Gerade jetzt wird in Österreich wieder einmal diskutiert, ob man mehr direkte Demokratie einführen sollte. Es wurde angeregt, dass, wenn eine Volksberfagung eine gewisse Zahl an Bürgerstimmen als Unterstützung erhält, über eben dieses Thema der Volksbefragung eine Volksabstimmung folgen müsse, deren Ergebnis für den Gesetzgeber zwingend umzusetzen sei.
Das klingt, zugegeben, auf den ersten Gedanken ziemlich verlockend.

Ich persönlich bin aber der Meinung, dass die negativen Aspekte dabei überwiegen.
Die zwei wichtigsten Gegenargumente sind, meines Erachtens:

1.) Die gewöhnlichen Bürger sind Laien. Sie haben fast nie die Zeit und oft genug auch nicht das Wissen, um eine echte Fachentscheidung zu treffen. Es würde sich also immer diejenigen durchsetzen, die ihre Lobby am geschicktesten einsetzen, was wiederum meist eine Frage des Geldes ist.
2.) Die Mehrheit könnte auf diese Weise jederzeit über Minderheiten „drüberfahren“.
Wenn ich beispielsweise nur daran denke, wie eine von rechten Medien und der FPÖ beworbene Anti-Ausländer Volksabstimmung ausgehen würde, brauche ich gar nicht lange über das Ergebnis zu rätseln. Negative Stimmung, Angst und Hass sind allzu rasch geschürt, während Menschlichkeit und Solidarität immer etwas "kosten".

Und jetzt kommt die Einserfrage, deren Ergebnis mich vermutlich ganz gehörig „überraschen“ wird.
Sie lautet: Wie denkt die hoch ehrenwerte Userschaft dieses Forums darüber?
Bevor sie in der von mir erwarteten Weise loslegen, möchte ich nur noch eines hinzufügen:
„Bedenken sie, dass auch sie eines Tages zu einer Minderheit gehören könnten.“