Muslimische Frauen in Baden-Württemberg wünschen sich mehr Verständnis in der Arbeitswelt. Sie beklagen, dass vor allem Trägerinnen von Kopftüchern bei der Suche nach Praktikums- oder Ausbildungsplätzen häufig diskriminiert würden.
Besonders deprimierend sei die Situation für junge Frauen, die Lehrerin werden wollten, hieß es bei dem Islamforum des Deutschsprachigen Muslimkreises Karlsruhe (DMK). Eine anonymisierte Bewerbung einzuführen, wie sie beispielsweise in den USA bereits Standard ist, wäre ein erster Schritt zur Verbesserung der Situation.
Frauen müssten sich für Kopftuch und Religion rechtfertigen, muslimische Männer würden in ein "Täterbild vom herrischen Patriarchen" gedrängt, kritisierte DMK-Vorstandsmitglied Hanife Kabashi. Die Mehrheit der Bevölkerung hierzulande nähme muslimische Frauen meist als "unterdrückt", "ungebildet" und als "von der Gesellschaft isoliert" wahr. Doch eine große Zahl gläubiger Muslima - eben auch solche mit Kopftuch - strebe nach Bildung und sei um verstärkte gesellschaftliche Teilhabe bemüht, hieß es weiter.
Der DMK veranstaltete das Forum zum vierten Mal unter Schirmherrschaft der Stadt Karlsruhe.
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