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Gehirnnutzer
Freddo, es wäre schön, wenn du dich ein wenig mehr mit dem Recht auseinandersetzen würdest.
Der Geltungsbereich einer Rechtsnorm kann durch mehrere Arten bestimmt bzw. definiert werden, durch Rechtsakte der Anerkenntnis, z.B. Ratefizierung, durch einen eigenen Bestandteil (Artikel), durch Rechtstradition, durch Bezug auf eine andere Rechtsnorm etc. pp..
Schau dir mal die Verfassung der Vereinigten Staaten an, schau nach einem Geltungsbereich.
Hinsichtlich des GG stelle ich dir nun die Frage, sind die Ratefizierungserklärungen der Länder und die Annahme per Erklärung durch Bayern oder die Beitrittserklärung der DDR nicht erfolgt?
Das eine Verfassung durch ihre Aufgabe definiert wird liegt daran, das die Verfassung eines Staates sowohl ein zentrales Rechtsdokument seien kann, siehe z.B. Verfassung der Vereinigten Staaten oder die Eidgenössische Verfassung, als auch eine Gesetzessammlung bzw. die Summe aller Rechtsnormen, siehe Großbritannien.
Sollen ich dir sagen worum es eigentlich geht, bei diesen ganzen Geltungsbereichgeschichten, James Baker Stories, Missachtungen der Rechtslehre, Falschauslegung von Vertrags und Gesetzestexten. Es geht einzig und allein darum, das ein gewisser Personenkreis zwar Veränderungen will, sich aber nicht der Problematik stellen will, das man in diesem System dazu Menschen überzeugen muss.
Freddo, schau dich doch um, die Mehrheit der deutschen Bürger hat seit 1949 gut unter dem Grundgesetz gelebt, was natürlich eine gewisse Akzeptanz fördert. Es ist mühevoll, in solchen Fall, die Leute zu überzeugen, das das Grundgesetz Veränderungen benötigt bzw. eine neue Verfassung besser wäre. Menschen zu überzeugen, fordert, das man diese Menschen respektiert, ihre Wünsche und Nöte erkennt und seine Argumente darauf bezogen einer Selbstreflektion unterzieht und sie entsprechend anpasst.
Dies gilt nicht nur im Bezug auf Verfassungen sondern grundsätzlich. Ein einfaches Argument, das mit weniger Mühen verbunden ist, ist die Behauptung das GG sei nicht mehr gültig, was einfach Laien theoretisch überzeugen könnte, egal ob es nun stimmt oder nicht.
Hier wird viel über die Nato-Mitgliedschaft, die EU-Mitgliedschaft oder auch den Verzicht auf Atomwaffen diskutiert. Die entsprechenden Rechtsgrundlagen dafür, also die Verträge, haben alle Kündigungsoptionen (z.B. Artikel 50 EU-Vertrag). Um sie kündigen zu können, muss man eben in Regierungsmacht kommen. Das ist aber wieder damit verbunden, Menschen überzeugen zu können und damit haperts bei einigen und deswegen flüchten sie sich in eine Scheinwelt, die gewisse Dinge ignoriert. Das verrückte daran ist, das sich die Leute damit keinen Gefallen tun. Das dumme ist, um zu beweisen, das ihre Scheinwelt, keine Scheinwelt ist, sondern Realität, müssten sie aufzeigen, das diese Kündigungsoptionen für Deutschland keine Geltung haben, was wiederum nur geht, wenn man diese Kündigungsoptionen ohne Erfolg wahrnimmt, wo mit wir wieder beim Überzeugungsdilemma wären.