„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
"Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
S.C. Gwynne
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
Ahoi!
Ich muss Dir widersprechen, obgleich es bei der Beurteilung dieser Dinge keine wirklich objektiven Gründe gibt. Am besten schrieb es unser König und Herr Fridericus Magnus:
"Alle Handlungen der Menschen sind verschiedener Auslegung unterworfen. Man kann Gift über die guten ausgießen und den schlechten eine Wendung geben, durch die sie entschuldbar und selbst lobenswert werden; die Parteilichkeit oder Unparteilichkeit des Geschichtsschreibers entscheidet über das Urteil des Publikums und der Nachwelt."
Du gießt Gift aus, ich versuche ihnen eine Wendung zu geben. Wir beide sind nicht besser. Aber lasse zu, dass ich Dir den anderen Standpunkt darlege:
"Wahnsinn" ist gut getroffen: Ein deutscher Landser musste "wahnsinnig" sein, um an der Ostfront einer zehnfachen Überlegenheit entgegenzutreten, deutsche Helden mussten wahnsinnig sein, um Verrat, wie in Aachen, abzuwehren; deutsche Greise und Knaben mussten euphorisch sein, um Breslau bis auf' s Blut zu verteidigen, um vor Eilenburg US-Panzer abzuwehren, um tagtäglich erneut die teuflischen strateg. Bomber vom Himmel zu holen, die Europas Blüten versengten - aber eines waren sie nicht: Fatalisten; denn angesichts aller Bemühungen haben sie alles andere getan, als sich ihrem Fatum zu ergeben; nein, Deutschland hat versucht, mit aller Gewalt das Unabwendbare abzuwenden - und das ist typisch deutsch: das Tragische, der Furor des Kämpfens als Realitätsverlust u. zugleich tragische Tugend. Hätten sie kapitulieren sollen? Vor Feinden kapitulieren, die eingestanden haben, dass Germaniam esse delendam? Völker, die Deutschland aufteilen u. besetzen wollten? Ein zweites Versailles riskieren? Nein, wir Nachgeboren erheben immer wieder unseren übermoralischen Zeigefinger. Schaue Dir doch unseren BRD-Müll an: Wie wird ein Guido Knopp der Zukunft uns mit Dreck bewerfen, ohne dass wir uns wehren können?
Und was Kolberg betrifft: Hast Du den Film jemals gesehen? Wenn ja, was empfindest Du dann? M.E. ist dieser Film nicht nur eine Reihe bloßer Durchhalteparolen - er basiert ja auf den Nettelbeckschen Büchern -, sondern durchaus auch ein Antikriegsfilm, der den Alltag des Deutschen in den späten Kriegsjahren widerspiegelt: ausgebombt, verwaist, Hartes ertragend, aber zusammenhaltend; das Mädel wird von Schill verlassen, ihr Bruder ist abtrünnig, der Vater bringt sich selbst um, fackelt sein Haus ab, Brüder sterben - ja, sie ist ganz allein. Auch Preußen scheint in diesem düsteren Film dem Untergang geweiht - nur die Rahmenhandlung (Breslau 1813) gibt Hoffnung (Phönix aus der Asche). Geht es also auch nur allein um das Durchhalten oder aber auch um eine Möglichkeit, aus sovielen Widernissen Hoffnung zu schöpfen? Der Film hat dabei in seiner Passion etwas Religiöses; die Botschaft aber dürfte nicht nur "Haltet aus!" sein, sondern auch "Gebt euch selbst nicht auf!", "Stehet zu den anderen u. helfet ihnen!" - diese Mahnungen erheben ihn über die Kriegspropaganda hinaus und geben ihm Herz.
Auch das Urteil ist mir zu pauschal. Der Film selbst wurde im Entscheidungsjahr 1943 begonnen, als alles noch auf des Messers Schneide stand und Berlin alles noch etwas anders sah. Wir müssen uns UNBEDINGT davon lösen, in allem, was damals geschaffen, etwas absolut Verdrehtes o. Perverses zu sehen.
Nettelbecks Lebensbeschreibung als Seefahrer, Patriot und Sklavenhändler kenne ich zufällig, weil ich mich mit der preussischen Marine und ihren Vorgängern befasse. Mit deiner Verherrlichung des 2. Weltkriegs aus deutscher Sicht kann ich allerdings nichts anfangen. Dieses Germaniam esse delendam war schließlich nur die folgerichtige Antwort auf den bis dato größten Amoklauf der Geschichte.
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
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