Auch ich möchte arg bezweifeln, daß die Wiederkehr der Wölfe so begrüßenswert ist. Die Hype darum kann ich schon gar nicht verstehen.
Am meisten erbost es mich, daß alle, die nun nicht gleich mit in Freudenschreie ausbrechen, mal wieder arrogant abgebügelt werden "Ham'se wohl zuviel Rotkäppchen gesehen". So gesehen in einer Sendung des mdr, in der Schafhalter, denen die Wölfe schon etliche Tiere gerissen hatten, gefordert hatten, den Wolf wieder zu bejagen. Man gab ihnen auch den Superratschlag, sich doch gefälligst einen Kaukasischen Schäferhund anzuschaffen.
Hilft ungemein, der Kaukasische Schäferhund wird als gefährliche Hunderasse eingestuft. Da kannste dann erst mal den Hundeführerschein machen und ob jeder Schafhalter, Zeit, Geld und Möglichkeiten hat, sich einen solchen Hund (ein sehr schöner und liebenswerter Hund zwar) zu halten, möchte ich auch mal dahingestellt sein lassen.
Wie das mit den Entschädigungen für gerissene Nutztiere bei unseren Behörden aussieht, kann ich mir auch lebhaft vorstellen. Was man da alles an Beweisen, Belegen und Papieren beibringen muß, bis man schließlich sein Recht, wenn überhaupt, bekommt... Und wie soll man es beweisen, wenn Vieh wegen Wölfen aus Panik ausbricht?
Im übrigen gibt es schon reichlich Nachrichten über gerissene Tiere, allein in Brandenburg 2011 zweifelsfrei 89 Schafe und eine Ziege.
Die Kühe, Kälber, auf der Weide sind ja auch nicht sicher.
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Im September letzten Jahres hat ein Rudel junger Wölfe auf dem Truppenübungsplatz Munster einen jungen Soldaten verfolgt; er rettete sich auf eine Spähturm. Alle haben sich köstlich amüsiert:
[Links nur für registrierte Nutzer]Achtung, ein Hinweis für alle jungen Wölfe!
Der Orientierungsmarsch eines Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Munster verlief vor kurzem sehr ungewöhnlich. Der Rekrut traf auf eine Gruppe junger Wölfe, die ihn in der Nacht begleiteten. Die Bundeswehr hat anschließend Verhaltensregeln für Soldaten im Umgang mit Wölfen zusammengestellt. Aber auch die Wölfe haben auf die Begegnung reagiert. NDR.de liegt exklusiv die Pressemitteilung des Heidjer Wolfsrudels vor, im Folgenden haben wir den Leitfaden aus dem Wölfischen übersetzt:
Ein "Wolfsexperte" sagte auf NDR1 und konnte sich kaum halten vor Amüsement, daß man sich schon sehr dumm anstellen müßte, damit Wölfe einem was tun...
Dann laß es mal Kinder sein, die auf ein Rudel junger Wölfe treffen. Kinder verhalten sich auch nicht immer so, wie es der "Experte" erwartet. Die laufen in Panik eventuell aus Angst weg, fallen hin.
Wenn dann was passiert, ist das Geschrei wieder groß: Wer ist schuld??? "Wolfsexperten" werden da wohl ihre Hände in Unschuld waschen.
Auch der Truppenübungsplatz Munster ist für die dortigen Wölfe schon zu klein geworden, sie sind schon aushäusig geworden und haben Nutztiere gerissen.
Was daran nun so erstrebenswert ist, muß mir mal einer erklären.
... und ich bin wahrhaftig tierlieb. Aber diese Wolfshype hat mit Tierliebe nichts mehr zu tun.
Laurin