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Thema: Gedichte

  1. #31
    Mitglied Benutzerbild von Wolff
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    Standard AW: Gedichte

    Paulo Coelho

    Ich danke allen

    Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben;
    Sie haben meine Phantasie beflügelt.
    Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten;
    Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

    Ich danke allen, die mich belogen haben;
    Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.
    Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben;
    Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.
    Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben;
    Sie haben meinen Mut geweckt.

    Ich danke allen, die mich verlassen haben;
    Sie haben mir Raum gegeben für Neues.
    Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben;
    Sie haben mich wachsam werden lassen.
    Ich danke allen, die mich verletzt haben;
    Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.
    Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben;
    Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

    Vor allem aber danke ich all jenen,
    die mich lieben, so wie ich bin.
    „Wo Freiheit wohnt, da ist mein Vaterland.“
    ―John Milton

  2. #32
    Mitglied Benutzerbild von Wolff
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    Standard AW: Gedichte

    Siebenbürgische Elegie



    Anders rauschen die Brunnen, anders rinnt hier die Zeit.

    Früh faßt den staunenden Knaben Schauder der Ewigkeit.

    Wohlvermauert in Grüften modert der Väter Gebein,

    Zögernd nur schlagen die Uhren, zögernd bröckelt der Stein.

    Siehst du das Wappen am Tore? Längst verwelkte die Hand.

    Völker kamen und gingen, selbst ihr Namen entschwand.

    Aber der fromme Bauer sät in den Totenschrein,

    Schneidet aus ihm sein Korn, keltert aus ihm seinen Wein.

    Anders schmeckt hier der Märzenwind, anders der Duft von Heu,

    Anders klingt hier das Wort von Liebe und ewiger Treu.

    Roter Mond, vieler Nächte einzig geliebter Freund,

    Bleichte die Stirne dem Jüngling, die der Mittag gebräunt,

    Reifte ihn wie der gewaltige Tod mit betäubendem Ruch,

    Wie in grünlichem Dämmer Eichbaum mit weisem Spruch.

    Ehern, wie die Gestirne, zogen die Jahre herauf,

    Ach, schon ist es September. Langsam neigt sich ihr Lauf.



    Adolf Meschendörfer, 1927
    Kronstadt, * 8.5.1877, † 4.7.1963
    „Wo Freiheit wohnt, da ist mein Vaterland.“
    ―John Milton

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