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Thema: moderne Weihnachtslyrik

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Knudud_Knudsen
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    Standard moderne Weihnachtslyrik

    Rapper-Weihnacht

    Gedicht zum Thema Weihnachtsgeschichte
    von knud_knudsen.

    Rapper – Weihnacht

    In Häuserschluchten, grau und voll Tücken,
    schleicht ängstlich ein alter Mann.
    Er hat einen Sack auf dem Rücken,
    ein weinrotes Mäntelchen an.

    Das schwere Buch trägt er in der Hand,
    dort eine Gruppe* Rapper,
    Graffiti, grell bunt hier an jeder Wand,
    „das Zeug* macht so lautes Geschepper“

    „He Alter“, tönt es von Ferne jetzt schon,
    und lauthals alle laut lachen.
    „Ich bin der Weihnachtsmann mein Sohn,
    bring euch nur viel schöne Sachen!“

    Die Gruppe kommt näher, umringt ihn dann schnell,
    „Was hast Du dort im Sack mein Freund?“
    Von fern tönt heiser* der Hunde Gebell.
    „Hast Du vielleicht für mich nen Joint?“

    Güte prägt des Alten Gesicht,
    er öffnet nun den Sack geschwind,
    und es erstrahlt ein helles Licht,
    dicht neben ihm, ein kleines Kind.

    Die Gruppe staunt und spürt ein Erwachen,
    das Kind greift nach des Alten Hand ,
    sie wissen welch Dinge hier Freude machen,
    und lächeln sich zu, dann verschwinden sie,
    durch die Graffiti – Wand.
    Advocatus Diaboli

  2. #2
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard

    Die "Geburt Jesus Christus" auf die Ist-Zeit satirisch projeziert:

    Säugling in Stall gefunden - Polizei und Jugendamt ermitteln
    Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen

    BETHLEHEM, JUDÄA - In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden
    von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie
    entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten
    des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden,
    einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer
    gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine
    Futterkrippe gelegt worden war.

    Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später
    als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die
    Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden
    Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme
    des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.

    Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise
    Männer" eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das
    Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen
    über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal
    im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie
    keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold,
    sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie
    widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen
    angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit
    offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien
    wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.

    Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt
    gegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr
    zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts
    mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv
    noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in
    Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen."

    Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und
    psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage rechnen.
    Weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme
    von Gott, wird ihr geistiger Zustand näher unter die Lupe genommen.
    In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht:
    "Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen,
    aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein
    Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich
    einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den
    anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht
    dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass
    alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren
    wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."

    Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten
    behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem
    weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den
    Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch
    leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das
    ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich
    je gehört habe."


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    Geändert von ABAS (02.12.2012 um 23:01 Uhr)

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Knudud_Knudsen
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    Standard AW: moderne Weihnachtslyrik

    für alle Kinder oder jene die sich etwas davon bewahrt haben..


    Rudi das Rentier

    Kindergeschichte zum Thema Weihnachten
    von knud_knudsen.

    Rudi das Rentier

    Draußen fällt der erste Schnee,
    auf der Lichtung bei den Eichen,
    steht ein junges Ren am See,
    zitternd bei zwei Rentierleichen.

    Seine Augen, groß und leer,
    können es noch gar nicht fassen,
    Vater, Mutter sind nicht mehr,
    haben es ganz still verlassen.

    Sehnlich wünscht es sich den Tod,
    es will nicht alleine leben,
    Augen groß, die Nase rot,
    plötzlich spürt es wildes Beben.

    „Ho,ho,ho“ schallt es im Wald,
    und in bunten Sternen scheinen,
    fliegt ein Schlitten und macht halt,
    auf der Lichtung bei dem Kleinen.

    Auf dem Bock ein alter Mann,
    tausend Rene in Geschirren,
    seine Peitsche treibt sie an,
    und unzählg Glöckchen klirren.

    „Komm mit mir“ tönt es nun laut,
    „vorn sollst du am Schlitten rennen,
    nehme dich, du arme Haut,
    und ich werd dich Rudi nennen“.

    Rudi geht in das Gespann,
    ihn durchfließen Energien,
    kosmisch zieht der Schlitten an,
    hoch am Himmel sie nun ziehen.

    Bringen in der Weihnachtszeit,
    die Geschenke für die Braven,
    und man sieht sie meilenweit,
    nachts wenn alle Kinder schlafen.
    Advocatus Diaboli

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Langwitsch
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    Standard AW: moderne Weihnachtslyrik

    Folgendes Gedicht hat mir meine Liebste zum Nikolaustag gewidmet:

    Christoph, Rupprecht, Nikolaus


    Ich kenn drei gute, deutsche Geselln
    MIt großen Händen und Beinen schnelln;
    Mit dicken Säcken auf breitem Buckel
    Stampfen sie eilig durchs Land mit Gehuckel;
    Haben Eis im Bart
    Und grimmige Art,
    Aber Augen gar milde;
    Führn Äpfel und Nüsse und Kuchen im Schilde
    Und schleppen und schleppen im Huckepack
    Himmeltausenschöne Sachen im Sack.

    All drei sind früher Heiden gewesen.
    Der erst heißt Christoph:Auserlesen
    Hat er in einer eisgrimmigen Nacht
    Das Christkindel übers Wildwasser gebracht.
    Rupprecht der zweite ist genannt:
    Der fuhr voreinsten übers Land
    Tief nächten in Gespenstergraus
    Als Heidengott.Den Nikolaus,
    Als wie der dritte ist geheißen,
    Tät man als einen Bischof preisen.

    Das ist nun all Legend und Mär.
    Ich übernehme nicht Gwähr,
    Daß just genau es so gewesen.
    Habs nicht gesehn, habs nur gelesen.
    Auf Schildereien jedermann
    Die dreie freilich sehen kann.
    Da ist Rupprecht dick beschneet
    Und derb gestiefelt fürder geht.
    Drei Aepfel trägt der Nikolaus,
    Sieht väterlich und ernsthaft aus.
    Und Christophor im langen Bar
    Ist heidenmäßig dick behaart,
    Hat einen roten Mantel an
    Und ist ansonst ein nackter Mann.

    Die dreie nun, dass ihr es wisst,
    Verehre ich als Mensch und Christ.
    Sie sind so lieb und ungeschlacht
    Und ganz aus deutschem Mark gemacht.
    Mildherzig rauh, kratzhaarig lind,
    Des deutschen Gottes Ingesind.

    Die guten Knechte, reichen Herrn!
    Sie dienen gern und schenken gern,
    Wolln keinen Dank, wolln keinen Lohn,
    Sind in sich selbst bedanklohnt schon.

    Grüß Gott ihr dreie miteinand
    Im lieben weiten deutschen Land!
    Christoph, Rupprecht, Nikolaus!
    Schüttet eure Säcke aus,
    Schüttet sie mit Lachen,
    Blickt mit hellen Augen drein

    Und lasst wohl gesegnet sein
    Eure Siebensachen.


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