Zitat von
frundsberg
Ja, in der Tat war die unter Sowjetherrschaft bestehende DDR in vielem, sogar im Kinderreichtum, 1989 deutscher, als die alte BRD und Westberlin zu diesem Zeitpunkt. Das stimmt. Auch in der DDR gab es völlig überflüssige Kontingente an Kubanern, Mocambiquanern, Vietnamesen und Algeriern. Aber die Zahl war weit unter dem Millionenheer an fremden Völkern, die die Herren nach 1945 in den westlichen Teil des ehemaligen Reiches pressten. Ich kann mich noch lebhaft an Ostberlin und Eberswalde zu DDR Zeiten erinnern: Übergang Bornholmer Straße, dann mit dem Auto, nachdem wir kontrolliert und 50,- DM abdrücken mußten, Kopfsteinpflaster und Deutsche. Nur Deutsche auf den Straßen. Blonde und braunhaarige Kinder. Deutsche, überall. Ja, das war damals völlig normal. Und überhaupt nicht rassistisch. Wir waren ja in Deutschland, und jeder Russentruck fiel auf - ja die Besatzer halt. In Eberswalde, Schlangen im Sommer vor den wenigen Eisdielen. Lange Schlangen. Jugend und Kinder ohne Ende, aber auch Erwachsene. Und alles Deutsche, jedenfalls keine Neger, Tamilen oder Vietcongs. Oder Zigeuner, fremde Inder oder Thais, die in Eberswalde, Ahrendsfelde oder Schwanebeck herumlungern (von Schwaneback oder nach Ahrendsfelde rein nach Berlin, die ersten Personen sind oft Ausländer!).
Heute ist Ebeswalde manchmal eine Geisterstadt. Vor einem halben Jahr, im Regen mit dem Auto durchgefahren. Eine Person unterwegs zu Fuß. Ich schaue rüber. Ein Negro aus Afrika marschiert da lang. 800 Jahre deutsche Stadt. 2 Jahrzehnte BRD. Und tausend Jahre Deutschtum geht seinem Ende entgegen. Das ist so irreal, so unwirklich. Weil, vor 2 Jahrzehnten war soetwas einfach unvorstellbar. Gigantische Umwälzungen vollziehen sich. Wir liegen kollektiv im Sterben. Gottseindank haben wir demokratisches Fernsehen. Bei sovielen Superstars und Showbusiness fällt der eigene Niedergang doch gar nicht ins Gewicht ...