Die Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) hat die Asylunterkunft in Würzburg besucht. Offensichtlich waren dort einige linke Medien vor Ort, um "empörte, verzweifelte Asylbewerber" dabei zu filmen, wie sie ihrem Unmut Luft machen. Die Menge hat sogar das Dienstauto der Ministerin blockiert und am Wegfahren verhindert. Jetzt titelt die SZ, dass sie "eine eiskalte Schneekönigin" sei, die den Asylbewerbern das Gespräch verweigert.
[Links nur für registrierte Nutzer]"Visite der eiskalten Schneekönigin": Sozialministerin Haderthauer verweigert sich einem Gespräch mit Asylbewerbern - die blockieren kurzerhand ihren Dienstwagen. Und die CSU-Politikerin fühlt sich bedrängt.
Schön ist auch das Titelbild - ein Mann mit Krücken stellt sich symbolisch vor das Dienstauto - ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Haderthauer sagte danach, sie habe sich von der Menge bedrängt gefühlt und keine Basis für Gespräche gesehen. Auf ihrer persönlichen Facebook-Seite schrieb Haderthauer: "Aber die Zeitungen schreiben eben einfach ohne Recherche auch mal einfach Behauptungen, nur weil sie zur Story passen."
Wie sich auch herausstellte, bestand die Menge nicht nur aus Asylbewerbern, sondern auch aus Leuten, die gar nicht in der GU wohnen. Auch der Mann mit den Krücken wohnt nicht in der GU. Tja, ich frage mich, WER diese Leute wohl zusammengetrommelt hat, um Stimmung zu machen? Hier ist die Antwort:Haderthauer verteidigte sich mit der Presse-Schelte auf ihrer privaten, aber öffentlich einsehbaren "Facebook"-Seite. Darauf hatte sie zunächst behauptet, ein Bild von einem Flüchtling an Krücken vor ihrem Dienstwagen sei "gestellt". Diese Behauptung hat sie inzwischen abgeschwächt. Sie schrieb später, das Bild sei "gemacht" worden.
In der Diskussion über die Berichterstattung vom Besuch Haderthauers in der Gemeinschaftsunterkunft hatten sich auf der "Facebook"-Seite der Politikerin immer wieder Teilnehmer eingeschaltet, die Journalisten beschimpften. Redakteure wurden als "Schreiberlinge" bezeichnet, die "eimerweise links-grünes Gutmenschensekret" absondern würden. "Die Konzern- und Kartellpresse lügt" oder von einer "Propagandamaschinerie von Rot/Grün" war dort zu lesen. Es sei fragwürdig, dass Haderthauer solchen "zweifelhaften Eintragungen auf ihrer Facebook-Seite in keiner Weise entgegentrete", betonte BJV-Vize Busch.
[Links nur für registrierte Nutzer]