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Thema: Ist der Sozialismus/Kommunismus eine gute oder schlechte Gesellschaftsform?

  1. #21
    Mitglied Benutzerbild von pavement
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    @siran:

    hab zu deiner frage zu hälfte jetzt was gschrieben, aber dann leider die andere hälfte vergessen. hier da zweite teil:

    ja, da durch die ökonomische verknüpfung vieler länder diese voneinander abhängig sind und weniger leicht politische einzelgänge machen können.

    noch was zu nein: negativ ist, dass durch dieses system viele entwicklungsländer in die abhängigkeit von wirtschaftlich höher entwickelten ländern kommen.

    sag mir doch mal deine meinung dazu, du studierst doch bwl, und soweit ich weiss, hat man da auch vwlvorlesungen.

    @antif:

    nochmal zu marx: ich finde es überhaupt nicht unmenschlich, ein politisches system - wenn auch wohl undurchfürbar und mit vielen fehlern - zu entwerfen, dass den menschen ein menschengerechtes leben frei von materiellen sorgen ermöglich soll. du siehst das alles aus der sicht des deutschen wohlstandsbürgers, versetz dich mal 150 jahre zurück, du arbeitest 14-16 stunden am tag, deine frau ebenso, deine 4 kinder auch, 2 kinder sind bereits an hunger gestorben und du schaffst es gerade, so viel zu verdienen, um am existenzminimum leben zu können(ja natürlich, den bürgern und wohl auch den könig gings besser - wir reden aber hier von 95% der bevölkerung - die von mir hier geschilderten probleme sind keine seltenheit). und jetzt kommt jemand her und will das verbessern. der ist dann unmenschlich? man kann marx sicherlich nicht den sowjetstaat mit allen seinen unmenschlichkeiten vorwerfen. du machst dirs ganz schön einfach, aus deiner zeit heraus zu urteilen.
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  2. #22
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    Original von pavement
    Wo habe ich bitte so argumentiert? Aber es ist mir egal, ob das nur der Weg zum Kommunismus oder bereits der Endzustand ist: Marxens Forderungen waren unmenschlich, weil sie auf eine massive Verletzung der Menschenrechte hinausliefen.
    du hast ständig in dieser weise argumentiert: "das gehört nicht hierher, das gehört in nen extrathreda zum thema kapitalismus" usw.
    Den Kommunismus/Sozialismus einfach als das Paradies zu definieren, ist ein bißchen arm, findest Du nicht? Dann bräuchten wir auch diesen Strang hier nicht. Wie auch immer, ich befasse mich hier mit dem, was ich für Marxismus halte, nämlich den politischen Forderungen von Marx. Ob diese nun nur der Weg hin zu einem anderen Ziel sind, oder das Ziel selbst, ist für ihre Bewertung unerheblich.

    marxens forderungen sind vielleicht von deiner heutigen sicht aus ein rückschritt, aber ich wage zu behaupten, nur aus der heutigen sicht von jemanden, der in einen hochentwickelten industrieland lebt, damals aber waren seine forderungen fortschrittlich und durchaus für die menschenrechte, während seine gegner gegen die menschenrechte waren.
    Sie waren auch für die damalige Zeit ganz offensichtlich ein Rückschritt. Es sollten Menschenrechte verletzt werden, die unter dem Kapitalismus nicht verletzt wurden. Außerdem finde ich es anmassend von Dir, allen seinen Gegnern - und er hatte gewiß viele - zu unterstellen, sie seien gegen die Menschenrechte gewesen. Das trifft sicher für einige, ganz sicher aber nicht für alle zu!

    Warum sollte das so sein? Manche Volkswirtschaften sind schon über eine lange Zeit geschrumpft und existieren trotzdem noch.
    schau dir doch nur mal unserer lage an. unsere wirtschaft hat zwar stetigen zuwachs - wenn auch nur geringen - und trotzdem haben wir immer mehr arbeitslose. wenn die entwicklung rückläufig wär, ja, du kannst dir ja dann wohl vorstelln was in deutschland los wäre.
    Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist hauptsächlich nicht durch dem Rückgang, oder auch nur das nicht weitere Wachstum der Wirtschaftsleistung verursacht, sondern durch unsere Arbeitsmarktgesetzgebung. Wir hätten auch noch bei einem Boom Arbeitslosigkeit, andere Länder haben keine trotz Wirtschaftsflaute. Vgl. hierzu den Strang: "Sind die Gewerkschaften zu stark geworden?" Gegenbeispiel ist Japan: Dort schrumpft die Wirtschaftsleistung seit einem Jahrzehnt, trotzdem verharrt die Arbeitslosigkeit auf niedrigem Niveau.

    Es werden von den Kommunisten jede Menge Behauptungen in die Welt gesetzt, ohne jeden Beleg, nur um zu beweisen, daß der Kapitalismus nicht reformfähig sei. Ihr hinterfragt nicht mehr, die Gegnerschaft zum Kapitalismus ist Euch zur Religion geworden!
    hab ich nicht schon erwähnt, dass ich kein kommunist bin?
    Allein mir fehlt der Glaube. Du scheinst mir leider doch sehr marxistisch zu denken.

    Im "Manifest" ist von einer Einschränkung für freie Bauern und Kleingewerbe leider keine Rede.
    es ist auch nicht davon die rede, dass es keine gibt.
    Es ist die Rede von Enteignung des Grundbesitzes, von Abschaffung des Erbrechts und allgemeinem Arbeitszwang. Daß keine Ausnahmen erwähnt werden, spricht m.E. gegen die Vermutung, daß er welche vorgesehen hätte.

    marx hat nicht vorausgesehen, dass der staat totalitär wird. aus der sicht des 19. jhd. hat man diesen "müll" ernsthaft glauben können.
    Ist das denn so schwer zu verstehen!? Marx wollte, daß der Staat totalitär wird! Allgemeiner Arbeitszwang! Enteignung allen Grundbesitzes! Das waren seine Forderungen.

    welches system bevorzugst du den? wir können ja gern mal nen thread über den "kapitalismus" machen und schaun, wie viele menschenrechte der verletzt.
    Ich bevorzuge den Kapitalismus/Marktwirtschaft mit Umverteilung von oben nach unten.

  3. #23
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    Original von pavement
    @antif:

    nochmal zu marx: ich finde es überhaupt nicht unmenschlich, ein politisches system - wenn auch wohl undurchfürbar und mit vielen fehlern - zu entwerfen, dass den menschen ein menschengerechtes leben frei von materiellen sorgen ermöglich soll. du siehst das alles aus der sicht des deutschen wohlstandsbürgers, versetz dich mal 150 jahre zurück, du arbeitest 14-16 stunden am tag, deine frau ebenso, deine 4 kinder auch, 2 kinder sind bereits an hunger gestorben und du schaffst es gerade, so viel zu verdienen, um am existenzminimum leben zu können(ja natürlich, den bürgern und wohl auch den könig gings besser - wir reden aber hier von 95% der bevölkerung - die von mir hier geschilderten probleme sind keine seltenheit). und jetzt kommt jemand her und will das verbessern. der ist dann unmenschlich? man kann marx sicherlich nicht den sowjetstaat mit allen seinen unmenschlichkeiten vorwerfen. du machst dirs ganz schön einfach, aus deiner zeit heraus zu urteilen.
    Ich störe mich nicht daran, daß er sich Gedanken über ein alternatives Gesellschaftssystem gemacht hat, sondern daß er dieses anderen Menschen aufzwingen wollte und ihre Menschenrechte zu diesem Zweck massiv verletzen wollte. Wenn Marx, und alle anderen Kommunisten, so bescheiden gewesen wären, ihr Konzept vielleicht erstmal im kleinen Rahmen auszuprobieren, ob es praktisch funktioniert. Aber nein, es musste gleich die Weltrevolution sein, damit auch ja kein Mensch seiner Allmacht entkommen konnte. Es durfte auch keiner anders leben, als er es wollte, denn es musste ja gleich einen allgemeinen Arbeitszwang geben. Und dann noch die revolutionäre Gewalt, die er ständig predigt.

    Nein, ich finde gar nichts falsch daran, sich Gedanken über alternative Gesellschaftssysteme zu machen und sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Das haben dann ja anscheinend die Sozialdemokratien gemacht. Wofür sie sich von den Kommunisten bekämpfen lassen mussten, aber sie haben es trotzdem geschafft, die Gesellschaft zum Positiven zu verändern. (Jedenfalls damals und jedenfalls mit dem grössten Teil ihrer politischen Aktivitäten)

  4. #24
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    Ich bevorzuge den Kapitalismus/Marktwirtschaft mit Umverteilung von oben nach unten.
    beschneidest du durch umverteilung nicht das eigentum anderer? ne im ernst: das ist auch das wirtschaftssystem, das ich bevorzuge, jedenfalls bis was besseres gefunden ist.


    Den Kommunismus/Sozialismus einfach als das Paradies zu definieren, ist ein bißchen arm, findest Du nicht? Dann bräuchten wir auch diesen Strang hier nicht. Wie auch immer, ich befasse mich hier mit dem, was ich für Marxismus halte, nämlich den politischen Forderungen von Marx. Ob diese nun nur der Weg hin zu einem anderen Ziel sind, oder das Ziel selbst, ist für ihre Bewertung unerheblich.
    selbst marx sagte, dass ein kommunistischer staat nicht das paradies wäre; denn nur materieller wohlstand macht nihct glücklich.


    Sie waren auch für die damalige Zeit ganz offensichtlich ein Rückschritt. Es sollten Menschenrechte verletzt werden, die unter dem Kapitalismus nicht verletzt wurden. Außerdem finde ich es anmassend von Dir, allen seinen Gegnern - und er hatte gewiß viele - zu unterstellen, sie seien gegen die Menschenrechte gewesen. Das trifft sicher für einige, ganz sicher aber nicht für alle zu!
    für die damalige zeit wars ein enormer fortschritt - bedenk bloß mal, dass in der sozialen marktwirtschaft genauso viel marx wie adam smith drinsteckt. sry meinte damit nicht alle seine gegner. meinte damit die kapitalisten.

    Ist das denn so schwer zu verstehen!? Marx wollte, daß der Staat totalitär wird! Allgemeiner Arbeitszwang! Enteignung allen Grundbesitzes! Das waren seine Forderungen.
    es ist für dich anscheinend schwer zu verstehen, dass marx eben das nicht wollte. du solltest mal mehr von marx lesen, dich mehr mit ihm beschäftigen und nicht nur teile des kommunistischen manifestes lesen.

    Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist hauptsächlich nicht durch dem Rückgang, oder auch nur das nicht weitere Wachstum der Wirtschaftsleistung verursacht, sondern durch unsere Arbeitsmarktgesetzgebung. Wir hätten auch noch bei einem Boom Arbeitslosigkeit, andere Länder haben keine trotz Wirtschaftsflaute. Vgl. hierzu den Strang: "Sind die Gewerkschaften zu stark geworden?" Gegenbeispiel ist Japan: Dort schrumpft die Wirtschaftsleistung seit einem Jahrzehnt, trotzdem verharrt die Arbeitslosigkeit auf niedrigem Niveau.
    frag doch mal nen wirtschaftswissenschaftler, der wird dir bestätigen, dass kapitalismus drauf angewiesen ist, zu expandieren, sich neue märkte zu erschließen. du betrachtest übrigens ein internationales phänomen immer national; so wirst du nicht weiterkommen.
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  5. #25
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    Und dann noch die revolutionäre Gewalt, die er ständig predigt.
    ständig? bitte zitieren!


    Wenn Marx, und alle anderen Kommunisten, so bescheiden gewesen wären, ihr Konzept vielleicht erstmal im kleinen Rahmen auszuprobieren, ob es praktisch funktioniert.
    laut marx ist der kommunismus kein versuch, sondern kommt unweigerlich mit dem zusammenbruch des kapitalistischen systems. also scheitert ein kleiner versuch...informier dich lieber mal besser.

    Nein, ich finde gar nichts falsch daran, sich Gedanken über alternative Gesellschaftssysteme zu machen und sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Das haben dann ja anscheinend die Sozialdemokratien gemacht. Wofür sie sich von den Kommunisten bekämpfen lassen mussten, aber sie haben es trotzdem geschafft, die Gesellschaft zum Positiven zu verändern. (Jedenfalls damals und jedenfalls mit dem grössten Teil ihrer politischen Aktivitäten)
    ähmm...die sozialdemokraten waren bis bad godesberg 1959 marxisten. so schauts aus. der kampf zwischen kpd/spd hatte andere gründe. ich würde so gar noch behaupten: gerade weil die sozialdemokraten marxisten waren, konnten sie die gesellschaft zum positiven verändern. aber sicher war die spd vor 1959 eine menschenrechtsfeindliche partei...

    in welcher partei war denn etwa willy brandt, bevor er nach dem krieg in die spd wechselte? in der sap - ein marxistischen arbeiterpartei. würdest du ihn deswegen als gegner der menschenrechte bezeichnen?

    gerade marxisten - natürlich keine marxisten-leninisten sowjetischer prägung - haben sich immer wieder und wieder für die verwirklichung der menschenrechte eingesetzt. und ich bin mir relativ sicher, dass die marx und seine ziele besser kannten als du.
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  6. #26
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    Original von pavement
    beschneidest du durch umverteilung nicht das eigentum anderer?
    Ja. Solange es aber in Maßen besteuert wird und das Eigentum im Wesentlichen erhalten werden kann, halte ich es für vertretbar.

    für die damalige zeit wars ein enormer fortschritt - bedenk bloß mal, dass in der sozialen marktwirtschaft genauso viel marx wie adam smith drinsteckt.
    Ich bestreite, daß in der sozialen Marktwirtschaft irgendetwas von Marx drinsteckt!

    Ist das denn so schwer zu verstehen!? Marx wollte, daß der Staat totalitär wird! Allgemeiner Arbeitszwang! Enteignung allen Grundbesitzes! Das waren seine Forderungen.
    es ist für dich anscheinend schwer zu verstehen, dass marx eben das nicht wollte.
    Warum hat er es dann geschrieben, daß er es wollte? :rolleyes:

    du solltest mal mehr von marx lesen, dich mehr mit ihm beschäftigen und nicht nur teile des kommunistischen manifestes lesen.
    Er hat das Manifest doch wohl nicht wiederrufen, oder? Und Du solltest vielleicht mal mehr von Marxens zeitgenössischen Kritikern lesen, dann siehst Du, daß man durchaus nicht im 20. Jahrhundert geboren sein muß, um den Marxismus als totalitäre Ideologie zu enttarnen und abzulehnen.

    frag doch mal nen wirtschaftswissenschaftler, der wird dir bestätigen, dass kapitalismus drauf angewiesen ist, zu expandieren, sich neue märkte zu erschließen. du betrachtest übrigens ein internationales phänomen immer national; so wirst du nicht weiterkommen.
    Ich habe genug Ahnung von Ökonomie, um mir ein eigenes Urteil zu erlauben. Du scheinst Deine These, daß ein kapitalistisches Wirtschaftssystem darauf angewiesen sei, sich neue Märkte zu erschliessen, ja nicht begründen zu können. Und womit werde ich nicht "weiterkommen"?

  7. #27
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    Original von pavement
    Und dann noch die revolutionäre Gewalt, die er ständig predigt.
    ständig? bitte zitieren!
    Aus dem Manifest der Kommunistischen Partei:

    ...
    Indem wir die allgemeinsten Phasen der Entwicklung des Proletariats zeichneten, verfolgten wir den mehr oder minder versteckten Bürgerkrieg innerhalb der bestehenden Gesellschaft bis zu dem Punkt, wo er in eine offene Revolution ausbricht und durch den gewaltsamen Sturz der Bourgeoisie das Proletariat seine Herrschaft begründet.
    ...
    Die politische Gewalt im eigentlichen Sinne ist die organisierte Gewalt einer Klasse zur Unterdrückung einer andern. Wenn das Proletariat im Kampfe gegen die Bourgeoisie sich notwendig zur Klasse vereint, durch eine Revolution sich zur herrschenden Klasse macht und als herrschende Klasse gewaltsam die alten Produktionsverhältnisse aufhebt, so hebt es mit diesen Produktionsverhältnissen die Existenzbedingungen des Klassengegensatzes, die Klassen überhaupt, und damit seine eigene Herrschaft als Klasse auf.
    ...
    Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen. Sie erklären es offen, daß ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern.
    ...
    Wenn Marx, und alle anderen Kommunisten, so bescheiden gewesen wären, ihr Konzept vielleicht erstmal im kleinen Rahmen auszuprobieren, ob es praktisch funktioniert.
    laut marx ist der kommunismus kein versuch, sondern kommt unweigerlich mit dem zusammenbruch des kapitalistischen systems. also scheitert ein kleiner versuch...informier dich lieber mal besser.
    "Laut Marx..." Begreife bitte, daß Marx für mich, anscheinend im Gegensatz zu Dir, nicht der Gralshüter der letzten und absoluten Wahrheiten ist. Im Gegenteil finde ich, daß er unheimlich viel wertlosen Müll geschrieben hat. Da brauche ich mich auch nicht zu "informieren", Marx ist mir nun mal ziemlich egal! Entgegen seiner Voraussagen ist das kapitalistische System nicht zusammengebrochen und wird auch in Zukunft nicht zusammenbrechen! Hingegen haben sich alternative Gesellschaftsmodelle immer wieder verwirklichen lassen und existieren auch heute.

    ähmm...die sozialdemokraten waren bis bad godesberg 1959 marxisten. so schauts aus. der kampf zwischen kpd/spd hatte andere gründe. ich würde so gar noch behaupten: gerade weil die sozialdemokraten marxisten waren, konnten sie die gesellschaft zum positiven verändern. aber sicher war die spd vor 1959 eine menschenrechtsfeindliche partei...

    in welcher partei war denn etwa willy brandt, bevor er nach dem krieg in die spd wechselte? in der sap - ein marxistischen arbeiterpartei. würdest du ihn deswegen als gegner der menschenrechte bezeichnen?

    gerade marxisten - natürlich keine marxisten-leninisten sowjetischer prägung - haben sich immer wieder und wieder für die verwirklichung der menschenrechte eingesetzt. und ich bin mir relativ sicher, dass die marx und seine ziele besser kannten als du.
    Interessante Information. Vielleicht hast Du Recht und die Sozialdemokraten waren Marxisten und haben trotzdem nicht Marxens totalitäre Forderungen umgesetzt, als sie die Macht errangen. Zum Glück!

  8. #28
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    Morgen. Ist aber nicht zu überlesen.
    er ist für die revolution. warum is ja klar.


    "Laut Marx..." Begreife bitte, daß Marx für mich, anscheinend im Gegensatz zu Dir, nicht der Gralshüter der letzten und absoluten Wahrheiten ist. Im Gegenteil finde ich, daß er unheimlich viel wertlosen Müll geschrieben hat. Da brauche ich mich auch nicht zu "informieren", Marx ist mir nun mal ziemlich egal! Entgegen seiner Voraussagen ist das kapitalistische System nicht zusammengebrochen und wird auch in Zukunft nicht zusammenbrechen! Hingegen haben sich alternative Gesellschaftsmodelle immer wieder verwirklichen lassen und existieren auch heute.
    1.)welche alternativen gesellschaftsmodelle haben sich verwirklichen lassen bzw. existieren heute noch? ich sehe da nur: planwirtschaft und kapitalismus, und das zwischending, die soziale marktwirtschaft.
    2.)ich denke nicht, dass marx der gralshüter der letzten und absoluten wahrheit ist. kommt auch daher, dass ich nicht denke, dass es eine letzte und absolute wahrheit gibt. alles ist relativ. wenn die den ausdruck "laut marx" verwende, dann nicht, weil ich daran glaube, dass es absolut stimmt, sondern um dir die gedankengänge marxens näher zu bringen.
    3.)marx nicht nur unheimlich viel "wertlosen" müll geschrieben, sondern auch produktive sachen, die der forschung in so verschiedenen bereichen wie wirtschaftswissenschaften, germanistik, soziologie, philosophie etc. weitergeholfen hat.
    4.)bisher ist das kapitalistische system nicht zusammengebrochen. aber vielleicht wird es mal zusammenbrechen? ich weiss es nicht. jedenfalls bin ich nicht so vermessen, zu sagen, es wird nicht. denn wir wissen doch seit hegel(eigentlich schon viel früher, seit aristoteles): alles ist in bewegung.
    5.)wenn du dich nicht zu informieren brauchst, dann hast du anscheinend die weisheit mitn löffel gefressen. tja, dümmere menschen wie du müssen sich leider informieren, wenn sie über was diskutieren. du anscheinend nicht.

    Interessante Information. Vielleicht hast Du Recht und die Sozialdemokraten waren Marxisten und haben trotzdem nicht Marxens totalitäre Forderungen umgesetzt, als sie die Macht errangen. Zum Glück!
    1.)information. gutes stichwort. das bekommt man, wenn man sich informiert.
    2.)die sozialdemokraten waren auch für die verstaatlichung der schlüsselindustrien. so wie marx. diese menschenrechtsverletzer! kommunisten!
    3.)die totalitären forderungen kamen von lenin, nicht von marx. marx war demokrat. wüsstest du, wenn du dich informieren würdest.

    ich geb dir mal zwei literaturtips:

    wheen, francis: karl marx. relativ neu, gut geschrieben. wheen ist kapitalist und konzentriert sich vor allem auf den menschen karl marx.

    mehring, franz: karl marx. sein leben. auch ein sehr schönes buch. mehring ist marxist(war eine einflussreiche persönlichkeit in der spd). geht auf die einzelnen schriften marxens und deren inhalt mehr ein als wheen.

    des weiteren ist eine beschäftigung mit der person rosa luxemburg zu empfehln.

    und:

    gorkim maxi: meine kindheit/unter fremden menschen/meine universitäten(autobiographie)

    aber wozu sich informiern, wenn man so schon alles weiss????
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  9. #29
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    Original von pavement
    @siran:

    hab zu deiner frage zu hälfte jetzt was gschrieben, aber dann leider die andere hälfte vergessen. hier da zweite teil:

    ja, da durch die ökonomische verknüpfung vieler länder diese voneinander abhängig sind und weniger leicht politische einzelgänge machen können.

    noch was zu nein: negativ ist, dass durch dieses system viele entwicklungsländer in die abhängigkeit von wirtschaftlich höher entwickelten ländern kommen.

    sag mir doch mal deine meinung dazu, du studierst doch bwl, und soweit ich weiss, hat man da auch vwlvorlesungen.
    Ich bin doch kein BWLer *schauder*. Ich studiere Informatik, pavement.

    Ich halte die Entwicklungsländer eigentlich nicht für eine Auswirkung des Kapitalismus, sondern des vorher herrschenden Imperialismus. Die Europäer sind da in die Kultur der einzelnen Länder eingedrungen und haben ihnen die eigenen Methoden aufgezwungen. Dadurch wurde einerseits die bereits in Ansätze vorhandene Wirtschaft zerstört und andererseits die für diese Länder speziellen Lösungen verhindert. Ich denke nämlich nicht, dass der Kapitalismus, wie er in Europa funktioniert, 1:1 auf z.B. Afrika übertragen werden kann.

    Von Isolationismus, sowohl politisch als auch wirtschaftlich halte ich eigentlich nichts. Dadurch würde meiner Meinung nach der Konkurrenzkampf um die Rohstoffe verschärft. Denn dann kann tatsächlich nur der produzieren, der die Stoffe im eigenen Land hat. Entweder durch Zufall oder durch Eroberung.

    Übrigens, ganz so selbstversorgerisch war die UdSSR dann doch nicht. Gerade Lebensmittel und sowas mussten immer mal wieder eingeführt werden.

    Amerika hat natürlich viel Macht, aber die wäre durchaus auch vorhanden, wenn die wirtschaftlichen Systeme nicht verwoben wären. Schließlich kann sich Amerika ja die größte militärische Macht leisten.

    Eigentlich wäre eine komplett globalisierte Welt, bei der der Wegfall jeder Wirtschaft auch allen anderen Wirtschaften schadet, eine, in der Krieg relativ unwahrscheinlich ist.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  10. #30
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    Ich bin doch kein BWLer *schauder*. Ich studiere Informatik, pavement.
    sry. irgendwie dachte ich, dass du bwl studierst...weiss auch net warum.


    Ich halte die Entwicklungsländer eigentlich nicht für eine Auswirkung des Kapitalismus, sondern des vorher herrschenden Imperialismus. Die Europäer sind da in die Kultur der einzelnen Länder eingedrungen und haben ihnen die eigenen Methoden aufgezwungen. Dadurch wurde einerseits die bereits in Ansätze vorhandene Wirtschaft zerstört und andererseits die für diese Länder speziellen Lösungen verhindert. Ich denke nämlich nicht, dass der Kapitalismus, wie er in Europa funktioniert, 1:1 auf z.B. Afrika übertragen werden kann.

    der imperialismus ist ein bestandteil des kapitalismus. lenin hat ihn als die höchste stufe des kapitalismus postuliert, nach der der zusammenbruch kommen muss - was natürlich schwachsinn war und so gut wie alles, was lenin je geschrieben hat, schon vorher bzw. kurz danach wissenschaftlich widerlegt wurde.

    naja die wirtschaft war da vorher nicht wirklich vorhanden; das war meistens tauschhandel auf primitiver basis. ausnahmen mögen wohl bestanden haben.

    der kapitalismus braucht die entwicklungsländer, um weiterhin zu expandieren, da die märkte in europa/nordamerika zum großen teil erschlossen sind. dabei geht es nicht um das übertragen des amerikanischen/europäischen kapitalismus 1:1 auf die entwicklungsländer, sondern um das schaffen eines abhängigkeitsverhältnis(schau dir doch nur mal die ergebnisse der letzten wto-treffen an!).


    Übrigens, ganz so selbstversorgerisch war die UdSSR dann doch nicht. Gerade Lebensmittel und sowas mussten immer mal wieder eingeführt werden.
    selbstversorgung war das ziel der udssr. bis zum II. weltkrieg oder so wurde auch tatsächlich nichts importiert bzw. exportiert. hätten die sowjets nur einigermaßen ökonomisch gewirtschaftet, dann wäre die nahrungsmittelversorgung der bevölkerung ein kinderspiel gewesen.

    Amerika hat natürlich viel Macht, aber die wäre durchaus auch vorhanden, wenn die wirtschaftlichen Systeme nicht verwoben wären. Schließlich kann sich Amerika ja die größte militärische Macht leisten.
    wobei das auch wieder zusammenhängt. ohne wirtschaftliche macht keine militärische macht wage ich zu behaupten.

    Eigentlich wäre eine komplett globalisierte Welt, bei der der Wegfall jeder Wirtschaft auch allen anderen Wirtschaften schadet, eine, in der Krieg relativ unwahrscheinlich ist.
    da wäre ich mir nicht so sicher. aber eine interessante überlegung.
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

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