Zitat von
Felix Krull
In den meisten Hollywood-Filmen, sowie auch im "Tatort" und anderen deutschen Film- und Fernsehproduktionen, wird der eigentliche Akt der Gewalt gegen Menschen oft zweierlei kaschiert vorgetragen. Erstens durch Hyperrealismus, d.h. durch eine ästhetisch und auch oft ideologisch überhöhte Präsentation der "guten" Gewalt gegen die vermeintlichen Barbaren und Untermenschen. Und zweitens durch weglassen und ausblenden der tatsächlichen Brutalität im Detail.
Die Bösen sind immer nach nur wenigen Schüssen sofort tot, während die Guten ihr Leiden und Sterben nach einer nur oberflächlichen Verwundung unter der Preisgabe wohlfeiler Bauernweisheiten ewig in die Länge ziehen.
Ich würde gern wissen ob man dieser oktroyierten Ästhetik der computergenerierten Hollywood-Gewalt im Film nicht einen Ultra-Realismus entgegensetzen sollte, der minutiös und präzise schildert, wie Menschen verbluten, verrecken, dem Tod hilflos entgegen zappeln und elendig verröcheln.
Natürlich will niemand realistische Gewalt gern sehen, aber ästhetisch, politisch korrekte Hollywood-Gewalt guckt sich komischerweiser jeder gerne an.
Warum?