Wenn sie keine Arbeit finden, müssen sie bald wieder nach Deutschland zurück. Dort droht dem Ehepaar Blum Hartz IV.


Bildquelle: Blick.ch / Joseph Khakshouri

So schnell sollte der Traum der Blums von der schönen Schweiz nicht platzen. Im Oktober 2007 zügelte das Ehepaar aus Süddeutschland nach Altstätten SG. Das Ziel: Weg von der Arbeitslosigkeit, hin zur Anstellung. Das Glück währte für Staplerfahrer Robert (53) und Kinderpflegerin Elke (54) nur kurz. Nach etlichen Jobs verloren die Deutschen die Arbeit. Elke vor Jahren, Ehemann Robert Anfang 2012.

Nun zittern beide um die neue Heimat: Ohne Job wird das Migrationsamt die Aufenthaltsbewilligung nicht verlängern. Die Blums müssen nach fünf Jahren zurück nach Deutschland.

Forderungen statt Franken
Besonders für die Kinderpflegerin rennt die Zeit. Sie klagt: «Im März 2013 endet meine B-Bewilligung. Eine Verlängerung wird seit Monaten versagt. Statt Franken bekommen wir nur Forderungen. Dabei habe ich in Deutschland erst recht keine Perspektive!»

So richtig angekommen ist die 54-Jährige in der Schweiz allerdings nie: «Ich habe kurz in einer Futtermittelfabrik gearbeitet, da wurde ich von den Kollegen gemobbt. Da bin ich lieber zu Hause geblieben.»

Auch ohne Arbeit möchte sie hierbleiben. Und am liebsten ins Tessin: «Ein Haus mit Seeblick in Ascona. Das wärs.»

Ehemann Robert hielt es als Staplerfahrer länger in Firmen aus, glücklich wurde auch er nicht. «Ich musste Doppel- und Dreifachschichten fahren. Zum Dank gab es nach der ersten Krankmeldung die Kündigung. So springt man hier also mit ausländischen Arbeitskräften um», sagt er verbittert.

In Deutschland droht Hartz IV
Der 53-Jährige weiss, was ihm in Deutschland droht. Hartz IV mit umgerechnet 451 Franken monatlich. In der Schweiz bekommt er das Vierfache: 1780 Franken Arbeitslosengeld. Dennoch reicht ihm die Unterstützung hinten und vorne nicht. «Miete, Strom, Krankenkasse, Leben. Das Geld ist ganz schnell weg.»

Dabei halfen die zuständigen Ämter den Blums. Egal, ob RAV, Sozial- oder Migrationsamt – im ganzen Kanton St. Gallen wurden die Deutschen schon vorstellig, erhielten Finanzspritzen. Bei BLICK meldet sich das Ehepaar in einem handschriftlichen Brief. Sie hoffen darin auf eine Anstellung und beklagen sich, im Amt «wie Asylanten» behandelt zu werden. Elke Blum: «Andauernd muss man sich Termine besorgen und Anträge ausfüllen. Bewerbungen verlaufen. Ich spüre, die Schweiz will uns nicht mehr!» Gegen die Ausschaffung wollen die Blums aber kämpfen. Ehemann Robert dürfte sogar noch bis 2015 bleiben. Doch ohne seine Frau will er nicht: «Allein macht das keinen Sinn. Doch eins ist sicher, so schnell gehen wir nicht.»

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Oje oje... die arme Dütsche