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Thema: Widerstand

  1. #11
    Pragmatiker Benutzerbild von Scrooge
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    Standard AW: Widerstand

    Wer meint, der Widerstand der Geschwister Scholl sei "minderwertiger" als militärische Angriffe oder Attentate, der sollte sich intensiver mit der Materie auseinandersetzen.
    Ich habe vor kurzem den Film "Sophie Scholl" gesehen und mich danach mit den Verhörprotokollen beschäftigt. Die Art und Weise, wie diese Menschen, in der Hoffnung einige ihrer Freunde noch schützen zu können, für ihre Idee gestorben sind, verdient vor allem in Anbetracht ihres Alters den gleichen Respekt wie das Stauffenberg-Attentat.

  2. #12
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    Standard AW: Widerstand

    Zitat Zitat von Feldwebel Schultz
    Hallo,

    in einem anderen Strang ist der Gedanke aufgekommen, daß zum Beispiel die Geschwister Scholl und die Weiße Rose übertriebener Weise mit anderen Widerständlern in einem Atemzug genannt werden.

    Ich bin der Meinung, daß dies zwar Widerstand war, aber kein nennenswerter, natürlich, in einem totalitären Staat wie dem Dritten Reich eine bemerkenswerte Leistung, wenn auch nicht groß, aber kein Widerstand, der jemals in Erwartung stand, Früchte zu tragen.

    Meiner Meinung nach zählt militärischer Widerstand oder großangelegte Aktionen (Flugblätter, Märsche etc.), aber nicht so ein Ringelpitz á la Scholl.
    In meinem Augen waren die Geschwister Scholl Widerstand. Wer war denn in Deinem Augen Widerstand, Schultz?

    Gruß
    Roberto

  3. #13
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    Standard AW: Widerstand

    In meinen Augen verdienen Leute wie die Geschwister Scholl sogar viel, viel mehr Respekt als Gestalten wie Stauffenberg, denn die Geschwister Scholl zeigten etwas, was sehr vielen Menschen damals in Deutschland fehlte: Rückgrat, Moral, Zivilcourage, die sogar bis in den Märtyrertod ging ( um es mal etwas zu dramatisieren).
    Praktisch war der Effekt sicher nichtig, da machte die Militärrevolte schon recht viel her, aber aus der bewertenden Retroperspektiv muss man es höher einschätzen:
    Die Geschwister Scholl waren jung, hatten ihre Jugend in diesem totalitären Scheißstaat verbracht, aber sie konnten trotzdem selbstständig denken und begehrten auf, obwohl sie zum marginalisierten und beherrschten Volkskörper gehörten. Sie hatten keine Machtmittel und keine Hoffnung auf Wirkung, doch um des eigenen Gewissen willens und wohl auch aus Liebe zu Deutschland begehrten sie auf gegen diesen totalitären Unrechtsstaat.
    Stauffenberg dagegen war Teil des Unterdrückungssystems, er gehörte als Angehöriger der alten kaiserlichen Eliten zu jenen Zirkeln, die von den Nazis benutzt und still gehalten wurden, ein wenig auch für dumm verkauft wurden.
    Sie hatten sich mit dem Regime arrangiert und da sie nunmal dem Staat verpflichtet waren und dieser Staat Dinge tat, die ihnen mehrheitlich gefielen, hielten sie lange still, zu lange. Erst als der Wahnsinn zu deutlich wurde, als Deutschlands Untergang personifiziert wurde durch die anrückende Rote Armee aus dem Osten, rafften sie genügend Mut auf, um zu handeln.
    Hätten solche Leute so viel persönliche Größe wie die Geschwister Scholl besessen, dann wäre der Putsch viel früher gekommen und erfolgreich gewesen. Doch die alten Eliten hatten zu lange geschwiegen, hatten zu lange kollaboriert, um da auch nur ansatzweise sich reinwaschen zu können.
    Maximal jemand wie der ehemalige Generalinspekteur der Reichswehr/Wehrmacht Beck und die Teile der Wehrmachtsführung, die 1938 kalt gestellt wurden, hatten ein wenig dieser Zivilcourage...
    Bei Stauffenberg und Co kam sie viel zu spät, viel zu schwach...
    Unterstützer der ghf!!

  4. #14
    GESPERRT
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    Standard AW: Widerstand

    Also sorry, das ist doch eine müßige Diskussion...

    Wissen wir von den Rechtsauslegern hier im Forum, daß

    a) das Dritte Reich eine Art "Kuscheldiktatur" war und gar nicht schlimm
    b) es keine Verbrechen gab und wenn doch, dann sie der Bevölkerung natürlich völlig unbekannt waren oder
    c) falls sie doch bekannt waren, die Bekannt-Seienden mindestens einen, wenn nicht mehr verfolgte Menschen versteckt oder geschützt haben.

    August 1945: ein Mann kommt schwer bepackt mit Lebensmitteln, Verbrauchsgütern, Whisky und Kippen aus einem amerikanischen Entnazifizierungsbüro.

    Warum er das Zeug hat?

    Er war der erste, der zugegeben hat, in der NSDAP gewesen zu sein...

  5. #15
    Extra Scharf Benutzerbild von emire
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    Standard AW: Widerstand

    Zitat Zitat von M. Wittmann
    Es war naiv zu glauben, die Scholls hätten mit ihren Flugblättern irgendetwas erreichen können.
    Viele unterschätzen den Staat im Jahre 1944 immernoch gewaltig.

    Ich nehme doch an das die Scholls und die vielen zehntausend Regimegegner,Deutschland eine Chance gegeben haben.Es war Praktisch das Alibi, das wenigstens nicht alle Nazis waren.
    Staufenberg setze ich Persönlich nicht zu den Regimegegnern,er war Mitläufer bis zu dem Moment des erkennens, das der Krieg verloren war.

    Es zeugt von Ehrlichkeit und sehr viel COURAGE Kritik einem Mordregime die Stirn zu bieten und dabei dem Tod ins Auge zu blicken.Georg Elser auch ein Regimegegner,ein Mann mit Mut.Der Dank sollte auch den Zehntausenden von
    Menschlich gebliebenen Menschen gelten.Diese haben Tausende von Juden und Flüchtigen von der Gestapo gejagten ,obdach gewährt.

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