So liest man bei Wiki: [Links nur für registrierte Nutzer]Amon Leopold Göth (* 11. Dezember 1908 in Wien; † 13. September 1946 in Krakau)[1] war SS-Hauptsturmführer und Kommandant des Konzentrationslagers Plaszow in Płaszów bei Krakau.
Weltberühmt ist der gebürtige Wiener wegen Schindlers Liste, wo er vom Balkon seiner Villa aus mit dem Gewehr auf Juden im KZ Plaszow schiesst. Eine schon lange enttarnte literarische Freiheit des Romanautors:
Amon Göth wurde nach dem Krieg in Polen gehenkt, 3 mal sogar. Steht alles bei Wiki.In Steven Spielbergs Holocaust-Drama Schindlers Liste (1993), basierend auf einem Roman nach historischen Zeugnissen des Australiers Thomas Keneally, wurde Göth von Ralph Fiennes dargestellt.
Und jetzt kommt das hier:
[Links nur für registrierte Nutzer]Als er Ende 1993 zum ersten Mal von Steven Spielbergs Film "Schindlers List[e]" hörte, begann er gleich nach den historischen Vorbildern zu suchen. Er suchte und suchte, fand aber weder Amon Goeth noch das Konzentrationslager Plaszow. Eine Nachfrage bei Bekannten aus dem Umkreis der "Macher" ergab, daß sich der Australier Thomas Keneally da einen hübschen Roman ausgedacht hatte ("Schindlers Arche" - ausgezeichnet mit dem Booker-Preis), bei dem er an Rudolf Höß - den Lagerkommandanten von Auschwitz - und an das Außenlager Birkenau - das er auf einer Reise durch Polen besichtigt hatte - gedacht hatte.
Den Namen "Goeth" oder "Göth" - den in Höß' Memoiren ein nicht näher bezeichneter Mithäftling trägt - hatte er bewußt gewählt, um allen Deutschen, die sich noch immer für das Volk Goethes, der Dichter und der Denker halten sollten, zu demonstrieren, daß auch jemand mit diesem Namen zum Verbrecher werden konnte.
Den Rüstungsfabrikanten Oskar Schindler gab es tatsächlich, aber der wirkte nicht in und mit Häftlingen aus Auschwitz-Birkenau, sondern aus Krakau. Auch an seinen edlen Motiven sind Zweifel erlaubt (oder neuerdings nicht mehr?) - er beschäftigte die KZ-Häftlinge wohl eher, um sie auszubeuten als um sie zu "retten"; und unklar bleibt auch, wie er bei insgesamt 900 Mitarbeitern an die 1.200 Häftlinge gerettet haben soll - aber wir wollten ja nicht um Zahlen streiten...
Ich hab ja keine Ahnung, ob das wahr ist, aber es ist witzig geschrieben.Nicht einmal zehn Jahre nach der Film-Premiere stellt Dikigoros zu seinem Entsetzen fest, daß es überall, auch im Internet, von ganz ernst (?) gemeinten Seiten wimmelt (darunter solchen, die als "Bildungs-Lektüre" für Schulkinder bestimmt sind, wie Wikipedia - gleich in zwölf Sprachen!), in denen die Biografie von "Amon L. Goeth" mit einer Akribie geschildert wird ...
Sicher wird man bald auch irgendwo ein Lager Plaszow "wieder entdecken", "rekonstruieren" oder sonstwie der reisenden Öffentlichkeit zugänglich machen...
Anno 2002 kam ein Witzbold namens Matthias Kessler auf die Idee, ein Buch über "Amon Göth" zu schreiben, das auf einem angeblichen Interview mit dessen angeblicher Tochter Monika Hertwig beruhte (die später einräumen mußte, daß sie ihren angeblichen Vater "nie kennen gelernt" und sich das alles nur ausgedacht hatte :-). Und anno 2005 trat ein Spaßvogeldurch und durch seriöser Herr namens "Mietek Pemper" auf und behauptete, er sei 1943-44 "der persönliche Stenograf von Amon Göth" gewesen, der dessen Missetaten akribisch aufgezeichnet habe. Sogleich fand sich eine selbst-ernannte "Professorin" namens Viktoria Hertling (sie hatte in der Spielerstadt Reno/Nevada ein "Universitäts-Zentrum für Holocaust-, Völkermord- und Friedens-Studien" gegründet, deren "Direktorin" sie ist :-), die für den guten "Mietek" (richtig hieß er Mieczyslaw) ein angeblich autobiografisches Buch niederschrieb, das eine junge deutsche "Medien-Wissenschaftlerin" - ihres Zeichens DAAD-Lektorin in Nairobi/Kenya - ins Deutsche übertrug unter dem Titel "Der rettende Weg. Schindlers Liste - die wahre Geschichte". Und somit haben wir einen neuerlichen Beweis für die Existenz Amon Göths, denn jener Herr Pemper ist selbstverständlich uneingeschränkt glaubwürdig - schließlich kam er erst 1958 in der BRD; und daß ihm das alles erst 47 Jahre später - also nach insgesamt 61 Jahren, im stolzen Alter von 85 Jahren - eingefallen ist, ist nur ein Zeichen dafür, wie hervorragend sein Gedächtnis noch immer funktioniert, nicht wahr?
Würde es stimmen, dass Amon Göth niemals existierte, wäre das natürlich der Witz des Jahres.