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Empirist
Dafür gibt es sehr viele Gründe, unter anderem, dass die NATO auch zwischen den Mitgliedsländern ein langfristig stabilisierend wirkender Faktor ist.
Dazu muss man sich nur Griechenland und die Türkei ansehen, der entscheidende Moderator, dass die seit Jahrzehnten nicht aufeinander losgegangen sind, ist ihre NATO-Mitgliedschaft. Da die Russen in ihren ehemaligen Einflussgebieten im Gegensatz zum Westen, eben keinen Abbau ethnischer und historischer Spannungen betrieben (wie man an den bis heute andauernden Konflikten sieht), hatte der Westen in sich bereits ein Interesse, friedensstifend zu wirken.
Darüber hinaus ist ein Militärbündnis eine langfristige Angelegenheit und man plant nicht für bestehende, sondern künftige Konflikte. So ist, wie wir jetzt sehen, Russland beispielsweise weiterhin klar imperialistisch und überfällt gerne seine Nachbarn. Da bei modernem Kriegsgerät Standardisierung genauso wichtig ist, wie die Standardisierung der Logistik, hat die Aufnahme weiterer Nationen in ein Militärbündnis schon rein profanen Sinn der besseren Koordinierung und des optimierten Aufbaus von Strukturen.
Ein Verteidigungsbündnis verliert außerdem schon deswegen nie seinen Sinn, weil es eben nicht bedrohend auf andere Länder ist, es sei denn diese Länder möchten gerne ihre Nachbarn erobern, also selbst Aggressoren sein.
Diese Fragen sind Quatsch.
Dass Binnenländer keine Marineeinheiten aufbieten können, ist unfraglich und nirgendwo in den Statuten der NATO steht, dass ein Land für Mitgliedschaft eine Marine braucht. Es steht noch nicht mal in den Statuten, dass das Land generell Streitkräfte braucht. Siehe das Beispiel Island, die Nation ist seit 1949 in der NATO, gilt als Gründungsmitglied und unterhält keine eigenen Streitkräfte. Es wird ausverhandelt, was ein Land beiträgt, da gibt es keine vorher festgelegten Verhältnisse, auch nicht unter den großen Partnern. Vergleiche Großbritannien und Deutschland. Die Briten haben schon immer deutlich größere Seekriegskomponenten gestellt, die Deutschen dafür mehr Heer.
Ich habe keine Ahnung, wie du darauf kommst, das entscheidende Ziel der NATO wäre die Verteidigung des Nordatlantiks, vielleicht mal mehr lesen, als den Namen? Dir ist hoffentlich klar, dass es bei der Genfer Konvetion nicht um Genf geht und der Warschauer Pakt, hatte auch nicht als Primäraufgabe die Verteidigung Warschaus....
Warum sollte die Aussage zweier Minister auf irgendwelchen Konferenzen einen höheren Charakter haben, als bindende Verträge, die dann auch ratifiziert wurden?
Zumal Russland dann später ja sogar einen Vertrag unterschrieb, der den Ost-Ländern freie Bündniswahl zusicherte, siehe NATO-Russland Grundakte.
Was ein Argument soll das von russischer Seite sein?
"Ja, wir haben unterschrieben, dass die Länder ihre Bündnisse frei wählen dürfen, unter anderem eben damit auch die NATO. Aber als das hier noch ein anderer Staat war, hat der Außenminister eines zu der Zeit geteilten Landes bei einem Treffen in einer Kirchenschule mal gesagt, dass man das nicht machen werde."
Lächerlicher geht es kaum.