So eng ist der gar nicht, wenn man mal drin sitzt. Man ist nur ziemlich dicht am Boden, allerdings auch nicht dichter, als in mancher Tuning-Bastelblüte auf BMW-Basis oder ähnlichem. Die Kupplung brauchst du nur zum Anfahren, und selbst das regelt mehr oder weniger schon die Elektronik, der Rest ist wie bei einer Automatik im Tiptronic-Modus, und es macht durchaus Spaß, so ein Ding mal ein paar Runden um eine Rennstrecke zu scheuchen. Ich selbst würde sowas nicht im Alltag fahren wollen, aber das wurde hier schon in epischer Breite debattiert, es ist einfach Geschmacksache. Technisch sind die Dinger schon bemerkenswert, wobei - auch wieder meine persönliche Ansicht - ich sie für jeden Lamborghini aus den 60ern bis 80ern stehen lassen würde, das sind noch keine rasenden Rechenzentren, es sind Driver-Cars. Und wehe du weißt nicht, was du tust...
Lamborghini Countach LP400, aus der ersten Hälfte der 70erm mein "perfekter Lambo". Leider "etwas teuer", die knacken inzwischen inzwischen die Millionen-Marke.
Bei den ganzen heimlichen Millionären hier... bist du sicher?
Aber mal so halb im Ernst, was diese Autos inzwischen kosten, ist der pure Irrsinn. Neulich hab' ich ein Exemplar gesehen, das für schmale 1.7 Millionen Euro angeboten wurde. Gut, war Vorserie von 1954 und damit extra-rar, aber auch sonst findest du nichts unter sechsstellig, selbst für Schrott. Auch der kleine W121 BII ist inzwischen jenseits der 100.000€ angekommen. Hast du deine Rohkarosse eigentlich noch?
Solch alte Karren sind im Unterhalt unbezahlbar.
Bei meiner Karre kostet die Jahresinspektion 1000 Eur. Was kostet sie dann für einen Ferrari? Oder einen Oldtimer?
Sowas ist einfach unvernünftig, es sei denn du hast Geld wie Dreck.
Autos fressen dir die Haare vom Kopf.
Natürlich sind diese Autos teuer im Unterhalt. Oldtimer jetzt nicht durch die Bank weg, aber ein Ferrari, Lamborghini, Aston Martin, McLaren, was auch immer, kostet natürlich mehr, als irgend ein "normales" Auto. Bugatti verlangt für einen Ölwechsel am Veyron entspannte 21.000€, willst du einen Satz Reifen für deinen McLaren F1 haben, rechne mit 50.000, 20.000 für die Reifen, der Rest für's Wuchten im Eingebauten Zustand durch Testrunden auf einer Rundstrecke. Du hast dir leider die Frontlippe an deinem Lamborghini Murcielago abgefahren, weil die halt nur 6 Zentimeter über dem Boden sitzt? 35.000€ bitte, ohne Lackierung und Einbau. Aber es hat auch niemand behauptet, es gäbe irgend einen vernünftigen Grund, sich so ein Auto zu kaufen. Gibt es nicht, sie sind ohne jeden praktischen Nutzwert, sie sind teuer, sie sind empfindlich, und die kosten selbst dann Geld, wenn man sie nur in der Garage stehen lässt. Denn schon eine Haftpflicht für einen Supersportwagen kostet fünfstellig, nach Kasko frag lieber gar nicht erst. Das sind aber Dinge, die man vorher weiß. Oder zumindest vorher wissen sollte. Die Anschaffung ist selbst bei einem Millionen-Gefährt wie einem Bugatti immer das kleinste Problem, an diesen Autos ist sprichwörtlich alles teuer.
Bei Oldtimern ist es etwas anders. So lange sie nicht kaputt gehen, sind sie im Betrieb nicht so unbezahlbar. Selbst die teuren Exemplare nicht, wie ein 300SL, der hoch sechs- oder gleich siebenstellig bezahlt sein will. Ins Geld geht hier allenfalls die Versicherung, so du denn der Ansicht bist, du möchtest im Schadensfall wirklich die Wiederherstellung oder Neubeschaffung bezahlt bekommen. Der Betrieb selbst kostet nicht mehr, als der einen hoch motorisierten Familienlimousine, Steuern sind sogar extrem günstig, als H-Zulassung keine 300€ im Jahr, dafür kann ich mein Alltagsauto nicht versteuern. Man nennt das deswegen Liebhaberei, weil es eben keinen finanziellen Sinn macht. Es gibt immer billigere, schnellere und zuverlässigere Wege, um von A nach B zu kommen, nur die, denen es auf das "wie" ankommt, und die bereit sind, dafür auch tiefer in die Tasche zu greifen, für die kommt so etwas in Frage.
Da hätte ich eine zu große Befürchtung, in einen Unfall verwickelt zu werden. Der würde wahrscheinlich bei mir nur in der Garage stehen. Mit Ersatzteilen dürfte es dann nämlich sehr happig aussehen. Spenderfahrzeuge auf einem Schrottplatz wird es weltweit nicht geben. Da heißt es dann Metall selber bearbeiten, selber einen Kotflügel spenglern. Und das wird teuer bei entsprechenden Fachleuten. Aber wenn man schon 1 Million für ein Auto hinlegen kann, dann wird man sicher auch noch die 2. Million im Sparstrumpf haben, um die Reparaturen bezahlen zu können.
Sie sind wie eine Wolke: wenn sie sich verziehen, kann es doch noch ein schöner Tag werden.
Für mich gibt es nur noch die AFD.
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