Nicht nur Wisnewski (Vertuscht... 2012) und vielen Mitforisti ist es schon aufgefallen: Der Tatort, eine der erfolgreichsten Sendungen des Staatsfernsehen, dient noch mehr als alle anderen Drecksprogramme in der Glotze nur noch zur Indoktrination. Mit produktionsbedingten "time-lag" bekommt man also serviert, was man denken soll. Heute also, daß alle Schweizer geldgierige Verbrecher sind, die meisten "Reichen" auch, und daß vor allem faule Rentner versuchen, ihr Bargeld in die Schweiz zu schmuggeln (komischerweise sehen die meisten gar nicht "reich", sondern eher verzweifelt aus - 25000 Euro in einem alten Benz vesteckt - was für ein Verbrechen, aber für den typischen Glotzenhockern dürften 25k in bar inzwischen dermaßen "unvollstellbar" vorkommen, daß der Haß auf "die Reichen" auch mit diesen Karikaturen geweckt werden kann). Mitten zwischen diesen Verbrechern agieren arme, brave Beämtlein, die sich fast mitleiderregend in Schuld verstricken und diesem Sumpf zum Opfer fallen. Und schon nicken wieder eine Million Glotzenhocker, wenn der Staat auf Recht, Gesetz und Verfassung einen dicken Haufen scheißt und bald auch jeden Bargeldbesitz über 50 Euro mit der Drohung einer "Steuerprüfung" nebst Hausdurchsuchung und U-Haft belegt ("isch habb ja nix zu verberge blablabla...").

Auch wenn Attac, die Linkspartei und "Occupy..." fest daran glauben, "Gierbänker" würden die Welt beherrschen, erkennt man mit wenig Aufwand, daß es nicht ganz so einfach ist. Bis vor kurzem war es zum Beispiel möglich, den "Anlegerbrief" der "ältesten Bank der Schweiz" Wegelin & Co. zu beziehen, der mit über 100.000 namentlich bekannten Abonnenten mehr als nur ein "Geheimtip" war. Konrad Hummler nahm nie ein Blatt vor den Mund, und so lasen wir erfrischend ehrliche Sätze wie vom "Kriegsvorwand Demokratisierung" (Nr. 247) oder von den "Schauspieltruppen" der Politik (Nr. 259). Das mochte noch gutgehen, aber seit Konrad Hummler auch in Sachen Bankgeheimnis und USA die Dinge beim Namen nennt, kam das Ende. Wegelin & Co. hat, man weiß es ganz genau (siehe Tatort), "US-Bürgern bei der Steuerflucht geholfen haben." Und in bester Manier der Holocaust-, Lipobay, Toyotabremspedal- und Geschäftemitdemiran-Industrie wurde den Schweizern der Brandbrief zugestellt, und man kann die Kämpfe hinter den Kulissen nur erahnen, denen zuerst ein Gesellschafter, jetzt die [Links nur für registrierte Nutzer] zum Opfer fiel. Hummler konnte seinen Kunden einen letzten Dienst erweisen, indem er das Geschäft mit den aus den USA stammenden Kunden und fast alle Mitarbeiter an einen Konkurrenten verkaufte und so (erst einmal) aus der Schußlinie brachte, während das Risiko und das US-Geschäft bei den bisherigen Teilhabern verblieb.

Kommentare:
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Als prophetisch wird auch der letzte Kommentar erweisen, in dem Hummler vor den Gefahren eines Monopols bei der Verwahrung von Wertpapieren warnt, wenn also mit einem Federstricht das Vermögen von Millionen von Menschen einfach "gesperrt" werden könnte, wegen "Steuerflucht", "Unterstützung des Terrorismus" oder ähnlichen Phantasiebeschuldigungen. DAS ist übrigens das einzige Ziel der Fusion zwischen der New Yorker und der Frankfurter Börse, der lächerliche Handel in Frankfurt interessiert keine Sau, die USA möchten Zugriff auf den größten europäischen Wertpapierverwahrer [Links nur für registrierte Nutzer] (übringens auch schon unter "Iranverdacht").

Das böseböseböse Bankgeheimnis (das ja angeblich nicht einmal deutschen Behörden bei einem Mord Zugriff auf Daten erlaubt - siehe Tatort) sieht also seinem globalen Ende entgegen, die Occupyer werden klatschen, ATTAC und andere Steuergeldparasiten auch, und auch die braven deutschen Bürgerlein werden erleichtert sein, daß es in der Schweiz kein Bankgeheimnis mehr gibt, denn zu drückend war die Erinnerung daran, daß dieses auch im Inland einmal galt, daß man es sich aber durch untätigkeit und schafsmäßige Untertanenmentalität schon vor Jahren hat stehlen lassen.

Übrigens: Man kommt leichter durchs Leben, wenn man niemals an Fehler oder Zufall glaubt. Auch nicht bei der Auswahl des Schauspielers, der einen typischen Schweizer Investmentbanker darstellen soll. Ganz unter uns, würde ich an freiheitlich-demokratischer Gutmenschenparanoia leiden, könnte ich sagen: Der sieht mir ein wenig nah-östlich aus. Scheinbar darf man, wenn es gegen die "Bösen" geht, auch dumpfe Stereotypen bedienen...