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Thema: JN-BuVo kritisiert "Volksfront von Rechts"

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Red_Prussian
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    Standard JN-BuVo kritisiert "Volksfront von Rechts"

    Ein offener Brief des Bundesvorsitzendem der "Jungen Nationaldemokraten", Stefan Rochow, an den ehemaligen "Vordenker" der Partei, Jürgen Schwab, in welchem er schonungslos mit dem bisherigen Kurs abrechnet.

    Lieber Jürgen,

    vielen Dank für Deinen Brief in der oben genannten Sache. Du kannst zwar kritisieren, daß eine radikale Kapitalismuskritik nicht gelungen sei, doch handelt es sich bei dem Positionspapier sicherlich auch nur um einen Denkanstoß.

    Gerade im nationalen Lager (Ghetto) bemüht man sich gerade in Wahlkampfzeiten um ein starkes Herausstreichen sozialrevolutionärer Positionen. Leider haben wir uns in der Formulierung von Gegenpositionen bisher immer äußerst vage verhalten. Oft habe ich den Eindruck, daß es in bestimmten Führungsetagen des nationalen Lagers nie um eine wirkliche Überwindung des Kapitalismus geht. Die Einteilung in schlechten Kapitalismus (raffendes Kapital) und guten Kapitalismus (nationalgesinnte Unternehmer) ist leider immer noch die Ebene, auf welcher die Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus auch heute noch im nationalen Lager stattfindet. Es wird zukünftig aber die wichtigste Frage sein, wie sich die nationale Opposition zum Thema Kapitalismus positioniert. Ich gebe Dir recht, daß kapitalistische Systeme immer nur auf den Markt basieren und daher auch nur der Markt, Rendite und Profit der Dreh- und Angelpunkt dieser Systeme sein können.

    Dagegen muß die nationale Opposition unmißverständlich klar machen, daß sie kompromißlos gegen diese Wertung des Gemeinwesens steht. Um es mit dem Sozialrevolutionär Gregor Strasser auszudrücken: „Wir sind Sozialisten, sind Feinde, Todfeinde des heutigen kapitalistischen Wirtschaftssystems mit seiner Ausbeutung der wirtschaftlich Schwachen, mit seiner Ungerechtigkeit der Entlohnung, mit seiner unsittlichen Wertung der Menschen nach Vermögen und Geld, statt nach Verantwortung und Leistung du wir sind entschlossen, dieses System unter allen Umständen zu vernichten!“

    Dies sollte der Dreh- und Angelpunkt unseres Wollens sein. Genau aus diesem Grunde stehen wir gegen dieses System. Wir wollen es nicht vernichten, weil wir Grundrechte abschaffen wollen, sondern weil wir dem Menschen wieder seine Würde als Mensch zurückgeben möchten. Der heutige Mensch weiß doch schon gar nicht mehr, was überhaupt Leben ist.Sie rennen und hetzen sich ab, quälen sich, fronen wie Galeerensklaven – um letztlich ein Leben zu führen, dessen Inhaltslosigkeit für mich grauenerregend ist.

    Es geht also bei einer nationalen Kapitalismuskritik nicht um die Frage des rein Wirtschaftlichen. Das Wirtschaftliche ist der eine Teil eines Gemeinwesens. Kulturelle, aber auch soziale Bedürfnisse machen dieses Gemeinwesen doch erst komplett. Diese Ganzheit müssen wir dann doch auch in unserer Systemkritik an den Tag legen. Unsere Ablehnung des Kapitalismus basiert doch gerade auf der unmenschlichen Überbewertung des rein Materiellen, also des Wirtschaftlichen.

    Hierzu stimme ich also mit Deinen drei von Dir aufgezeigten Ansätzen überein.
    Allerdings glaube ich nicht, daß es im Moment sinnvoll ist, diese Sachen in Schulungen zu verbreiten. Ich brauche Dir nicht sagen, wie es um die geistige Denkbereitschaft im nationalen Lager bestellt ist. Selbst in den Führungsetagen des nationalen Lagers, ausdrücklich die NPD eingeschlossen, wird man eine sachliche und weiterführende Diskussion in dieser Frage nicht zufriedenstellend führen können. Der Populismus und das Hinterherhecheln nach Stimmungen und kurzfristig angelegten Erfolgen überwiegt leider noch das Denken dieser Herren.Eine langangelegte Strategie wird hier nicht zu erwarten sein, da klare Weltanschauungen der Kurzfristigkeit im Denken weichen mußten. Hier wird man nur im kleinen denkwilligen Kreis von Leuten nach Strategien und Angeboten suchen müssen. Diese sollten nicht vom Parteibuch abhängig sein, sondern letztlich vom Willen, Alternativen zum Kapitalismus aufzuzeigen. In diese Kategorie zähle ich Dich ausdrücklich und man sollte hier zusammen an glaubwürdigen Strategien arbeiten. Diese könnte man dann sicherlich auch der Partei zur Verfügung stellen. Was aber daraus wird, darüber sind wir uns wahrscheinlich beide einig.

    Das nationale Spießbürgertum, wie Du es treffend als eine starke Erscheinung, allerdings nicht nur in der NPD bezeichnest, ist letztlich nichts weiter als die Ansammlung der wirtschaftlich zu kurz gekommenen, welche dann ihrem Ärger Luft machen wollen. Diese Leute sind für politische Revolutionen nicht zu gebrauchen, da sie letztlich auch nur an die Fleischtöpfe des Parteienkartells möchten. Nur über diese Gestalten hinweg, wird man eine wirkliche Veränderung herbeiführen können.

    Es wird heute auf der linken wie auf der rechten Seite viel über Bündnispolitik geschwafelt. Wir sind uns sicherlich darüber einig, daß das Linksbündnis bei allen ihren positiven Ansätzen das Druckventil des Systems darstellt, um den Protest der Menschen in für das System ungefährliche Bahnen zu lenken.

    Die sogenannte rechte Volksbewegung aus NPD und DVU ist sicherlich auf den ersten Blick ein unterstützungswürdiger Ansatz, weil man glauben könnte, hier entsteht eine starke nationale Kraft, welche die Probleme der Zukunft bewältigen kann. Leider ist dieses Ziel schon im Ansatz gescheitert. Das Rechtsbündnis stellt sich aus meiner Sicht als ein rechts-reaktionäres, national- und sozialdemagogisches Bündnis da, welches mir seit längerem Bauchschmerzen bereitet. Leider ist die heutige Zeit, die politische Lage unserer Nation so existenzbedrohlich, daß man im Moment leider nur eine NPD /DVU als parteipolitische Opposition unterstützen kann. Dies mag angesichts der jüngsten Verbürgerlichungsprozesse nicht immer leicht sein, aber ich sehe im Moment keine Alternativen dazu.

    Was Deine Ausführungen zur Linken betrifft, so gebe ich Dir recht, daß hier nicht in der Absolutheit agiert werden kann. Dies ist sicherlich auch nicht so gewollt gewesen. Es ist aber nicht zu leugnen, daß es letztlich doch das große Problem der Linken in Deutschland ist, den Bezug zur Nation verloren zu haben.

    Somit sind wir heute leider in der mißlichen Lage, daß die nationale Frage von Anfang an durch reaktionäre Kräfte besetzt werden konnte. Bei aller Kritik an der NPD muß man aber zur Kenntnis nehmen, daß hier wenigstens zeitweise einmal der Versuch unternommen worden ist, die nationale Frage aus dem reaktionären Wertekanon herauszubrechen. Leider sind das nur zaghafte Ansätze geblieben.

    Der Kampf gegen Kapitalismus, Fremdbestimmung und Heimatverlust wird der Kampf der Zukunft sein. Eine nationale und soziale Bewegung muß kompromißlos bereit sein diesen Kampf aufzunehmen. Die Zeiten, in der diese Fragen von erzreaktionären Rechten und Sozialdemagogen für sich instrumentalisiert werden können, müssen endlich vorbei sein. Dies ist eine Frage der Glaubwürdigkeit.

    Unter diese Sozialdemagogen zähle ich eben auch Oskar Lafontaine. Sein Verdienst ist es zweifellos, daß er in vielen Fragen einen politischen Dammbruch vorgenommen hat. Dies ist notwendig und erleichtert uns sicherlich in solchen Dingen auch die politische Auseinandersetzung. Es ist für die Linke eine Frage der eigenen Standortbestimmung, wenn hier eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus muß. Hier sind eben auch bei der Linken politische Defizite vorhanden.

    Wenn es die nationale Opposition mit einem sozialistischen Deutschland ernst meint, dann ist es nun an der Zeit hier auch in geistigen Auseinandersetzungen tätig zu werden. Zukünftig wird es nicht ausreichen, wenn man meint durch einen Rückgriff in die Geschichte, die heutigen Probleme offensiv angehen zu können. Hier wird mehr zukunftsorientierte Positionierung notwendig sein. Auf dieses Problem wollte das Positionspapier hinweisen.

    Mit kameradschaftlichen Grüßen

    Stefan Rochow
    "Ach, Kameraden, die Ihr glaubt, daß Ihr 'rechts' ständet in dieser Republik, und die Ihr von uns vermeint, wir ständen 'links'! Was haben wir, was habt Ihr mit dieser Republik zu schaffen? Wir stehen weder rechts noch links, wir stehen gar nicht in dieser Republik."

    Fritz Wolffheim

  2. #2
    GESPERRT
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    Standard AW: JN-BuVo kritisiert "Volksfront von Rechts"

    Was haben diese dubiosen Persönlichkeiten eigentlich gegen den Kapitalismus einzuwenden?

    Als ob es daran irgendetwas auszusetzen gäbe!

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