau. Beide sind ziemliche Gegenpole, also in allen erdenklichen Lebenslagen kontraher und einander unsympathisch, insofern dass noch nicht aus der Gegensätzlichkeit herrührt. Diese Beiden stranden nun, aus welchen Gründen ist irrelevant, auf einer einsamen Insel und haben, wofür die Begründung ebenfalls unwichtig ist, keine Aussicht auf Rettung.

    Annahme meinerseits:
    Ich glaube und viele, denen ich diese Situation geschildert habe, teilen diese Meinung zumindest in Ansatz, dass diese beiden Person, trotz anfänglicher Aversion gegeneinander, nach und nach zusammenfinden würden. Die Begründung kann man in der Sexualität suchen, aber auch in der allgemeinen Anlegung des Menschen als soziales Wesen. Durch zunehmendes Kommunizieren der Beiden und auch der zwangsweise gemeinschaftlichen Lebensbewältigung erscheint es mir die Paarbildung zumindest höchst wahrscheinlich.

    So warum ist die Frage nach dem Zusammenfinden zweier antipoder Personen aus meiner Sicht so interessant?
    Ganz einfach: Wenn man mir hier zustimmt, sagt man damit, dass letztlich jeder Mann und jede Frau gemeinsam ein funktionierendes Paar darstellen könnten, wenn der Findungsdruck nur hoch genug ist, egal wie wenig sie zusammenpassen. Nun kann man daraus schließen, dass, hätte die Mehrheit der Menschen eine stoischere und besonnenere Haltung im Bezug auf die Partnerschaft, Scheidungen und die daraus resultierenden Probleme dann nur noch eine unbedeutende Randerscheinung wären.

    Auf eine Hypothese heruntergebrochen: "Wenn selbst zwei völlige Antipoden in einer Extremsituation, wie dem gemeinsamen Stranden auf einer einsamen Insel, in einer stabilen harmonischen Beziehung leben können, ist die Beendigung moderner Beziehungen aufgrund von Nichtigkeiten nicht mehr nachvollziehbar und faktisch nicht nötig."

    Mich würde einfach nur mal die Meinung von anderen Menschen hier interessieren. Und ich nenne den Strang Einsame-Insel-Hypothe, weil mir kein besserer Name einfällt.

    Aussagekräftig wäre es erst, wenn Du 100 Pärchen hättest, die stranden, sich zusammenraufen, zurückgeführt werden und Du dann guckst, wer noch zusammenbleibt und wo es eine reine Notgemeinschaft war.

    Deren Scheidungs/Trennungsrate vergleichen wir mit der Rate eines 100 Pärchen Panels gleichen Alters aus der Normalbevölkerung.

    Vorher kann man lediglich spekulieren.

  3. #3
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    Standard AW: Einsame-Insel-Hypothese

    Eigentlich sehr Interessant aber das Problem ist das ein Bild durch die Medien vermittelt wird das jeder Alles erreichen kann. Demzufolge ist die Toleranz gegenüber Schwächen des Partners sehr gering. Ich entsinne mich gelesen zu haben das viele Menschen ihre Ansprüche derart hochstellen das kein Mensch diese erfüllt.

  4. #4
    im Nebel wallend Benutzerbild von Prometheus
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    Standard AW: Einsame-Insel-Hypothese

    Zitat Zitat von kotzfisch Beitrag anzeigen
    Aussagekräftig wäre es erst, wenn Du 100 Pärchen hättest, die stranden, sich zusammenraufen, zurückgeführt werden und Du dann guckst, wer noch zusammenbleibt und wo es eine reine Notgemeinschaft war.

    Deren Scheidungs/Trennungsrate vergleichen wir mit der Rate eines 100 Pärchen Panels gleichen Alters aus der Normalbevölkerung.

    Vorher kann man lediglich spekulieren.
    Das ist natürlich richtig.
    Schade ist natürlich auch das die Umsetzung dessen leider unmöglich ist. Schließlich dürften die 200 Menschen nichts von ihrer Tätigkeit als Versuchskaninchen wissen, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird. Sie müssten also wirklich das Gefühl haben abgestürzt zu sein.
    Es wäre aber sehr interessant.
    "Ich rede von der Demokratie als von etwas Kommendem. Das, was schon jetzt so heißt, unterscheidet sich von den älteren Regierungsformen allein dadurch, dass es mit neuen Pferden fährt: Die Straßen sind noch die alten, und die Räder sind auch noch die alten."
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  5. #5
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    Standard AW: Einsame-Insel-Hypothese

    Zitat Zitat von Prometheus Beitrag anzeigen
    Im Bezug auf die immer wieder aufflammenden Debatten über moderne Partnerfindung, bzw. Partnerschaft allgemein, möchte ich folgendes Gedankenkonstrukt zur Disskusion stellen.

    Ausgangssituation:
    Nehmen wir an, wir haben einen Mann und eine Frau. Beide sind ziemliche Gegenpole, also in allen erdenklichen Lebenslagen kontraher und einander unsympathisch, insofern dass noch nicht aus der Gegensätzlichkeit herrührt. Diese Beiden stranden nun, aus welchen Gründen ist irrelevant, auf einer einsamen Insel und haben, wofür die Begründung ebenfalls unwichtig ist, keine Aussicht auf Rettung.

    Annahme meinerseits:
    Ich glaube und viele, denen ich diese Situation geschildert habe, teilen diese Meinung zumindest in Ansatz, dass diese beiden Person, trotz anfänglicher Aversion gegeneinander, nach und nach zusammenfinden würden. Die Begründung kann man in der Sexualität suchen, aber auch in der allgemeinen Anlegung des Menschen als soziales Wesen. Durch zunehmendes Kommunizieren der Beiden und auch der zwangsweise gemeinschaftlichen Lebensbewältigung erscheint es mir die Paarbildung zumindest höchst wahrscheinlich.
    Du hast wohl diesen Film gesehen?



    Übrigens ein genialer Film

  6. #6
    Bürgerrechtelnder >ß´( Benutzerbild von Heifüsch
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    Standard AW: Einsame-Insel-Hypothese

    Geniale Filmmusik vor allem! Ansonsten stelle ich mir als notorischer Foren"schwuler" natürlich ganz andere Fragen. Etwa die Robinson und Freitag betreffend. Auch das gehört hierher, wie ich meine... >&-(
    „Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
    *
    Elfriede Handrick, SPD Brandenburg

  7. #7
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    Standard AW: Einsame-Insel-Hypothese

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Du hast wohl diesen Film gesehen?



    Übrigens ein genialer Film
    Nein den kannte ich nicht mal, obwohl ich das Sujet der einsamen Insel doch recht gut gefällt.
    "Ich rede von der Demokratie als von etwas Kommendem. Das, was schon jetzt so heißt, unterscheidet sich von den älteren Regierungsformen allein dadurch, dass es mit neuen Pferden fährt: Die Straßen sind noch die alten, und die Räder sind auch noch die alten."
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  8. #8
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    Standard AW: Einsame-Insel-Hypothese

    Zitat Zitat von Heifüsch Beitrag anzeigen
    Ansonsten stelle ich mir als notorischer Foren"schwuler" natürlich ganz andere Fragen. Etwa die Robinson und Freitag betreffend. Auch das gehört hierher, wie ich meine... >&-(
    Da kann man natürlich darüber nachdenken, auch darauf in wie weit hier Ersatzsexualität zum Tragen käme, sofern man von Gleichgeschlechtlichen Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung ausgeht. Wobei ich die Wahrscheinlichkeit für weitaus geringer einschätze, das da was laufen könnte.
    Koppelt man das Ganze aber von der Sexualität ab, also die Entstehung einer Freundschaft aus zwei gegensätzlichen Menschen, wäre das aber uneingeschränkt auch für gleichgeschlechtliche Menschen gültig.
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    - Friedrich Nietzsche


  9. #9
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    Standard AW: Einsame-Insel-Hypothese

    Zitat Zitat von Prometheus Beitrag anzeigen
    Nein den kannte ich nicht mal, obwohl ich das Sujet der einsamen Insel doch recht gut gefällt.
    Ich kann ihn nur empfehlen. Die Kombination Catherine Deneuve/ Ives Montand mit diesem Sujet ist unschlagbar.
    Damals gabe es noch Stars um geniale Filme zu drehen.

  10. #10
    Bürgerrechtelnder >ß´( Benutzerbild von Heifüsch
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    Standard AW: Einsame-Insel-Hypothese

    Zitat Zitat von Prometheus Beitrag anzeigen
    Da kann man natürlich darüber nachdenken, auch darauf in wie weit hier Ersatzsexualität zum Tragen käme, sofern man von Gleichgeschlechtlichen Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung ausgeht. Wobei ich die Wahrscheinlichkeit für weitaus geringer einschätze, das da was laufen könnte.
    Koppelt man das Ganze aber von der Sexualität ab, also die Entstehung einer Freundschaft aus zwei gegensätzlichen Menschen, wäre das aber uneingeschränkt auch für gleichgeschlechtliche Menschen gültig.
    Denke ich auch. Und mir geht es bei dieser Überlegung auch überhaupt nicht um die sexuelle Komponente, sondern einfach um menschliche Nähe und ob diese auch zwischen (Hetero)-Männern möglich ist / sein könnte oder wie auch immer.
    Dummerweise war ich als Jugendlicher immer in Heteros verliebt, weil ich affektierte Schwule hasste. Und damals waren das schon immer solche Gedankenspiele, die mich tatsächlich ewig beschäftigten. Aber ich will jetzt nicht vom eigentlichen Thema abkommen... >8-)
    „Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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