Die Grünen beantragen eine Sondersitzung zum Abhörskandal im Bundestag und fordern Asyl für den ehemaligen NSA-Mitarbeiter Edward Snowden. Innerhalb von Union und SPD herrscht dagegen Uneinigkeit.
Die Grünen haben eine Sondersitzung des Bundestages zu Abhör-Affäre beantragt. Die Fraktionsgeschäftsführerin der Grünen, Britta Haßelmann, sagte der "Welt": "Die Vorwürfe sind so ungeheuerlich, dass es nicht reicht, wenn nur im Parlamentarischen Kontrollgremium darüber geredet wird. Das Parlament muss öffentlich über die Affäre informiert werden und diskutieren können." Die Linksfraktion unterstützt den Antrag der Grünen.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass US-Geheimdienste möglicherweise auch das Mobiltelefon von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) abgehört haben. Der Verdacht geht auf Informationen des ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden zurück.
Die Bundestagsvizepräsidenten Claudia Roth (Grüne) und der Geheimdienstexperte der Fraktion, Christian Ströbele, hatten erneut Asyl für Snowden gefordert. Roth sagte der "tageszeitung", es sei im Interesse der Bundeskanzlerin sowie Deutschlands, dem Informanten sicheren Aufenthalt und Schutz in Deutschland zu gewähren. Ströbele drängte im ARD-Morgenmagazin außerdem die Bundesanwaltschaft, Kontakt zu Snowden aufzunehmen.
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