Zitat:
Andrerseits müssen sie sich als Gebrauchswerte bewähren, bevor sie sich als Werte realisieren können. Denn die auf sie verausgabte menschliche Arbeit zählt nur, soweit sie in einer für andre nützlichen Form verausgabt ist. Ob sie andren nützlich, ihr Produkt daher fremde Bedürfnisse befriedigt, kann aber nur ihr Austausch beweisen.
aus: Karl Marx, Das Kapital I, 2.Kapitel, Der Austauschprozess
Er teilt uns also mit, dass Waren einen Gebrauchswert haben müssen, also ein Fahrrad mit einem Platten erstmal unpraktisch ist, und nur dann, wenn man mit einem Gut was anfangen kann, hat es auch einen Tauschwert.
Spannend ist dann der Nachsatz: Nur der Austausch zeigt, ob ein Produkt fremde Bedürfnisse befriedigt.
Das war es dann auch schon wieder mit der marxschen Analyse der Nachfrage. Marx stellt also fest, dass man einen Haufen Schrott nicht als Auto verkaufen kann, aber damit ist dann zur Nachfrage alles gesagt. Die Wahrheit ist schlicht die: Es ist völlig schnurz, wieviel Arbeit in einem Produkt steckt und damit auch das ganze Gedöns mit dem Tauschwert. Güter können zwar tatsächlichen im Hinblick auf ihren Wert verglichen werden, doch dies geschieht über den Marktpreis, der sich nun mal bildet aus Angebot UND Nachfrage.
Gebrauchswerte müssen sich auch nicht "bewähren". Es ist schlicht so, dass ein Produkt für irgendjemanden rein subjektiv einen Wert haben muss und zwar einen so großen, dass er bereit ist, den Marktpreis dafür zu bezahlen, der wiederum so hoch sein muss, dass irgendjemand das auch herstellen kann.
Es reicht auch nicht, dass ein Gut abstrakt einen Gebrauchswert hat, damit es einen Tauschwert hat, es muss auch knapp sein.
Je knapper, relativ zur Nachfrage, desto teuerer, je mehr davon, desto billiger. Ob die Ware einen Fetischcharakter hat im marxschen Sinne, darf bezweifelt werden, aber die drei blauen Bände, die hatten offensichtlich einen.
Wie Tausende und Abertausende von Leuten Jahr für Jahr so einen Schwachsinn in unendlich vielen Seminaren, Vorlesungen, 'Dissertationen' wiederkäuen konnten, ist tatsächlich ein Mysterium und ein Tatbestand, der uns zu denken geben sollte, denn wir haben hier einen Irrsinn, der unmittelbar vor unserer Zeit lag.
Die DDR ist lediglich ein besonders plastischer Fall eines Irrenhauses, ist also besonders anschaulich. Dies soll aber nicht bedeuten, dass Elemente, die für den Irrsinn konstitutiv sind, nicht auch anderweitig anzutreffen sind. Ein ähnlich hübsches und plastisches Beispiel ist zum Beispiel die Divina Commedia von Dante Alighieri. Diese wird in Italien seit 100 Jahren drei Jahre lang in der Schule durchgekaut, obwohl sie inhaltlich kongenial zum marxschen Irrsinn ist.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Bevor wir nun erfahren, wie sich aus den ökonomischen Gesetze des Marxismus Leninismus zwangläufig ergibt, dass schlussendlich der Kapitalismus vom Baum fällt wie eine reife Frucht und vom Staat der Arbeiter unter Führung der marxistisch leninistischen Partei übernommen wird, müssen wir noch klären, wie die Ware zu Geld wird.
Wir befürchten das Schlimmste, obwohl wir wissen, dass es noch schlimmer kommt. Marx litt an einer Arbeits-Psychose. Wie der an Verfolgungswahn leidende Patient hinter jedem Vorhang, der von einem lauend Wind bewegt wird, einen Mörder vermutet, so vermutet Marx überall eine Bestätigung seines Wertgesetzes