Das Bündnis "Cottbus Nazifrei!" zieht ein positives Fazit des Aktionstages anlässlich eines Neonaziaufmarschs in Cottbus, kritisiert aber das Vorgehen der Polizei als "unangemessen". "Trotz unschöner Szenen ziehen wir eine positive Bilanz.
Wir haben den Nazis die Straße nicht überlassen, diese konnten nur durch massiven Einsatz von Polizei demonstrieren", sagt Bündnissprecher Sascha Kahle.
Mit Protestaktionen und Sitzblockaden hatten am vergangenen Samstag rund 700 Demonstranten versucht, den Zug der NPD durch Cottbus aufzuhalten. Der Aufmarsch wurde mehrfach umgeleitet. Die Polizei löste Blockaden der Gegendemonstranten auf. Nach dreimaliger Aufforderung, den Weg freizumachen, haben Polizisten das Recht, sich widersetzende Blockierer zur Seite zu tragen.
"Die Lage in der Stadt war angespannt. Uns liegen Gedächtnisprotokolle von Augenzeugen vor, die beschreiben, wie sich Polizisten an einen jungen Mann heranschleichen und diesen hinterrücks brutal zu Boden zwingen", behauptet "Cottbus Nazifrei!". Eskaliert sei die Situation als die Neonazis über die Franz-Mehring-Straße in Richtung Sandow geleitet wurden und die Polizei in Höhe der Briesmannstraße eine Sitzblockade auflöste. Diese ist laut "Cottbus Nazifrei!" von der Polizei mit Tritten, Schmerzgriffen, Würgen und Fauststößen geräumt worden. Unter den Einsatzkräften seien auch Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten (BFE) gewesen.