Ist Zypern nur der Anfang für weitere Turbulenzen? Nach der dramatischen Rettungsaktion für Zypern hat Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem auch andere Euro-Länder ermahnt, ihren aufgeblähten Bankensektor in den Griff zu bekommen. Als künftige potenzielle Krisenländer gelten demnach Slowenien, Luxemburg und Malta. Auch diese kleinen Staaten verlassen sich auf starke Banken und Steuervorteile als Lockmittel.
"Regelt das, bevor es zu Schwierigkeiten kommt", sagte Dijsselbloem an Länder wie Luxemburg oder Malta gewandt. In der Euro-Zone gelten derzeit vor allem drei Staaten als krisenanfällig, weil ihr Finanzsektor im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) eine extrem starke Stellung einnimmt. t-online.de gibt einen Überblick.
Slowenien: Sieben Milliarden Euro faule Kredite
Nach einem Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben slowenische Banken etwa sieben Milliarden Euro an faulen Krediten in ihren Büchern stehen - eine Summe, die 20 Prozent des BIP des Landes ausmacht. Seit Monaten wird daher regelmäßig darüber spekuliert, ob der Adria-Staat als nächstes Land unter den Euro-Rettungsschirm flüchten müsse; im vergangenen Sommer waren die Anzeichen dafür besonders akut. Seither hat Slowenien aber eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, die dem Land mehr Luft an den Finanzmärkten verschafften. So wurde eine Bad Bank beschlossen, in die toxische Papiere der Banken ausgelagert werden sollen.
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