Urteil: Wölfe in Deutschland sind für Jäger tabu
Jäger dürfen in Deutschland nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Dresden keine Wölfe schießen. Die Kammer untersagte am Dienstag dem Besitzer eines Jagdbezirkes in der Lausitz, einen der so genannten Lausitzer Wölfe zu töten. In dem bundesweit einmaligen Verfahren verwiesen die Richter auf den hohen Schutz, den der Wolf laut Bundesnaturschutzgesetz und EU-Richtlinien genießt. Eine Ausnahme davon könnten Jäger nicht für sich in Anspruch nehmen.
Gibt's wieder: Wölfe in Deutschland (Foto: dpa)
Wild angeblich gefährdet
Der Jäger war vor Gericht gezogen, nachdem ihm das Regierungspräsidium Dresden eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss von Wölfen verweigert hatte. Er begründete seine Klage unter anderem mit der Verdrängung und Ausrottung heimischer Wildarten durch die Wölfe. Auch verwies er in der mündlichen Verhandlung auf mögliche Gefahren für den Menschen.
Gericht: Gefahren werden beobachtet
Das Gericht betont jedoch, dass der Freistaat Sachsen mögliche Gefahren im Blick habe: So werde die Wolfspopulation durch Naturschutzbehörden und Wolfsexperten beobachtet. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, weil der Jäger noch Berufung vor dem sächsischen Oberverwaltungsgericht einlegen kann. Nach Angaben des Naturschutzbunds Nabu leben derzeit im Nordosten Sachsens bereits wieder mehrere Wölfe, die vermutlich aus Polen oder Tschechien eingewandert sind.