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Thema: Wann ist man normal, und wann psychisch krank?

  1. #1361
    meh
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    Standard AW: Wann ist man normal, und wann psychisch krank?

    Zitat Zitat von Humer Beitrag anzeigen
    Nein, aber ich habe mich kurz kundig gemacht: Ein eindrucksvoller Fall einer paranoiden Psychose. Eine große Hilfe oder gar eine Heilung dürfte auch die Psychiatrie in so einem Fall nicht bieten können. ...
    Würde ich nicht sagen. Häufig genug scheint solchen Menschen bereits zu helfen, von Menschen umgeben zu sein, die ähnliche Wahnvorstellungen haben; aus dem einfachen Grund, dass sie dann eher reflektieren können, was echt ist und was nicht.

    Ich beispielsweise hatte große Probleme am Anfang, einzuordnen, was ich denn nun als psychotisch ansehen könne und was nicht; mit anderen Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und immer noch machten, zusammen zu sein, hat sehr viel weitergeholfen. Zudem haben diese Menschen ein Verständnis für die Macken,die man mitbringt, welches man in der 'normalen' Welt nicht antreffen wird.

    Dieser clavacs allerdings flößt mir ziemliche Ehrfurcht ein. Ein solches Selbtbewusstsein, dass man sich selbst auf zahlreichen Foren präsentiert hat, dabei hemmungslos verarscht wurde, und man trotzdem nicht auf die Idee kam, auf die gutmeinden Stimmen in der Forengemeinde zu hören - davor kann man nur den Hut ziehen. Dieser Mensch hat eine Stärke bewiesen, die kaum ein anderer Mensch aufbringen würde, besonders vor dem Hintergrund, dass er sich vom Staat verfolgt fühlte. Macht natürlich seine persönliche Situation nicht besser, Problematiken in seiner Realitätswahrnehmung sind ja offensichtlich; trotzdem: Es ist schon erstaunlich, wozu der Mensch in Krisensituationen fähig wird.

  2. #1362
    meh
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    Standard AW: Wann ist man normal, und wann psychisch krank?

    Zitat Zitat von EinDachs Beitrag anzeigen
    Die reichlich faszinierenden Zusammenhänge die der sah, waren für mich eher Ausdruck einer Schizophrenie (Disclaimer: Bin kein Arzt, rat nur drauf los).
    Heilung ist bei psychischen Erkrankungen leider oftmals nicht möglich, richtig behandelt können einige Fälle aber wieder recht normale Leben führen. Das sollt man in diesem Psychatriebashingstrang auch mal erwähnen.
    Die Schizophrenie ist eine spezielle Art der Psychose; häufig nennt man paranoide Schizophrenien auch einfach 'Psychose'.

    (Was fachlich nicht ganz korrekt ist, aber lachs)

  3. #1363
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    Standard AW: Wann ist man normal, und wann psychisch krank?

    Zitat Zitat von Humer Beitrag anzeigen
    Richtig ! Besser Teilergebnisse diskutieren und die unvermeidlichen Lücken des Wissens um die Psyche offen eingestehen, als auf Erkenntnisse gleich ganz zu verzichten.
    Eines ist ja klar, Leute, die die Psychologie ablehnen, neigen häufig dazu, Aussagen über normal und nicht normal, krank und gesund, zu treffen. Damit bewegen sie sich ebenfalls im Bereich der Psychologie, allerdings ohne sich einer Diskussion zu stellen. Es sind die Dummen, die es aber ganz genau wissen
    Du triffst den Nagel mal wieder auf den Kopf!!

  4. #1364
    Mitglied Benutzerbild von Humer
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    Standard AW: Wann ist man normal, und wann psychisch krank?

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Würde ich nicht sagen. Häufig genug scheint solchen Menschen bereits zu helfen, von Menschen umgeben zu sein, die ähnliche Wahnvorstellungen haben; aus dem einfachen Grund, dass sie dann eher reflektieren können, was echt ist und was nicht.

    Ich beispielsweise hatte große Probleme am Anfang, einzuordnen, was ich denn nun als psychotisch ansehen könne und was nicht; mit anderen Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und immer noch machten, zusammen zu sein, hat sehr viel weitergeholfen. Zudem haben diese Menschen ein Verständnis für die Macken,die man mitbringt, welches man in der 'normalen' Welt nicht antreffen wird.

    Dieser clavacs allerdings flößt mir ziemliche Ehrfurcht ein. Ein solches Selbtbewusstsein, dass man sich selbst auf zahlreichen Foren präsentiert hat, dabei hemmungslos verarscht wurde, und man trotzdem nicht auf die Idee kam, auf die gutmeinden Stimmen in der Forengemeinde zu hören - davor kann man nur den Hut ziehen. Dieser Mensch hat eine Stärke bewiesen, die kaum ein anderer Mensch aufbringen würde, besonders vor dem Hintergrund, dass er sich vom Staat verfolgt fühlte. Macht natürlich seine persönliche Situation nicht besser, Problematiken in seiner Realitätswahrnehmung sind ja offensichtlich; trotzdem: Es ist schon erstaunlich, wozu der Mensch in Krisensituationen fähig wird.
    Das ist tatsächlich verzwickt. Ohne ein gewisses Maß an psychotischem Selbstbewusstsein mit der dazugehörigen Unempfindlichkeit gegen andere Auffassungen kann ein Genie einpacken. Es würde sonst auf Normalmaß zurecht gestutzt.
    Da aber die Inhalte mit denen sich die meisten Kranken beschäftigen ziemlich banal und oft ganz einfach primitiv sind, wäre es übertreiben zu meinen, Psychotiker wären Genies oder hätten Einblicke, die unsereinem verwehrt sind. Diese Auffassung wurde, ( stark vereinfacht gesagt), in den 70ern von der "Antipsychiatrie" vertreten.
    Parole: Reich ins Heim- Mitglied der Linksfraktion

  5. #1365
    meh
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    Standard AW: Wann ist man normal, und wann psychisch krank?

    Zitat Zitat von Humer Beitrag anzeigen
    Das ist tatsächlich verzwickt. Ohne ein gewisses Maß an psychotischem Selbstbewusstsein mit der dazugehörigen Unempfindlichkeit gegen andere Auffassungen kann ein Genie einpacken. Es würde sonst auf Normalmaß zurecht gestutzt.
    Da aber die Inhalte mit denen sich die meisten Kranken beschäftigen ziemlich banal und oft ganz einfach primitiv sind, wäre es übertreiben zu meinen, Psychotiker wären Genies oder hätten Einblicke, die unsereinem verwehrt sind. Diese Auffassung wurde, ( stark vereinfacht gesagt), in den 70ern von der "Antipsychiatrie" vertreten.
    Ich würde behaupten, es gibt solche und solche. Was ich damals erlebt habe, hat mir durchaus sehr viel weitergeholfen, trotz seiner völligen Banalität, und lediglich deshalb, weil ich mich in der glücklichen Situation sah, diese Erlebnisse intelektuell einordnen zu können. Das ist vielen verwehrt.

    Ich würde allerdings durchaus behaupten, es waren Einblicke in mein eigenes Leben, die den meisten Menschen ewig verwehrt bleiben; hauptsächlich wegen der brutalen Ehrlichkeit, mit der einem der eigene Charakter vorgeführt und kritisert wird. Das eigene Selbst schreckt vor nichts zurück, es zensiert nicht, und Du kannst keine Geheimnisse vor ihm haben.

  6. #1366
    Mitglied Benutzerbild von Humer
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    Standard AW: Wann ist man normal, und wann psychisch krank?

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Ich würde behaupten, es gibt solche und solche. Was ich damals erlebt habe, hat mir durchaus sehr viel weitergeholfen, trotz seiner völligen Banalität, und lediglich deshalb, weil ich mich in der glücklichen Situation sah, diese Erlebnisse intelektuell einordnen zu können. Das ist vielen verwehrt.

    Ich würde allerdings durchaus behaupten, es waren Einblicke in mein eigenes Leben, die den meisten Menschen ewig verwehrt bleiben; hauptsächlich wegen der brutalen Ehrlichkeit, mit der einem der eigene Charakter vorgeführt und kritisert wird. Das eigene Selbst schreckt vor nichts zurück, es zensiert nicht, und Du kannst keine Geheimnisse vor ihm haben.
    Ich glaube, ich habe den Fehler gemacht, meine Erfahrungen im Umgang mit chronisch psychisch Kranken auf alle zu übertragen. Nur bei denen verändert sich die Persönlichkeit im Verlauf der Jahrzehnte in eine Richtung, die Psychiater "Residualzustand" nennen und die der Außenstehende als verflacht oder undifferenziert erlebt. Vermutlich sind dir solche Menschen auch begegnet.
    Parole: Reich ins Heim- Mitglied der Linksfraktion

  7. #1367
    meh
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    Standard AW: Wann ist man normal, und wann psychisch krank?

    Zitat Zitat von Humer Beitrag anzeigen
    Ich glaube, ich habe den Fehler gemacht, meine Erfahrungen im Umgang mit chronisch psychisch Kranken auf alle zu übertragen. Nur bei denen verändert sich die Persönlichkeit im Verlauf der Jahrzehnte in eine Richtung, die Psychiater "Residualzustand" nennen und die der Außenstehende als verflacht oder undifferenziert erlebt. Vermutlich sind dir solche Menschen auch begegnet.
    Kaum; ich denke mal, solche Menschen befinden sich eher nicht in der Intensivstation.

    Allerdings habe ich viele kennengelernt, die das gar nicht einordnen konnten. Diese schwanken meist zwischen totaler Ablehnung, und fangen an, das ganze als Hirngespienst zu betrachten, ihre Medikation zu nehmen und versuchen, alles zu vergessen, und völliger Hingabe, und fangen an, alles, was sie erleben, sei undifferenziert so zu glauben. Beides relativ gefährliche Wege.

    Eine Frau, die ich kennengelernt habe, schwankte stets zwischen beidem. Sie hatte ein Trauma nach einer Vergewaltigung erlebt und ist danach psychotisch geworden, das zumindest erzählte sie mir, und es schien glaubhaft. In der Psychiatrie selber konnte sie unter Medikation normal agieren, aber es war wohl schon von vornerein klar, dass sie, sobald sie zuhause sei, die Medikation absetzen einen Rückfall erleiden werde. Ein anderer fand seine Psychose zum Kotzen, aber er konnte damit umgehen. Er war im zarten Alter von 40 oder so verrentet, weil er schlichtweg nicht arbeiten konnte, und ist alle halbe bis dreiviertel Jahr in die Psychiatrie geschneit, weil es wieder anfing.

    Mein einer Zimmernachbar in der Geschlossenen war ein fast hoffnungsloser Fall. Er hörte den ganzen Tag sehr laut Radio, was einem durchaus auf die Nerven gehen kann, wobei er teilweise auch nur lautes Rauschen hörte. Wenn seine Stimmen ihn zu sehr quälten sprang er auf, rannte aus der Tür, und rannte wieder herein, und warf sich aufs Bett. Einst legte er sich zu mir ins Bett, und flüsterte mir zu, er sei gar nicht schwul. Ich hielt es für eine gute Idee, ihm zu versichern, ich schon, wodurch ich ihn recht effektiv losgeworden bin.

    Einmal war ich auf Toilette, und er hielt die Tür einige Zeit lang zu, was einen schon ein wenig panisch werden lassen kann.

    Irgendwann allerdings fand er eins meiner Bücher, die ich mithatte: [Links nur für registrierte Nutzer] - von einer schwedischen Psychologin, die lange Zeit selbst als unheilbar schizophren erkrankt galt, sich die Pulsadern aufschnitt und insgesamt vollständig abschottet von der Außenwelt lebte, und es da nach Jahren wieder rausgeschafft hatte. Es schien eine Art Hoffnung in ihm zu wecken, und er wurde bedeutend ruhiger; als ich ging, ließ ich es ihm, ich wechselte das Zimmer, weil ich - obwohl er ein wenig zahmer wurde - das ständige Rauschen einfach nicht mehr aushalten konnte.

    Mein folgender Zimmernachbar war zwar auch völlig durchgeknallt, aber bedeutend lustiger. Er glaubte, man hätte ihm einen Chip in den Arm eingepflanzt, um ihn orten zu können, also bat er mich, ihm den Arm zu brechen. Er wirkte vollständig harmlos, ist aber regelmäßig aus der geschlossenen getürmt; und dass er auf mich dermaßen harmlos wirkte, lag vielleicht auch an meiner Erfahrung.

    Als ich das erste Mal in die Geschlossene kam kam ich mit einem Mann aufs Zimmer, der den ganzen Tag und die ganze Nacht schrie. Er sah aus, als würde er gerade in der Hölle gebraten. Tatsächlich habe ich es zeitweise geschafft, in ruhig zu stellen, indem ich leise und entspannt mit ihm redete, was sich leider kaum einer wagte, da er ständig nackt war. Apropos nackt: Einer dieser Typen, ein uralter Kerl mit weißen langen Haaren, der offensichtlich auch unter Schizophrenie litt, mit dem redete ich gerne über alles, denn obgleich diese Menschen ein wenig durch sind, so scheint doch ihr Gehirn noch einigermaßen zu funktionieren. Wie dem auch sei, als meine Schwestern zu Besuch waren, fing dieser dürre Mann plötzlich an, sich hinter uns auszuziehen, sehr zum Schrecken meiner Schwestern, die damit gar nicht klarkamen. Zu dem Zeitpunkt allerdings fühlte ich mich diesem verwirrten Verrückten sehr viel näher als meinen Schwestern ...

    Insofern: Wirklich hoffnungslose Fälle habe ich nie kennengelernt, höchstens welche, die aufgegeben wurden. Eine Art Restverstand hatten die sich alle noch bewahrt, auch wenn sie völligen Unfug glaubten.

  8. #1368
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    Standard AW: Wann ist man normal, und wann psychisch krank?

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Kaum; ich denke mal, solche Menschen befinden sich eher nicht in der Intensivstation.

    Allerdings habe ich viele kennengelernt, die das gar nicht einordnen konnten. Diese schwanken meist zwischen totaler Ablehnung, und fangen an, das ganze als Hirngespienst zu betrachten, ihre Medikation zu nehmen und versuchen, alles zu vergessen, und völliger Hingabe, und fangen an, alles, was sie erleben, sei undifferenziert so zu glauben. Beides relativ gefährliche Wege.

    Eine Frau, die ich kennengelernt habe, schwankte stets zwischen beidem. Sie hatte ein Trauma nach einer Vergewaltigung erlebt und ist danach psychotisch geworden, das zumindest erzählte sie mir, und es schien glaubhaft. In der Psychiatrie selber konnte sie unter Medikation normal agieren, aber es war wohl schon von vornerein klar, dass sie, sobald sie zuhause sei, die Medikation absetzen einen Rückfall erleiden werde. Ein anderer fand seine Psychose zum Kotzen, aber er konnte damit umgehen. Er war im zarten Alter von 40 oder so verrentet, weil er schlichtweg nicht arbeiten konnte, und ist alle halbe bis dreiviertel Jahr in die Psychiatrie geschneit, weil es wieder anfing.

    Mein einer Zimmernachbar in der Geschlossenen war ein fast hoffnungsloser Fall. Er hörte den ganzen Tag sehr laut Radio, was einem durchaus auf die Nerven gehen kann, wobei er teilweise auch nur lautes Rauschen hörte. Wenn seine Stimmen ihn zu sehr quälten sprang er auf, rannte aus der Tür, und rannte wieder herein, und warf sich aufs Bett. Einst legte er sich zu mir ins Bett, und flüsterte mir zu, er sei gar nicht schwul. Ich hielt es für eine gute Idee, ihm zu versichern, ich schon, wodurch ich ihn recht effektiv losgeworden bin.

    Einmal war ich auf Toilette, und er hielt die Tür einige Zeit lang zu, was einen schon ein wenig panisch werden lassen kann.

    Irgendwann allerdings fand er eins meiner Bücher, die ich mithatte: [Links nur für registrierte Nutzer] - von einer schwedischen Psychologin, die lange Zeit selbst als unheilbar schizophren erkrankt galt, sich die Pulsadern aufschnitt und insgesamt vollständig abschottet von der Außenwelt lebte, und es da nach Jahren wieder rausgeschafft hatte. Es schien eine Art Hoffnung in ihm zu wecken, und er wurde bedeutend ruhiger; als ich ging, ließ ich es ihm, ich wechselte das Zimmer, weil ich - obwohl er ein wenig zahmer wurde - das ständige Rauschen einfach nicht mehr aushalten konnte.

    Mein folgender Zimmernachbar war zwar auch völlig durchgeknallt, aber bedeutend lustiger. Er glaubte, man hätte ihm einen Chip in den Arm eingepflanzt, um ihn orten zu können, also bat er mich, ihm den Arm zu brechen. Er wirkte vollständig harmlos, ist aber regelmäßig aus der geschlossenen getürmt; und dass er auf mich dermaßen harmlos wirkte, lag vielleicht auch an meiner Erfahrung.

    Als ich das erste Mal in die Geschlossene kam kam ich mit einem Mann aufs Zimmer, der den ganzen Tag und die ganze Nacht schrie. Er sah aus, als würde er gerade in der Hölle gebraten. Tatsächlich habe ich es zeitweise geschafft, in ruhig zu stellen, indem ich leise und entspannt mit ihm redete, was sich leider kaum einer wagte, da er ständig nackt war. Apropos nackt: Einer dieser Typen, ein uralter Kerl mit weißen langen Haaren, der offensichtlich auch unter Schizophrenie litt, mit dem redete ich gerne über alles, denn obgleich diese Menschen ein wenig durch sind, so scheint doch ihr Gehirn noch einigermaßen zu funktionieren. Wie dem auch sei, als meine Schwestern zu Besuch waren, fing dieser dürre Mann plötzlich an, sich hinter uns auszuziehen, sehr zum Schrecken meiner Schwestern, die damit gar nicht klarkamen. Zu dem Zeitpunkt allerdings fühlte ich mich diesem verwirrten Verrückten sehr viel näher als meinen Schwestern ...

    Insofern: Wirklich hoffnungslose Fälle habe ich nie kennengelernt, höchstens welche, die aufgegeben wurden. Eine Art Restverstand hatten die sich alle noch bewahrt, auch wenn sie völligen Unfug glaubten.
    Das sind ja grauenvolle Erlebnisse...

    Ich schau dieser Tage zum Fenster raus und kriege schon wieder einen depressiv-ähnlichen Zustand. Es fehlt mir einfach die Sonne (obwohl ich dachte, ich sei kein ausgesprochener Sonnenfan wie meine Frau) - und der Antrieb lässt nach. Es ist einfach nur Trübsinn da draußen. Mit sinnlosem Zeug will ich mich nicht beschäftigen, fernsehn ist auch nicht grade ein Anreiz was zu tun, lesen mag ich schon ne ganze Weile nicht mehr. Internet? Naja, ab und zu mal hier oder bei ebay reinschaun oder das Konto kontrollieren und e-Mail abfragen u. beantworten.
    Viel fällt beim letzten nicht mehr an, hab zuviele Spam-Filter eingebaut.

    Überhaupt Internet: Wer da langsam keine Psychosen kriegt, der muss auch krank sein, zumindest gefühllos oder stupide. Wie man jetzt weiß, wird der gesamte Nachrichtenverkehr überwacht und mitgeschnitten, und das gleich von mehreren Geheimdiensten! Darunter fallen auch alle Tastenanschläge, die ins Netz übertragen werden, also auch Kontonummern einschließlich der PIN! Auch die komplette Internettelefonie wird überwacht (wer übers Netz telefoniert)! Und die Telekom hat größtes Interesse, künftig das gesamte Telefon-Festnetz einzumotten und alle Gespräche übers Netz zu leiten (sie sagen, dann würden sie "Servicekosten sparen"). Die eigentlichen Gründe werden andere sein... Wer sich nicht freiwillig umschalten lässt, wird 2016 zwangsumgestellt (sagten sie mir).

    Orwells Großer Bruder ("1984") ist längst zur fatalen Wirklichkeit geworden!
    Und da soll man nicht psychotisch werden?

    Trotzdem: Ich schlafe noch recht gut, freue mich auf den Morgenkaffee, und brauche keine Tabletten.
    Ist das nicht schizophren?

  9. #1369
    Mitglied Benutzerbild von joG
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    Standard AW: Wann ist man normal, und wann psychisch krank?

    Zitat Zitat von Branka Beitrag anzeigen
    Da ich persönlich eine absolute Gegnerin von Antidepressiva oder überhaupt Medikamenten bin, die sich mit den Bereich Psyche befassen, will ich eure Meinung dazu hören.

    Ich persönlich glaube, das man NICHT seine Psyche mit Medikamenten heilen kann wie z. B. mit Antidepressiva oder was es sonst noch gibt. Denn wer entscheidet überhaupt was normal ist und was nicht?

    Wie kein ein Psychater feststellen, ob jemand psychisch krank ist oder nicht? Woher will ein Psychater das überhaupt wissen nach paar Sitzungen? Wieso ist die Bibel der Psychologen, DSM, auf einen über 800-seitigen Wälzer angestiegen, welcher vor 50 Jahren nocht nicht mal 100 Seiten hatte mit psychischen Krankheiten?

    Ich persönlich halte nichts von Psychologen oder Psychotherapeuten, ich denke, das es die Lage eines Menschen NICHT verbessert, sondern eher noch schlimmer macht, was meint ihr?
    Soweit ich es weiß, bin ich geistig im klinischen Sinne nicht krank. Dennoch habe ich eine Weile lang Prozac und bei Gelegenheit auch Valium ausprobiert. Das fand ich beides ok aber nicht so gut wie Alkohol oder andere Quick Kick Substanzen.
    Was ich noch nicht gemacht habe, ist eine Psychoanalyse. Alle Freunde, die eine machten, sagten es lohne sich und ich kann nachvollziehen, dass das auch stimmen sollte. Man ordnet in gewisser Weise seine Gedanken.

    Zu den 800 aus 100 Seiten stelle ich das in meinem eigenen Fach auch fest. Für die Psychos kann ich es nicht sagen, aber in anderen Wissenschaften haben sich die Mühen vielfach gelohnt.

  10. #1370
    Lilly mit drei L Benutzerbild von Lilly
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    21.01.2010
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    6.560

    Standard AW: Wann ist man normal, und wann psychisch krank?

    Hatten wir eigentlich das Thema Narzissmus als psychische Störung, die man laut der Themenerstellerin ja nicht feststellen kann und die es folglich auch nicht gibt, schon?

    Narzissmus: Symptome und Anzeichen

    Typische Symptome einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sind:
    •übertriebene Selbstliebe
    •Vorstellung, grandios und einzigartig zu sein
    •Mangel an Einfühlungsvermögen
    •übermäßige Empfindlichkeit gegenüber Kritik
    •Ausnutzen anderer für eigene Ziele
    •Übertreibung der eigenen Fähigkeiten und Leistungen
    •Suche nach extremer Bewunderung
    •arrogantes, hochmütiges Verhalten
    •häufig schlechtes Selbstwertgefühl
    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Diagnostische Kriterien nach DSM IV (der Beginn der Störung liegt im frühen Erwachsenenalter und es müssen mindestens 5 Kriterien vorliegen).
    1.hat ein grandioses Gefühl der eigenen Wichtigkeit (übertreibt eigene Leistungen und Talente, erwartet ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden)
    2.ist stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolges, Macht, Glanz, Schönheit oder idealer Liebe
    3.glaubt von sich „besonders“ und einzigartig zu sein und von anderen, besonderen oder angesehenen Personen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder nur mit diesen verkehren zu können
    4.verlangt nach übermäßiger Bewunderung
    5.legt ein Anspruchsdenken an den Tag, d.h. übertriebene Erwartungen an eine besonders bevorzugte Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen
    6.ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d.h. zieht Nutzen aus anderen, um die eigenen Ziele zu erreichen
    7.Zeigt einen Mangel an Empathie (Einfühlsamkeit): ist nicht willens, die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren
    8.ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn
    9.zeigt arrogante, überhebliche Verhaltensweisen oder Haltungen
    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]
    Wer nicht genießt, ist ungenießbar.


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