Glauben die Menschen nicht mehr an den wahren Kreuzzug – der für Gott, für Jesus Christus und für das ewige Seelenheil ficht –, so entsteht eine entsprechend große Lücke in ihrem Leben. Diese Lücke suchen sie mit Kreuzzügen für alles und jeden zu füllen: für ein Tabakverbot (aber mit der Freiheit für Marihuana und Heroin); für ein Verbot der Todesstrafe (aber mit der Freiheit, die effektiven Rechten hinzurichten); für eine Ächtung von Tyrannen (aber mit der Freiheit, jedes Land in die „Demokratie“ zu bomben); für die Unantastbarkeit des Menschen (aber mit der Freiheit zur Abtreibung des menschlichen Kindes im Mutterschoß), und vieles mehr.
Die soeben hervorgehobenen Widersprüche stehen ganz im Einklang mit dem Kreuzzug der Liberalen für eine völlig neue Welt, welche die christliche Weltordnung ersetzt. Die Liberalen schützen zwar vor, daß sie nicht gegen Jesus Christus kämpfen wollen, doch wird dieses Deckmäntelchen immer dünner.
Logischerweise werden Liberale auch zu wahrhaften Tyrannen. Denn sie haben sich selber von jedem Gott, von jeder Wahrheit und von jedem Gesetz – welche über den Liberalen stehen – befreit. Somit bleibt nur noch die Autorität ihres eigenen Geistes und Willens übrig, und nur diese „Autorität“ lassen sie gelten, um ihren Mitmenschen jedwede Willkür aufzuerlegen. Als beispielsweise Paul VI. jeden Sinn für Tradition, welche seine Autorität begrenzte, verloren hatte, zwang er im Jahre 1969 der katholischen Kirche seine Neue Meßordnung auf, um zur Neuen Weltordnung zu passen. Dies geschah ungeachtet der Tatsache, daß erst zwei Jahre zuvor eine beträchtliche Anzahl von Bischöfen einen im Wesentlichen ähnlichen, experimentellen Meßritus abgelehnt hatten. Warum sollte Paul VI. die Einschätzungen der Personen unter ihm beachten, außer wenn es Liberale waren? Diese Personen wußten offenbar nicht, was gut für sie war – er jedoch schon.
Ebenfalls logischerweise werden Liberale zu verweichlichten Menschen, weil sie alles persönlich nehmen müssen. In der Tat fußt jeder vernünftige Widerspruch gegen ihren Autoritarismus auf der von ihnen mißachteten Wahrheit und dem Gesetz über den Menschen. Genau auf diese Weise widerstand Erzbischof Lefebvre dem Liberalismus Pauls VI. Doch der Papst vermochte nur davon auszugehen, daß der Erzbischof ihm seinen Platz als Papst streitig machen wollte. Er war unfähig zu begreifen, daß es eine weit höhere Autorität als seine eigene gab, auf die der Erzbischof in aller Seelenruhe sich stützte. Wer braucht schon zu befürchten, daß unser Herr und Gott jemals scheitert?
Heiligstes Herz Jesu, oh schenke, daß wir gute Führer verdienen, die nur aus Dir kommen können.
Kyrie eleison.
Bischof Richard Williamson
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